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Streaming-Geheimtipp: „Rafiki“ zeigt die Schönheit lesbischer Liebe in Kenia

Streaming-Geheimtipp: „Rafiki“ zeigt die Schönheit lesbischer Liebe in Kenia
© IMAGO / Everett Collection

„Rafiki“ bejubelt die Schönheit lesbischer Liebe und kritisiert konservative Denkmuster. Der kenianische Film ist allerdings bis heute im eigenen Land zensiert.

„Rafiki“ ist ein Name, den die meisten Menschen hierzulande wahrscheinlich mit dem Affen aus Disneys „König der Löwen“ assoziieren. „Rafiki“ ist der Kiswahili Begriff für Freund*in und genau so beginnt die Liebesgeschichte zwischen Kena (Samantha Mugatsia) und Ziki (Sheila Munyiva) – als Freundinnenschaft. Der Film war nicht nur der erste kenianische Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes 2018 gezeigt wurde, Regisseurin Wanuri Kahiu musste sich für die Ausstrahlung im eigenen Land massiv einsetzen.

Die Politikertöchter Kena und Ziki leben im ostafrikanischen Kenia, in der Hauptstadt Nairobi und merken schnell, dass zwischen ihnen mehr ist als nur platonische Gefühle. Doch Kena und Ziki dürfen nicht zusammen sein, zumindest wenn es nach ihrem Umfeld geht.

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Der Film erzählt die zarte Liebe der beiden Frauen, die trotz ihres queerfeindlichen Umfeldes Möglichkeiten finden, ihre Gefühle in bestimmten Räumen auszuleben. Sie treffen sich heimlich, tauschen kleine Berührungen aus und werfen sich vielsagende Blicke zu. Kena und Ziki erforschen ihre Liebe füreinander und müssen sich immer wieder zwischen ihren Gefühlen und ihrer Sicherheit entscheiden.

Homosexualität wird in Kenia nach Angaben von Amnesty International mit 14 Jahren Haft bestraft und gilt als illegal. Mitglieder der LGBTQIA+-Gemeinschaft müssen somit um ihre körperliche und seelische Unversehrtheit bangen und dürfen ihre Lebensrealität nicht frei ausleben.

„Rafiki“ zelebriert die Vielfalt und Schönheit der kenianischen Kultur und schreckt gleichzeitig nicht davor zurück, auf Probleme innerhalb der Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die religiösen Vorstellungen, die konservativen Erwartungen an junge Frauen und die politische Situation spitzen sich im Lauf des Films immer weiter zu.

Das Coming-of-Age-Drama erzielte auf Rotten Tomatoes unglaubliche 94 % bei den Kritiker*innen und unter den Zuschauer*innen schaffte „Rafiki“ es auf 73%. Auf der Plattform IMDb erzielte er eine Bewertung von 6,8 von 10 Sternen.

Der Film ist aktuell als Kauf- oder Leihoption auf Prime Video verfügbar. Wer bereits ein Queer Cinema Abonnement des Streaminganbieters hat, kann den Film kostenlos streamen.

Für mehr Inspiration für die eigene Watchlist, lohnt sich ein Blick in dieses Video:

Zensur des Films in Kenia

Die Regisseurin setzte sich vermehrt für eine Aufhebung des Banns ein, nicht zuletzt damit der Film für die Oscarsverleihung 2019 berücksichtigt werden konnte, berichtete die britische Nachrichtenplattform „The Guradian“. Damit der Film überhaupt für den Filmpreis ins Rennen gehen konnte, musste er mindestens eine Woche in Kenia laufen.

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„Rafiki“ sorgte für eine große Kontroverse in Kenia, denn der Film wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters in Kenia vom „Kenya Film Classification Board“ (KFCB) verboten. Die Begründung: Der Film würde lesbische Liebe propagieren. Das KFCB ist eine staatliche Organisation in Kenia, welche nach eigenen Angaben die moralischen Werte und Kultur im eigenen Land sichern möchte.

Obwohl der Film im eigenen Land gesperrt wurde, berichtet die LGBTQIA+-Plattform them, dass „Rafiki“ bei den Cannes Filmfestspielen 2018 Premiere feierte. Außerdem wurde der Film für eine Queer Palm nominiert. Für eine Oscarnominierung hat es schlussendlich nicht gereicht.

Trotzdem war Regisseurin Wanuri Kahiu erfolgreich und „Rafiki“ wurde für eine Woche im September 2018 in Kenia freigegeben. Im Interview mit zett erzählte sie, wie der Film beim kenianischen Publikum aus ihrer Sicht wahrgenommen wurde:

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„Es war einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Innerhalb dieser Woche war ‚Rafiki‘ jeden Tag in allen Kinos ausverkauft, von den Vorführungen am Morgen bis zu den Vorführungen am Abend. Das war außergewöhnlich.“

Die allgemeine Kontroverse um den Film zeigt, dass noch einiges getan werden muss, damit Menschen der LGBTQIA+-Gemeinschaft ein sicheres und freien Leben führen können. Eine Möglichkeit ist das Fördern von Repräsentation, die in den letzten Jahren vermehrt zugenommen hat. Wie gut ihr euch in dieser Hinsicht auskennt, könnt ihr in diesem Quiz testen:

Diversität ist gefragt: Wie gut kennst du diese LGBTQIA+ Filme und Serien von Netflix?

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