Der Mann ohne Schatten: Dritter Krimi mit Jan Josef Liefers als Anwalt Joachim Vernau.
Handlung und Hintergrund
Anwalt Joachim Vernau soll im Auftrag von Katherina Gebhardt in Havanna nach ihrem vor 30 Jahren verschwundenen Bruder suchen. Durch die attraktive, geheimnisvolle Hotelangestellte Anna-Maria erfährt er, dass Martin Gebhardt ein „Mann ohne Schatten“ ist. Er steht im Zusammenhang mit Korruption und dem mysteriösen Tod eines Mitarbeiters des Innenministeriums. Was exotisch beginnt, wird zum Horrortrip: Vernau ist an jemanden geraten, der die Identität eines Toten angenommen hat und keine Skrupel kennt.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Dr. Dietrich Kluge,
- Jutta Lieck-Klenke
Darsteller
- Jan Josef Liefers,
- Stefanie Stappenbeck,
- Alina Levshin,
- Henry Hübchen,
- Gudrun Landgrebe,
- Elisabeth Schwarz,
- Hans-Uwe Bauer,
- Carmen-Maja Antoni,
- Leslie Malton,
- Horst-Günter Marx,
- Andreas Nickl,
- Picco von Groote,
- Sandrine Mittelstädt
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
- Rebecca Gerling,
- Anna-Lena Slater
Kritikerrezensionen
Der Mann ohne Schatten Kritik
Der Mann ohne Schatten: Dritter Krimi mit Jan Josef Liefers als Anwalt Joachim Vernau.
Vive la révolution! Im dritten Vernau-Kriminalfall nach Vorlage von Elisabeth Herrmann verschlägt es Jan Josef Liefers bei einer Vermisstensuche nach Kuba.
Sehnsuchtsort Kuba. Hemingway liebte die Karibikinsel, Graham Greene stationierte einen „Mann in Havanna“ und Hitchcock siedelte seine Agentenmär „Topas“ dort an. Nun schaut Jan Josef Liefers vorbei. Im dritten Thriller um den Lebenskünstler und Anwalt Joachim Vernau soll dieser dort einen Mann aufspüren, der vor 30 Jahren spurlos verschwunden ist. Ein ungewöhnlicher Auftrag - aber auch ein (nur vermeintlich) angenehmer, wird doch gerade die gemeinsam mit Kollegin Marie Luise (Stefanie Stappenbeck) betriebene, von einer Gasexplosion zerstörte Berliner Kanzlei renoviert.
In nostalgischer Split-Screen-Technik ist der Vorspann gehalten, ein vielversprechender Einstieg in eine insgesamt überaus elegant umgesetzte Produktion. Katherina Gebhardt (Gudrun Landgrebe) sucht nach ihrem verschollenen Bruder Martin (Henry Hübchen), mit Unterstützung der hilfsbereiten Hotelangestellte Anna-Maria (Alina Levshin) findet Vernau den Vermissten - da stellt sich heraus, dass der Gesuchte gar nicht Katharinas Bruder ist. Wer aber ist dieser „Mann ohne Schatten“, dieser „hombre sin sombra“?
Zig Volten schlägt das vielschichtige Drehbuch der Bestsellerautorin Elisabeth Herrmann, die diese Episode eigens für das ZDF entwickelt hat, ruhig und gelassen, mit gemächlichem Tempo setzt Carlo Rola es um. Zwischen Kontinenten und Zeiten springt die Handlung, in die Hausbesetzer-Szene der Achtzigerjahre geht es, ein (Stasi-)Spitzel, (Möchtegern-)Revoluzzer und die „rote Doro“ (Leslie Malton) spielen zentrale Rollen. Mag der Plot auch etwas überkonstruiert anmuten, Sympathieträger Liefers, hier ohne markanten Boerne-Bart, sieht man bei seinem lässigen Tun und den ungelenken Spanisch-Versuchen gerne zu. Er genießt kubanische Zigarren, unverschnittenen Rum und natürlich auch die Gesellschaft der bildhübschen Anna-Maria, die freilich auch nicht die ist, die sie vorgibt zu sein.
Saftig-grün, gerne kräftig leuchtend sind die Kuba-Bilder von Kameramann Frank Küpper, in warmes Licht taucht er die üppigen Landschaften, wie Postkartenansichten muten seine Stadtbilder an. In alten, formschönen US-Schlitten wird durch die Gegend gecruist, eine dicke Taxifahrerin schmaucht parlierend eine noch dickere Cohiba, der Soundtrack mutet ein wenig wie der eines Western an. Gepflegte, gut gespielte Unterhaltung bei der man sich perfekt wegträumen kann. geh.
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