Der marktgerechte Patient: In ihrer Dokumentation untersuchen Leslie Frank und Herdolor Lorenz die Konsequenzen der im Jahr 2003 eingeführten Fallpauschale an deutschen Krankenhäusern.
Handlung und Hintergrund
In Deutschland herrscht ein akuter Pflegenotstand, Ärzte und Pflegepersonal klagen über zunehmende Überforderung und zu wenig Zeit, um sich intensiv um ihre Patienten zu kümmern. Grund dafür ist, dass viele Krankenhäuser und Pflegestationen unterbesetzt sind. Welche Rolle spielt die im Jahr 2003 eingeführte verbindliche Vergütung der Fallpauschale in dem Notstand? Die Pauschale regelt für jede diagnostizierbare Krankheit einen fixen Behandlungspreis. Institutionen, die günstiger wirtschaften, erzielen einen Gewinn.
Befindet sich die Medizinwirtschaft auf dem Weg zur radikalen Kommerzialisierung? Ärzte, Pfleger, Krankenhaus-Manager, Gesundheitsaktivisten und auch Patienten erzählen von ihren Erfahrungen mit der Fabrik Krankenhaus. Steht heute die Gewinnmaximierung über den Interessen der Patienten? Werden Kranke wie am Fließband abgefertigt? Und wie gehen die Betroffenen damit um, beziehungsweise wie lässt sich der Notstand wirklich lösen?
„Der marktgerechte Patient“ — Hintergründe
Die beiden Filmemacher Leslie Frank und Herdolor Lorenz haben sich bereits in der Dokumentation „Water Makes Money“ mit den Teils desaströsen Folgen der schleichenden Privatisierung eines Grundrechtes befasst — in diesem Fall der Wasserversorgung. Mit „Der marktgerechte Patient“ greifen die beiden Filmemacher nun ein aktuelles Thema auf, das aus der gegenwärtigen politischen Debatte nicht wegzudenken ist. Wie kann die weitere Privatisierung des Medizin-Sektors aufgehalten werden?
Besetzung und Crew
Drehbuch
- Herdolor Lorenz,
- Alexander Grasseck
Musik
- Hinrich Dagefoer,
- Stefan Wulff
Kamera
- Herdolor Lorenz,
- Stefan Corinth
Schnitt
- Herdolor Lorenz,
- Leslie Franke