Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Human Factors: Drama um eine Familie, deren Zusammenhalt auseinanderzufallen droht, als sie in ihrem Ferienhaus überfallen werden.

Handlung und Hintergrund

Die vierköpfige Familie um Jan (Mark Waschke), Nina (Sabine Timoteo), Emma (Jule Hermann) und Max (Wanja Valentin Kube) will für ein Wochenende ins Ferienhaus nach Belgien, um dem Alltagsstress zu entkommen. Jan und Nina leiten gemeinsam eine erfolgreiche Werbeagentur, doch nachdem Jan einen riskanten Auftrag einer politischen Partei ohne Rücksprache annimmt, hängt der Haussegen schief.

Statt Idylle und Ruhe wird der Zufluchtsort jedoch von einem Überfall überschattet. Der Hauseinbruch im Feriendomizil erhitzt die Gemüter, doch nicht alle erinnern sich gleichermaßen an die Ereignisse. Sind die vier zunächst zusammengeschweißt, kommen mit der Zeit Zweifel an dem, was in der Nacht wirklich geschehen ist. Jede Person erinnert sich anders an die Ereignisse. Ist das eheliche Band zwischen Jan und Nina endgültig zerbrochen? Können die Kinder ihren Eltern noch vertrauen? Und findet die Familie noch einmal zusammen?

Im Trailer wird offenbart, wie verzwackt das Familiengefüge nach dem Überfall ist:

„Der menschliche Faktor“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Mit dem Drama „Der menschliche Faktor“ legt Regisseur Ronny Trocker („Der Einsiedler“) seinen zweiten Langspielfilm vor. Mit Mark Waschke („Dark“) und Sabine Timoteo („Das Mädchen und die Spinne“) in den Hauptrollen entstand in Hamburg und an verschiedenen Orten in Belgien das Familiendrama.

Anzeige

Der Nachwuchsdarsteller Wanja Valentin Kube steht erstmals vor der Kamera. Die Weltpremiere fand im Rahmen des Sundance Filmfestival 2021 statt, nur kurze Zeit später fand die Deutschlandpremiere bei der Berlinale 2021 statt, wo der Film im Panorama-Sektor präsentiert wurde.

Der reguläre Kinostart von „Der menschliche Faktor“ ist am 30. Juni 2022. Die FSK-Freigabe wurde ab 12 Jahren festgesetzt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ronny Trocker
Darsteller
  • Mark Waschke,
  • Sabine Timoteo,
  • Wanja Valentin Kube,
  • Jule Hermann,
  • Hannes Perkmann
Drehbuch
  • Ronny Trocker

Kritikerrezensionen

  • Der menschliche Faktor: Drama um eine Familie, deren Zusammenhalt auseinanderzufallen droht, als sie in ihrem Ferienhaus überfallen werden.

    Regisseur und Drehbuchautor Ronny Trocker seziert in seinem Drama mit Anleihen beim Thriller das Beziehungsgeflecht in einer Familie.

    Nach seinem Debüt „Die Einsiedler“ steht auch in „Der menschliche Faktor“, dem zweiten Film des Regisseurs und Drehbuchautors Ronny Trocker, eine Familie im Zentrum. Auf dem ersten Blick ist es eine nahezu perfekte, moderne Familie, mit Eltern, die beide in der eigenen Werbeagentur arbeiten, und zwei smarten Kindern, die in einer coolen Großstadt-Wohnung leben. Allmählich scheinen Risse im Idyll auf.

    Ein Einbruch in die belgische Ferienwohnung am Meer, die alle in Panik versetzt, baut ein Bedrohungsszenario auf und sorgt dafür, dass unterdrückte Gefühle ausbrechen, die Spannungen zwischen den Familienmitgliedern verstärkt werden. Der Kniff, den Einbruch und was kurz davor und danach passiert, in Rückblenden aus den verschiedenen Perspektiven der Familienmitglieder zu erzählen, ermöglicht Trocker immer mehr Facetten der Psychologie der Figuren und ihre Beziehungen untereinander sowie auch das soziale Umfeld herauszuarbeiten. Wie in einem Krimi werden falsche Fährten gelegt, gibt es Überraschungen. Auch politische Aktivisten könnten hinter dem Einbruch stecken.

    Trockers mit unterschwelliger Spannung leicht unterkühlt erzähltes Drama lebt auch von den klaren Bildern von Kameramann Klemens Hufnagl, dem starken Sounddesign und den Bravourleistungen des Ensembles allen voran von Mark Waschke und Sabine Timoteo als Eltern, die jede Nuance zwischen leisem Zweifel oder explodierender Wut absolut glaubhaft spielen. Und auch Jule Hermann und Wanja Valentin Kube können überzeugen in diesem feinen Beitrag im Panorama der Berlinale und im internationalen Wettbewerb des Sundance Filmfestival. hai.
    Mehr anzeigen
  • FBW-Jugend-Filmjury:

    (www.jugend-filmjury.com)

    Familie ist schwierig. Jede Person hat eigene Gedanken, Sorgen, Probleme, Gefühle. Da ist es doch auch logisch, dass es kompliziert wird, wenn man nicht richtig miteinander reden kann. Ob es um einen verschwiegenen Auftrag für die gemeinsame Werbeagentur oder fehlende Schultage der Tochter geht, alle in der hier gezeigten Familie haben Angst davor, die Wahrheit zu sagen. Selbst wenn etwas angesprochen wird, ist die Gefahr der Eskalation sehr groß, was diese tief sitzende Angst nur vergrößert. Und wenn einen dann noch ein Schlag, wie beispielsweise ein Einbruch trifft, stürzt das eh schon schwankende Haus schnell ein. Doch anstatt es gemeinsam wiederaufzubauen, zieht sich jedes Familienmitglied in seine eigene Ecke des Trümmerhaufens zurück.

    Das Fehlen gelungener Kommunikation ist das Thema von DER MENSCHLICHE FAKTOR. Die einzelnen kleinen und ineinander übergehenden bzw. gleichzeitig ablaufenden Alltagsgeschichten, die der Film erzählt, setzen sich soziologisch damit auseinander. Konsequent ist „falsche“ Kommunikation nicht nur Thema, sondern in der Machart des Filmes in jeder Szene zu spüren. Nüchtern und verschlossen, gar abweisend zeichnet sich ein Familienporträt, welches für die einen Zuschauer greifbar und nah, für andere aber auch als zu leise und gleichzeitig aufdringlich aufgefasst werden kann. Bildlich grau, bildhaft eingeschlossen und einsam. Das wirkt teilweise etwas zu überdeutlich, ist aber im Ganzen ein interessanter Mix aus aufgeklärtem Mysterium und nicht greifbarem Unbehagen des Alltäglichen. Getragen von hervorragendem Schauspiel, welches den authentisch geschriebenen Figuren subtiles Leben einhaucht, und einer nicht alltäglichen Erzählweise des Alltags, ist DER MENSCHLICHE FATKOR ein gelungenes Gedankenexperiment. Auf der einen Seite wirkt der Film in seiner Eigenheit abschreckend, auf der anderen Seite lohnt es sich vor allem durch das äußerst kluge Ende, ihn komplett anzuschauen. Unserer Meinung nach ist der Film ab 14 Jahren verständlich, ob er für diese Zielgruppe auch ansprechend ist, ist Einzelfall-abhängig.

    grau: 4 Sterne
    mysteriös: 3 Sterne
    analytisch: 3,5 Sterne
    ruhig: 4 Sterne
    eigen: 4,5 Sterne

    Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.
    Mehr anzeigen
Anzeige