Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Der Passfälscher: Biopic um einen jüdischen Passfälscher, der sich 1942 mitten in Berlin versteckt hält. Dargestellt von Louis Hofmann.

Handlung und Hintergrund

„Gute Fälschungen sind im Grunde wie kleine Kunstwerke“. Es ist seinem Talent und einem Quäntchen Glück geschuldet, dass Cioma Schönhaus (Louis Hofmann) mitten in Berlin untertaucht. Das Jahr ist 1942. Als Jude entging er nur knapp der Deportation und lässt sich die Lebensfreude nicht nehmen. An der Seite seines guten Freunds Det (Jonathan Berlin) taucht er dort unter, wo man am wenigsten mit ihm rechnen könnte – in der Hauptstadt selbst. Dank seines Talents als Grafiker verhilft er Hunderten anderen Jüd*innen zur Flucht, fälscht verloren gegangen Pässe und bringt sich damit zunehmend selbst in Gefahr.

In Berlin hält ihn nicht nur das riskante Versteckspiel, sondern auch Gerda (Luna Wedler), die für ihn zur großen Liebe wird und selbst eine Meisterin in der Tarnung ist. Während sich der Krieg weiter zuspitzt und die Gestapo seine Fährte aufnimmt, braucht er bald selbst einen gefälschten Pass, um seine Flucht zu sichern. Mit dem Fahrrad macht er sich auf zur schweizerischen Grenze.

„Der Passfälscher“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

In seinen Memoiren „Der Passfälscher: Die unglaubliche Geschichte eines jungen Grafikers, der im Untergrund gegen die Nazis kämpfte“ blickt Cioma Schönhaus mit beinah 50 Jahren Abstand auf die Kriegsjahre in den 1940ern zurück. In dieser Zeit half der damals 20-Jährige unzähligen Jüd*innen bei der Fälschung von Pässen. Durch die Arbeit war er damals unabhängig, konnte sich mit Einfallsreichtum gegen die NS-Schergen behaupten.

Anzeige

In der gleichnamigen Verfilmung „Der Passfälscher“ bringt Regisseurin Maggie Peren die Lebensgeschichte von Schönhaus auf Film. In die Hauptrolle schlüpft Louis Hofmann („Dark“), weitere Stars sind Luna Wedler („Biohackers“), Jonathan Berlin („Der dritte König“), Nina Gummich („Babylon Berlin“) sowie André Jung („Wanda mein Wunder“) und Marc Limpach („Bad Banks“).

„Der Passfälscher“ entstand in Deutschland und Luxemburg und feierte auf der Berlinale 2022 als große Gala seine Weltpremiere außer Konkurrenz. „Der Passfälscher“ erscheint am 13. Oktober 2022 regulär in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Maggie Peren
Produzent
  • Martin Kosok,
  • Alexander Fritzemeyer
Darsteller
  • Louis Hofmann,
  • Luna Wedler,
  • Jonathan Berlin,
  • Nina Gummich,
  • André Jung,
  • Marc Limpach
Drehbuch
  • Maggie Peren
Kamera
  • Christian Stangassinger

Kritikerrezensionen

  • FBW-Jugend-Filmjury:

    (www.jugend-filmjury.com)

    Im Spielfilm geht es um den jungen Mann Cioma Schönhaus, der 1942 in Berlin eigentlich Künstler werden will. Weil er Jude ist, entgeht er der Deportation in den Osten zunächst dadurch, dass er in einer Rüstungsfabrik arbeiten muss. Aufgrund seiner künstlerischen Begabung wird er als Passfälscher angeheuert, der so anderen Juden dabei hilft, mit gefälschten Papieren Nazideutschland zu verlassen. Eigentlich müsste er ständig auf der Hut sein, versucht aber ein ganz „normales“ Leben als Nicht-Jude weiterzuleben, was ihm lange Zeit durch Tauschgeschäfte und Täuschungen auch gelingt.

    Es wird einem sehr eindrücklich vor Augen geführt, wie das Leben und der Alltag während des Krieges war. Für die jüdische Bevölkerung, die sich verstecken und verstellen musste und die nicht jüdische Bevölkerung, die meist Befehle befolgte, eine Bedrohung darstellte und sich bereicherte. In dem Film erleben wir, wie sich Menschen verändern, wenn es ums Überleben geht und sie vor die Entscheidung gestellt werden, das Richtige oder das Sichere zu tun. Die Figuren sind vielseitige und tiefgründige Persönlichkeiten. Obwohl manche von ihnen tatsächlich „böse“ waren, gibt es in diesem Film kein schwarz/weiß-Schema. Wir mochten, wie ein ernstes Thema so dargestellt wird, dass es einen vor allem durch die Musik, die Farbgebung, die Kameraführung und die gesamte Ästhetik des Films nicht mit einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit füllt und man sogar während des Films lachen konnte.

    Wir empfehlen diesen Film ab 10 Jahren, weil er dieses düstere Kapitel der deutschen Geschichte vielschichtig beleuchtet. Er sollte in der Schule geschaut werden. Und zudem braucht man eine gewisse Toleranz gegenüber Filmen, die nicht actionreich und abenteuerlich sind, sondern auf andere Weise interessant und wichtig.

    humorvoll: 4 Sterne
    ästhetisch: 5 Sterne
    ernst: 4 Sterne
    realistisch: 5 Sterne
    anregend: 4 Sterne

    Gesamtbewertung: 4,5 Sterne.
    Mehr anzeigen
Anzeige