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Der Räuber: Johann Rettenberger, erfolgreicher Marathonläufer und Serienbankräuber. Nüchtern und präzise misst er Herzfrequenz, Belastung, Ausdauer und Effektivität – bei Trainingsläufen ebenso wie bei den Banküberfällen, von denen er, aberwitzig maskiert und mit einer Pumpgun bewaffnet vor der Polizei flüchtet. Er lebt unentdeckt mit seiner Freundin Erika in Wien, zieht immer wieder aus, leidenschaftlich und gierig...

Handlung und Hintergrund

In zwei Disziplinen ist Johann Rettberger Spezialist. Er ist ein talentierter Langläufer und ein erfolgreicher Bankräuber. In beiden Fällen geht er mit Pragmatismus und nüchterner Berechnung an die Sache. Selbst wenn ihm die Polizei auf den Fersen ist, erhöht sich sein Puls nicht unbedingt spürbar. So gelingt es ihm, mit seiner Freundin Erika ein an Zwischenfällen armes Leben in Wien zu führen. Dann ruft ihn das Verlangen nach dem ultimativen Kick wieder auf den Plan.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Benjamin Heisenberg
Produzent
  • Nikolaus Geyrhalter,
  • Markus Glaser,
  • Michael Kitzberger,
  • Wolfgang Widerhofer,
  • Peter Heilrath
Darsteller
  • Andreas Lust,
  • Franziska Weisz,
  • Markus Schleinzer,
  • Peter Vilnai,
  • Johann Bednar,
  • Max Edelbacher
Drehbuch
  • Benjamin Heisenberg,
  • Martin Prinz
Musik
  • Lorenz Dangel
Kamera
  • Reinhold Vorschneider
Schnitt
  • Benjamin Heisenberg,
  • Andrea Wagner
Casting
  • Markus Schleinzer
Buchvorlage
  • Martin Prinz

Kritikerrezensionen

    1. Auf dem authentischen Fall des österreichischen Bankräubers „Pumpgun Ronnie“ und der literarischer Aufarbeitung durch Martin Prinz beruht Benjamin Heisenbergs zweiter Spielfilm, der sich bei manchen Fakten erzählerische Freiheiten erlaubt. Im Berlinale-Wettbewerb stieß das präzise entwickelte Porträt zwar auf positive Kritikerresonaz, aber für eine Auszeichnung erwies sich das Krimidrama dann doch als zu spröde angelegt. Doch die kühle Blickweise unterstreicht auf lange Sicht die Stärke des existenzialistischen Stoffs.

      Nach „Schläfer“, der trotz einer dichten Sezierung des Überwachungsstaats darstellerische und inszenatorische Schwächen aufwies, legt Heisenberg an dramaturgischer Finesse deutlich zu. Dies betrifft sowohl die klaren, nüchternen Breitwandbilder als auch die trefflich besetzten Hauptdarsteller, welche dem Antrieb ihrer Charaktere noch eine Spur Geheimnis bewahren. Ähnlich kontrolliert wie die Inszenierung gibt sich der abweisende Protagonist, der niemanden an sich heran lassen will und nur gegenüber allzu aufdringlichem Interesse aus dem aufgebauten Panzer mit Gewalt hervor bricht. Gleichfalls liefern Johann Kastenbergers Verbrechen wie die Strapazen des Marathonlaufs den notwendigen Adrenalinschub, der ihm beweist, noch am Leben zu sein. Trotz der rauen Schale hält seine Freundin Erika lange zu ihm, bevor sie erkennt, dass der kriminelle Sprinter allein kaum zur Räson kommt.

      Zunächst greift Heisenberg auf die bewährten Mittel der „Berliner Schule“ wie statische Einstellungen und den weitgehenden Verzicht auf Dialoge oder Identifikationsmöglichkeiten zurück. Durch lange Kamerafahrten und mitunter schnelle Schnitte während der Verfolgungsjagden gewinnt der distanzierte Blick auf die kriminelle Energie des ambivalenten Protagonisten an Dynamik. Selbst hier hält sich Heisenberg beim Score noch zurück. Informationen werden weitgehend durch Nachrichteneinspielungen im Hintergrund geliefert, ebenso wie die ausgewählten Musikstücke aus den Radios der aufgebrochenen Fluchtfahrzeuge ertönen (wobei man sich fragen muss, welche öffentlich-rechtlichen Sender tagsüber diese Rock- und Waveklänge senden würden). Trotz oder aufgrund einer auf das Wesentliche konzentrierten Inszenierung entspinnt sich so das eindringliche Porträt eines Getriebenen, dessen Vorwärtsstreben in einer Sackgasse enden muss und dessen Faszination man sich schwer entziehen kann.

      Fazit: Nüchtern-sezierende Studie eines Hochleistungssportlers und –gangsters mit einigen rasant entwickelten Verfolgungsjagden.
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    2. Der Räuber: Johann Rettenberger, erfolgreicher Marathonläufer und Serienbankräuber. Nüchtern und präzise misst er Herzfrequenz, Belastung, Ausdauer und Effektivität – bei Trainingsläufen ebenso wie bei den Banküberfällen, von denen er, aberwitzig maskiert und mit einer Pumpgun bewaffnet vor der Polizei flüchtet. Er lebt unentdeckt mit seiner Freundin Erika in Wien, zieht immer wieder aus, leidenschaftlich und gierig nach dem Trip, der Bewegung und der Schönheit des Raubzugs, bis zu drei Mal an einem Tag. Als er entdeckt wird, tragen ihn seine Beine vor einem gewaltigen Polizeiaufmarsch davon. Einer wie er kann kein Ziel haben: Weiter, immer weiter führt ihn seine Flucht.

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