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Der Rosengarten: Nach einer Tätlichkeit gegen einen ehemaligen KZ-Kommandanten steht ein alter Jude in Frankfurt vor Gericht. Der nimmt das neue Leid auf sich, um die Schuld des Mannes, der den Tod von 20 Kindern zu verantworten hat, zu dokumentieren und Gewißheit über das Schicksal seiner beiden Schwestern zu erhalten.

Handlung und Hintergrund

Ein netter älterer Herr greift am Frankfurter Flughafen unvermittelt einen anderen alten Mann an und verletzt ihn so schwer, dass er im Krankenhaus landet. Der Angreifer wird verhaftet und wegen Körperverletzung angeklagt. Es stellt sich heraus, dass es sich bei ihm um den ehemaligen KZ-Insassen Reichenbach handelt, der glaubt, in seinem Opfer einen ehemaligen KZ-Kommandanten erkannt zu haben. Der soll kurz vor Kriegsende für die Ermordung von 20 Kindern verantwortlich gewesen sein, darunter vermutlich auch Reichenbachs Schwestern.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Fons Rademakers
Produzent
  • Artur Brauner
Darsteller
  • Liv Ullmann,
  • Maximilian Schell,
  • Peter Fonda,
  • Jan Niklas,
  • Mareike Carrière,
  • Kurt Hübner
Drehbuch
  • Paul Henegge
Musik
  • Egisto Macchi
Kamera
  • Gernot Roll

Kritikerrezensionen

    1. Ein dem Holocaust entkommener Jude greit auf dem Frankfurter Flughafen einen ehemaligen KZ-Kommandanten an, wird arrestiert und von einer engagierten Anwältin verteidigt.

      Jurybegründung:

      Die hier inszenierte Geschichte um das Schicksal des jüdischen Naziopfers Aaron Reichenbach, der als kleiner Junge in den letzten Tagen des untergehenden NS-Reiches mit knapper Not seinen Henkern entkommen konnte, hätte leicht ins Pathetische und ins gewollte Gefühlsklischee entgleiten können; die erbarmungslose Gleichgültigkeit nationalsozialistischer Deutscher gegenüber ihren jüdischen Landsleuten hat seit den fortschreitenden 1980er Jahren von neuem feste Plätze im erzählerischen Haushalt des zeitgenössischen Films und lädt leicht zu stereotypen Fixierungen ein.

      Um so klarer überzeugt dieser Film ducrh eine behutsame Personenentwicklung und seine Situationsschärfe. Szenische Einrichtung und darstellerische Meisterschaft verbinden sich mit einer Musik, die den leisen Ton treffsicher zum erzählerischen Partner der Kamera werden lassen. Obwohl die Synchronisation ins Deutsche gelegentlich als etwas papieren empfunden wurde, bleibt doch eine Präsenz der Dialoge erhalten, die ungewohnte Tiefen erreicht. Herausragende darstellerische Kunst zeigen - bei einem insgesamt schon außergewöhnlichen Ensemble - vor allem Maximilian Schell als der nach Deutschland zurückgekehrte Aaron und Liv Ullmann als dessen deutsche Verteidigerin. In einer Zeit, die gerade unter Deutschen viele Gründe zu einem geschichtlichen Nachdenken über das eigenen, wieder zusammenwachsende Land mit sich bringt, verdient ein solcher Film besondere Aufmerksamkeit und Würdigung.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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