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Der rote Kakadu: Im Frühjahr des Jahres 1961 kommt der zwanzigjährige Siggi (Max Riemelt) nach Dresden, um dort am Theater als Bühnenmaler zu arbeiten. Hals über Kopf verliebt er sich in die junge Dichterin Luise (Jessica Schwarz). Über sie lernt er nicht nur das berüchtigte Tanzlokal "Roter Kakadu" kennen, sondern auch den lebenslustigen Wolle (Ronald Zehrfeld) - ihren Ehemann. Im "Roten Kakadu" eröffnet sich Siggi eine völlig...

Handlung und Hintergrund

In den frühen 60er Jahren kommt der junge Siggi (Max Riemelt) nach Dresden, um als Handwerker am Theater anzuheuern. Schnell fühlt er sich hingezogen zur lokalen Bohème, besonders die schöne, junge Dichterin Luise (Jessica Schwarz) aus der Künstlerclique im „Roten Kakadu“ hat es ihm angetan. Doch die Zeiten sind nicht günstig für Freigeister: Während Siggi träumt, nimmt der Druck des Staates und seiner Sicherheitsorgane auf die bunte Truppe stetig zu.

Vom Aufbegehren der Jugend im Osten Deutschlands zur Zeit von Beat und Mauerbau erzählt Dominik Graf in dieser lose an das Leben der Dichterin Brigitte Reimann angelegten, dramatischen Liebesgeschichte.

1961 kommt der 20-jährige Siggi nach Dresden. Hier verliebt er sich Hals über Kopf in die junge, verheiratete Dichterin Luise und lernt durch sie auch das berühmt-berüchtigte Tanzlokal „Roter Kakadu“ kennen. Dessen Gäste, eine freiheits- und lebenshungrige Clique, wird von der Staatssicherheit zunehmend in die Enge getrieben.

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1961, das Jahr des Mauerbaus. Siggi kommt von der Provinz nach Dresden, wo er Bühnenbild studieren möchte. Und während er seine neue Heimat erkundet, verändert sich um ihn herum die Welt. Die DDR manifestiert sich endgültig und am sozialistischen Einheitsmenschen wird eifrig gearbeitet. Was Siggi kaum wahrnimmt, nachdem er die Hobby-Poetin Luise erstmals erblickt. Ihr gehört fortan sein Herz. Obwohl sie mit dem rauflustigen Wolle verheiratet ist. Die drei schließen schnell Freundschaft, verbringen fortan gemeinsam ihre Zeit.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Dominik Graf
Produzent
  • Manuela Stehr
Darsteller
  • Max Riemelt,
  • Jessica Schwarz,
  • Ronald Zehrfeld,
  • Tanja Schleiff,
  • Ingeborg Westphal,
  • Peter Schneider,
  • Kathrin Angerer,
  • Devid Striesow,
  • Heiko Senst,
  • Klaus Manchen
Drehbuch
  • Karin Aström,
  • Michael Klier,
  • Günter Schütter
Musik
  • Dieter Schleip
Kamera
  • Benedict Neuenfels
Schnitt
  • Christel Suckow
Casting
  • An Dorthe Braker

Kritikerrezensionen

    1. Dresden 1961, die Monate vor dem Mauerbau, „subversive“ Musik und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte: Dominik Graf inszeniert in seinem sehens- und diskussionswerten Film ein jugendliches Lebensgefühl, das sich nie und nirgends einsperren lässt.

      Der beschwingte, bonbon-bunte Vorspann stimmt ein auf ein leichtfüßig daherkommendes Zeitpanorama. Schnell transportiert uns die Kamera in einen Park, in dem Hunderte von Teenagern ohne Musik, aber erkennbar „westlich“ tanzen. Lastwagen fahren vor, Vopos jagen durch die Büsche, die turbulente Flucht der jungen Leute bei der Razzia reißt den Betrachter mit, nimmt ihn dramaturgisch geschickt mit hinein in eine kleine-große, gewöhnlich-ungewöhnliche Geschichte.

      Der Handlungsstrang folgt dem jungen Siggi, einem in seiner Unschuld an Gottfrieds Kellers berühmte literarische Figur „Der grüne Heinrich“ erinnernden jungen Mann, der reif für seine erste große Liebe ist, aufs Innigste verkörpert von Max Riemelt. Der Zauber eben dieser Gefühle ereilt ihn in Gestalt der jungen Dichterin Luise. Jessica Schwarz gibt hier eine herausragende und zudem bezaubernde Darstellerleistung. Spannungsreich in der Schwebe gehalten werden diese zarten Bande von der Unsicherheit der Verhältnisse, aber auch von Luises Ehemann Wolle, dem Ronald Zehrfeld die physische Präsenz eines „Helden der Arbeit“ verleiht.

      (…) Der Film hält die Balance zwischen Leichtigkeit und schwierigem Stoff, zeigt politische und gefühlsmäßige Ambivalenzen, findet anrührende Bilder und gibt den hervorragenden Darstellern Raum und Präsenz, so etwa die „große Szene“ mit Siggi und Luise im Café. Die Aufbruchstimmung der damaligen Zeit und das Lebensgefühl einer Generation evoziert „Der Rote Kakadu“. Er leistet eine Geschichtsschreibung, die scheinbar einfach daherkommt. Der Film ist für heutige Jugendliche interessant und kommunizierbar, er dient dem historischen Verständnis.

      Und, nebenbei, ist er eben in manchen Szenen wirklich richtig Film, großer Film, Film pur. Etwa in der Szene im Dachstuhl, als erst die Tauben flattern und dann der Lichtstrahl golden auf Gesicht und Hals von Luise fällt. Oder der Blick auf Siggis knallgelbe Schuhe und seinen schnellen Gang auf der Straße oder die Figur im Regen, sich entfernend, Zeichen werdend.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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