Aller guten Dinge sind drei. Nach „Der Vorname“ und „Der Nachname“ läuft nun „Der Spitzname“ in den deutschen Kinos an und bietet euch eine amüsante Alternative zum traditionellen Weihnachtskitsch. Doch lohnt sich der Kinobesuch wirklich?
Wer Sönke Wortmanns „Der Vorname“ und „Der Nachname“ zu seinen Lieblingsfilmen zählt, sollte auch den letzten Teil der Trilogie keineswegs verpassen. Am 19. Dezember bringt er mit „Der Spitzname“ wieder die chaotische Patchwork-Familie der Böttchers, Wittmanns, Bergers und Königs zurück auf die Kinoleinwand. Und wieder einmal stehen Anna (Janina Uhse), Thomas (Florian David Fitz), Stephan (Christoph Maria Herbst) und Co. vor einer familiären Herausforderung, denn Anna und Thomas wollen sich in den verschneiten Tiroler Alpen das Jawort geben. Wie gewohnt, kommt es dabei zu der ein oder anderen Auseinandersetzung, zu der dieses Mal auch Stephans und Elisabeths (Caroline Peters) Kinder Cajus (Jona Volkmann) und Antigone (Kya-Celina Barucki) beitragen. Prompt steht die Eheschließung auf der Kippe.
Ein gesellschaftlich kontroverses Thema wird zum Hochzeitskiller
Was alles dazu führt, dass die geplante Traumhochzeit von Anna und Thomas ins Wanken gerät, möchte ich natürlich nicht vorwegnehmen, doch anders als es der Titel des Filmes vielleicht vermuten lässt, ist es nicht der Spitzname. Ganz bedeutungslos ist dieser dennoch nicht. Denn ein von Thomas für seine Tochter gewählter Spitzname tritt eine fast schon fundamentale Diskussion über ein derzeit überaus präsentes Gesellschaftsthema los: das Gendern und den Feminismus. Wer überhaupt nicht an diesem Thema interessiert ist oder vielmehr nichts mehr davon hören möchte, sollte den Film möglicherweise meiden. Da dieses jedoch mit viel Witz und den gewohnt bissigen Kommentaren von Christoph Maria Herbst alias Stephan ausgeschmückt wird, sollte man dem Film durchaus eine Chance geben.
Einen ersten Einblick in „Der Spitzname“ gewährt euch der Trailer:
Dennoch sollte man von der Diskussion nicht allzu viel erwarten: Die Argumente für oder gegen das Gendern sowie den Feminismus sind keine neuen und eine eindeutige Entscheidung, was nun richtig oder falsch ist, gibt es nicht. Doch das ist auch gut so, denn schließlich dient der Film der Unterhaltung und nicht der Meinungsbildung. Und unterhalten habe ich mich auf jeden Fall gefühlt. Denn auch der dritte Teil der Namen-Trilogie hat sowohl mir als auch den anderen Kinobesucher*innen den ein oder anderen Lacher beschert. Stephans und Elisabeths Kinder Cajus und Antigone bringen zudem frischen Wind und ihre ganz eigenen Probleme in die uns schon bekannte Familienkonstellation. Zudem gab es für mich auch einen überaus überraschenden Plot-Twist, welcher dem Film die ganze Zeit über einen Hauch von Spannung verliehen hat.
Fans der erste beiden Teile werden auch mit „Der Spitzname“ sicherlich auf ihre Kosten kommen. Doch wie bei den meisten Filmen, reicht auch hier die Fortsetzung nicht mehr ganz an den ersten Teil heran. Sehenswert ist er dennoch und bietet aufgrund seiner winterlichen Aufmachung und der traumhaften Kulisse in den Tiroler Alpen eine gute und amüsante Alternative zu den Weihnachtsklassikern und sich thematisch wiederholenden Weihnachtsfilmen, die auf den Streamingdiensten derzeit täglich veröffentlicht werden. Solltet ihr also auf der Suche nach einem winterlichen, amüsanten und vielleicht auch diskussionsanregenden Film für einen Kinobesuch mit Freund*innen oder der Familie (vielleicht eher weniger mit jüngeren Kindern) sein, hat „Der Spitzname“ durchaus einen Platz auf eurer Watchlist verdient.
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