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La Tigre e la neve: Italien 2003: Der Beginn des Irak Krieges steht unmittelbar bevor. Alle Welt spricht darüber, aber Attilio de Giovanni (Roberto Benigni), ein kleiner römischer Dichter, hat nur seine von ihm angebetete Vittoria (Nicoletta Braschi) im Kopf. Jede Nacht träumt er von einer romantischen Hochzeit mir ihr. Unglücklicherweise erwidert sie seine Zuneigung nicht, ganz im Gegenteil, sie versucht ihn abzuwimmeln, hält ihn für...

Handlung und Hintergrund

Der notorisch überdrehte Attilio de Giovanni (Roberto Benigni), Schriftsteller, Dozent und Vater zweier Teenagertöchter, ist bis über beide Ohren verliebt in die wunderschöne Vittoria (Nicoletta Braschi). Die jedoch hat nur Augen für Attilios besten Freund Fuad (Jean Reno), einen Dichter und Exiliraker. Als der zurück nach Bagdad reist, folgt ihm Vittoria und wird prompt bei einem Attentat schwer verletzt. Außer sich vor Schmerz reist auch Attilio in den Irak, um der Dame seines Herzens beizustehen.

Roberto Benigni bohrt wieder einmal dicke Bretter mit den Mitteln des naiven Clowns und ist auch bei seinem Golfkriegsmelodram um jene Poesie und Intensität bemüht, die „Das Leben ist schön“ so auszeichnete.

Attilio de Giovanni, Schriftsteller und Dozent für Dichtkunst ist ein motorisch überdrehter Typ. Er liebt die schöne Vittoria, doch die fühlt sich von seinen Avancen genervt. Selbst der Erfolg seines Gedichtbandes „Der Tiger und der Schnee“ stimmt sie nicht gnädiger. Als Attilio erfährt, dass Vittoria in Bagdad seit seit einem Bombenattentat im Koma liegt, schmuggelt er sich als Rot-Kreuz-Arzt in den Irak.

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Der Dichter Attilio de Giovanni hat nur Augen für die anmutige Vittoria, stößt aber leider nicht auf Gegenliebe. Er lässt trotzdem nicht locker, bis sie ihm entnervt einen Deal vorschlägt: Sollte es Attilio gelingen, ihr in Rom einen Tiger im Schnee zu präsentieren, könnte dies ihr Herz möglicherweise erweichen. Doch dann wird Vittoria, inzwischen im fernen Irak, bei einem Bombenanschlag schwer verletzt. Attilio folgt ihr und ist wild entschlossen, das Leben seiner Angebeteten zu retten und sie zurück nach Italien zu holen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Roberto Benigni
Produzent
  • Nicoletta Braschi
Darsteller
  • Roberto Benigni,
  • Nicoletta Braschi,
  • Jean Reno,
  • Tom Waits,
  • Emilia Fox,
  • Gianfranco Varetto,
  • Giuseppe Battiston,
  • Lucia Poli,
  • Chiara Pirri,
  • Anna Pirri,
  • Andrea Renzi,
  • Abdelhafid Metalsi,
  • Amid Farid,
  • Alexis Conran,
  • Jonah Lotan,
  • Steven Beckingham,
  • Noah Margetts
Drehbuch
  • Roberto Benigni
Musik
  • Nicola Piovani,
  • Tom Waits,
  • Kathleen Brennan
Kamera
  • Fabio Cianchetti
Schnitt
  • Massimo Fiocchi
Casting
  • Nathalie Cheron

Kritikerrezensionen

    1. „Das Leben ist schön“ hat funktioniert, weil Roberto Benigni seine Figur des träumerischen, zappligen, vertrottelten, tollpatschigen, fantasiereichen, redegewandten Clowns für andere gespielt hat, erst für seine Geliebte, um sie zu gewinnen, dann für seinen Sohn, um ihn zu retten.

      In „Der Tiger und der Schnee“ spielt Benigni diese Figur nur für sich, das heißt: ohne doppelten Boden ist Attilo träumerisch und zapplig und vertrottelt und tollpatschig und fantasiereich und redegewandt. Ein Clown, der in seiner eigenen Welt lebt und mit seiner Umwelt grundsätzlich einmal gar nichts zu tun hat. Das ist per se nicht schlimm, eine Figur zu haben, die in ihrem Denken und Handeln abgekapselt ist von ihrer Umwelt. Und aus der Reibung zwischen dem Clown und der Welt wurde in der Filmgeschichte schon eine Menge Komik erschaffen. Nur: Hier interagiert diese Figur kräftig mit ihrer Umwelt, und die Umwelt integriert diese Figur, die überhaupt nicht hineinpasst: Keine Reibung, keine Komik.

      Diese Umwelt wiederum ist einerseits die Welt, in der wir leben: Der Hintergrund ist der Irakkrieg 2003, in den Attilo gerät. Andererseits ist es eine Welt des Märchens, in der Wunderbares geschieht: eine Fledermaus folgt Attilos Befehlen, ein Vogel setzt sich auf die Schulter seiner Geliebten, und in der es noch die echte und wahre Liebe gibt. Sind schon diese beiden miteinander verknüpften Welten – Krieg und Märchen – inkompatibel, verliert der Film vollends durch die von außen, vom Regisseur Benigni erzwungenen Anwesenheit der Benigni-Figur, die nirgendwo hingehört und überall mitmischt.

      Als wäre das nicht schlimm genug, lässt Benigni seine Figuren Gemeinplätze gegen den Krieg abfeuern, banale Plädoyers für mehr Menschlichkeit und mehr Miteinander, als wären diese Banalitäten der Weisheit letzter Schluss. Bagdad, so heißt es im Film, liege ganz in der Nähe des biblischen Babylon, und die babylonische Sprachverwirrung und damit Entfremdung der Menschen voneinander ist doch schuld an dem ganzen Schlamassel namens Krieg – so einfach kann man es sich machen. Durch die Plattheit dieser und ähnlicher Aussagen verliert der Film den Rest an Glaubwürdigkeit, die durch den Hintergrund des Krieges (übrigens schlecht digital hingezaubert) behauptet wird. Der Irakkrieg ist eben in seinen Hintergründen und Ursachen weit komplexer als das Sujet Nazis und Juden aus „Das Leben ist schön“, bei dem klar ist, wer welche Rolle spielt.

      Benignis Aufgabe, seine Frau wieder zum Leben zu erwecken, ähneln einem Computerspiel, in dem die Figur über mehrere Level verschiedene Aufgaben lösen muss, um am Ende zu gewinnen: Das passt nicht zur Ernsthaftigkeit des Krieges noch zur Zauberhaftigkeit von Märchen.

      Benignis Bemühen, es Chaplin gleichzumachen und Slapstick mit Melodram bei gleichzeitigem gesellschaftskritischem Anspruch zu verbinden, scheitert an der Unbeholfenheit, mit der diese Ebenen zueinander verknüpft sind – und an der puren Infantilität von Benignis Humor, der kaum zum Lachen, eher schon zum Weinen ist. „Der Tiger und der Schnee“ ist ein Versuch, die Erfolgsformel von „Das Leben ist schön“ nachzuahmen; doch dieses Selbstplagiat vergisst einige Zutaten. Und wenn sich am Schluss die Verbindung zwischen der Frau, der Benigni nachjagt, und der Mutter seiner Kinder herausstellt, dann ist die dahinterstehende einfache, konservative, spießbürgerliche Gesinnung nur noch ärgerlich.

      Fazit: Eine völlig unwitziger Versuch Benignis, seinen Erfolg „Das Leben ist schön“ auf dem Hintergrund des Irakkrieges zu wiederholen.
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      1. (…) Auch in seinem neuen Film gelingt Roberto Benigni eine dramaturgische Gratwanderung der besonderen Art: den Schrecken und den Wahnsinn des Irak-Krieges mit tragikomischen Elementen zu verbinden. Die Geschichte eines Mannes zu erzählen, der mit der Kraft der Liebe und der Liebe zum Leben und zu den Menschen selbst in aberwitzigsten Situationen sein Schicksal meistert und durch nichts von seinem klaren Lebensweg abzubringen ist.

        Ein außergewöhnlich kunstvoll und reich mit glänzenden Dialogen gespicktes Drehbuch ist die Grundlage für diesen jederzeit überraschenden Film, der durch die Magie der Sprache und durch seine wunderbar poetischen Bilder verzaubert. Fasziniert sieht man dieser warmherzigen Frohnatur zu, dem Träumer und Dichter Attilio, wie er unter Einsatz seines Lebens für eine Liebe kämpft, auch wenn sie für ihn unerreichbar scheint.

        Voller Witz und Poesie und geradezu zärtlich, märchenhaft und realistisch, warmherzig, leichtfüßig und aber auch mit Ernsthaftigkeit nimmt der Film seine Zuschauer mit auf eine ungewöhnliche Reise durch die Welt der Gefühle. Ein Zauber liegt auf manchen Szenen, ja sogar der Tiger im Schnee findet sich - mitten im Alltag.

        Der Film lebt im wahrsten Sinne des Wortes von seinen Charakteren und ihrer großartigen Darstellung durch Roberto Benigni, Nicoletta Braschi und Jean Reno. Ein besonderes Lob verdient die Ausstattung mit ihrem großen Reichtum an Details. Und Tom Waits‘ musikalische Variationen verstärken die Atmosphäre, in die sich der Zuschauer wie mit einem Sog hineinversetzt fühlt. Das Leben ist schön…

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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