Der Untertan: Diederich Heßling ist ein autoritätshöriger preußischer Bürger. Bereits als junger Mann erkennt er, dass mit Macht dienen muss, wer selbst Macht ausüben will. Nach oben buckeln und nach unten treten, wird seine Lebensmaxime. Er denunziert Konkurrenten, schmiedet ein betrügerisches Komplott mit korrupten Sozialdemokraten im Stadtrat und heiratet eine nicht sonderlich attraktive, aber reiche Frau. Fehlt eigentlich...
Handlung und Hintergrund
Diederich Hessling wird als Fabrikanten- und Offizierssohn in die Ära des wilhelminischen deutschen Kaiserreichs hineingeboren und wächst in einer preußischen Provinzstadt - der Inkarnation obrigkeitsergebenen Spießbürgertums - auf. Nach dieser Maxime richtet der Kaiserverehrer sein Leben, das unaufhaltsam auf der Karriereleiter nach oben führt, während sich in Deutschland mehr und mehr der Abgrund auftut.
Berühmtgewordene Staudte-Adaption des Heinrich-Mann-Romans um den zarten Diederich Heßling, dem Kaiser und Vaterland überaus lieb und teuer sind, und der dabei die Menschlichkeit vergißt. - Hochgelobter Klassiker der deutschen Filmgeschichte.
Besetzung und Crew
Regisseur
Darsteller
- Werner Peters,
- Renate Fischer,
- Sabine Thalbach,
- Paul Esser,
- Emmy Burg,
- Friedrich Maurer,
- Ernst Legal
Drehbuch
- Wolfgang Staudte,
- Fritz Staudte
Musik
Kamera
Kritikerrezensionen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung
Der Ausschuß war stark beeindruckt von der stilistischen Geschlossenheit dieses Films, der sich in einzelnen Sequenzen zu meisterhaften Symbolbildern steigert.
Jurybegründung:
Das Prädikat bezieht sich fast ausschließlich auf die große Regieleistung von Wolfgang Staudte. Der Ausschuß war stark beeindruckt von der stilistischen Geschlossenheit dieses Films, der sich in einzelnen Sequenzen zu meisterhaften Symbolbildern steigert, ganz besonders während des Gewitters bei der Enthüllung des Denkmals für Wilhelm I. Wolfgang Staudte hat die wilhelminische Zeit vor Ausbruch des ersten Weltkrieges vor allem in ihren Requisiten, aber auch in ihren kläglichen Untertanen genau erfaßt und das Milieu dieser Zeit in den verschiedenen gesellschaftlichen Schichtungen getreu wiedergegeben. Ihm standen, bis hin zu den kleinsten Chargenrollen, ausgezeichnete Schauspieler zur Verfügung. Werner Peters zeigt in der Rolle des Untertan eine Gestalt aus einem Guß; vor allem spielt er die Nahtstellen zwischen dem schwächlichen Wesen und der darin begründeten Neigung, nach unten zu treten, hervorragend aus.
Es steht außer Frage, daß dieser Film bereits heute eine gewisse filmhistorische Bedeutung hat, zumal wenn man die Zeit seiner Entstehung berücksichtigt.
In der Diskussion über diesen Film sind nun freilich auch mancherlei Bedenken geäußert worden. […]
Es fällt auf, daß fast alle Gestalten in diesem Film um eine Nuance zu scharf überzogen sind und dadurch in manchen Passagen eher wie Karikaturen wirken. […]
Dem Film ist es daher nicht gelungen, das Wesen der wilhelminischen Epoche so überzeugend darzustellen, daß es auch für heutige Betrachter hinsichtlich der Tendenz des Films aufschlußreich und lehrreich sein könnte.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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Der Untertan Kritik
Der Untertan: Diederich Heßling ist ein autoritätshöriger preußischer Bürger. Bereits als junger Mann erkennt er, dass mit Macht dienen muss, wer selbst Macht ausüben will. Nach oben buckeln und nach unten treten, wird seine Lebensmaxime. Er denunziert Konkurrenten, schmiedet ein betrügerisches Komplott mit korrupten Sozialdemokraten im Stadtrat und heiratet eine nicht sonderlich attraktive, aber reiche Frau. Fehlt eigentlich nur noch ein Treffen mit dem Kaiser.
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