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Le prénom: Der erfolgreiche Mittvierziger Vincent sieht zum ersten Mal Vaterfreuden entgegen. Seine Schwester Élisabeth und ihr Mann Pierre laden ihn zum Abendessen ein, wo er seinen Jugendfreund Claude wiedertrifft. Während die Gruppe gemeinsam auf Vincents junge, ständig zu spät kommende Frau Anna wartet, machen sie sich schmunzelnd über den werdenden Vater Vincent lustig. Doch seine Antwort auf die Frage, ob er schon einen...

Handlung und Hintergrund

Zwei Paare und ein männlicher Single treffen sich zum gemütlichen Dinner in Paris. Beim Warten auf die schwangere Gattin verrät der Mittvierziger Vincent den Vornamen des Babys, ein absoluter Tabu-Name, der zum Eklat führt und zum Aufdecken persönlicher Lebenslügen. Was die Beteiligten lange unter den Teppich kehrten, kommt bei bestem Wein und marokkanischen Köstlichkeiten und ohne Kompromisse auf den (Ess)Tisch - unangenehme Wahrheiten, verdrängte Erinnerungen und falsche Verdächtigungen.

Zwei Paare und ein männlicher Single treffen sich zum gemütlichen Dinner in Paris. Beim Warten auf die schwangere Gattin verrät der Mittvierziger Vincent den Vornamen des Babys, ein absoluter Tabuname, der zum Eklat führt und zum Aufdecken persönlicher Lebenslügen. Was die Beteiligten lange unter den Teppich kehrten, kommt bei bestem Wein und marokkanischen Köstlichkeiten und ohne Kompromisse auf den (Ess)Tisch - unangenehme Wahrheiten, verdrängte Erinnerungen und falsche Verdächtigungen.

Bei einem Abendessen bricht ein Streit zwischen fünf Beteiligten aus, der von einem vermeintlichen Tabunamen eines Babys entfacht wird. Raffinierte und gewitzte Ensemblekomödie, die im Stil von „Gott des Gemetzels“ auf einen Schauplatz beschränkt ist.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Alexandre de la Patellière,
  • Matthieu Delaporte
Produzent
  • Dimitri Rassam,
  • Jérôme Seydoux
Co-Produzent
  • Alexandre de la Patellière,
  • Matthieu Delaporte
Darsteller
  • Patrick Bruel,
  • Valérie Benguigui,
  • Charles Berling,
  • Guillaume De Tonquedec,
  • Judith El Zein,
  • Françoise Fabian,
  • Yannis Lespert,
  • Miren Pradier,
  • Juliette Levant,
  • Alexis Leprise
Drehbuch
  • Alexandre de la Patellière,
  • Matthieu Delaporte
Musik
  • Jérôme Rebotier
Kamera
  • David Ungaro
Schnitt
  • Célia Lafitedupont
Buchvorlage
  • Alexandre de la Patellière,
  • Matthieu Delaporte

Kritikerrezensionen

    1. Einladungen zum Abendessen, Geselligkeit im privaten Kreis sind ein Symbol für Lebensqualität. Im deutschen Fernsehen laden sich Prominente und Normalbürger in kleinen Gruppen gegenseitig ein, um ihre Kochkünste vorzuführen und benoten zu lassen. Wenn das Thema Gastronomie einmal abgegrast ist, könnte sich das Interesse auf die Kunst der angemessenen Konversation verlagern. Der Kinofilm, vor allem der französische, ist da schon weiter: Dort gilt das leibliche Wohl meistens als Stimmungsmacher für anregende Gespräche. In der Komödie „Der Vorname“ werden die Grenzen des guten Benehmens gelockert, indem wechselseitige kleine Kränkungen größere nach sich ziehen und auf einmal mehr zur Sprache kommt, als einer geselligen Runde guttut.

      Dabei wird auf witzige Weise sichtbar, was die Charaktere wirklich voneinander denken, was sie voreinander verbergen wollen und wie sie sich verhalten, wenn man ihnen zu nahe tritt. Die Regisseure Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière verfilmen ihr eigenes, für die Bühne geschriebenes Stück und zwar mit den Darstellern aus dem Theaterensemble. Lediglich die Figur des Literaturprofessors Pierre wird mit Charles Berling von einem neuen Darsteller gespielt. Pierre ist der erste, der den unbeschwerten Ton in der kleinen Runde aufkündigt. Dass Vincent (Patrick Bruel) seinen Sohn mit einem geschichtlich desavouierten Vornamen beschenken will, empfindet er als Berechtigung zu ungewohnter Aggressivität. „Wie er sich aufplustert, unser Professor“, kontert der erfolgreiche Immobilienmakler Vincent.

      Bald geraten die Vornamen von Pierres Kindern ins Visier der Kritik, Vincents Frau Anna (Judith El Zein) und Pierre giften sich rüpelhaft an. Die Regisseure greifen ihre Erfahrungen als Väter auf, die sich selbst schon wegen der Vornamen ihrer Kinder drastische Kommentare anhören mussten. Das Ensemble und seine Dialoge sollen der französischen Mittelschicht einen Spiegel vorhalten. Claude (Guillaume de Tonquédec) ist der zurückhaltende, neutrale, beschwichtigende Freund, der irgendwann aber von den Streithähnen umso heftiger provoziert wird. Die Lehrerin Élisabeth (Valérie Benguigui) verlässt ihre Rolle als sanftmütige, mütterliche Gastgeberin und wirft ihrem Mann Dinge an den Kopf, die ihn dann doch erschrecken.

      Der Hauptteil der Geschichte spielt sich in der gemütlichen Wohnung von Élisabeth und Pierre ab, vor allem anfangs gibt es noch einige wenige von außerhalb hinzugefügte Szenen. Das Setting und der Verlauf des Beisammenseins erinnern stark an Polanskis „Der Gott des Gemetzels“, nur dass die Teilnehmer hier alle, mit Ausnahme Annas, schon seit 30 Jahren eine Art Familie bilden. Zwar ist auch hier die Schicht des zivilisierten Benehmens nur dünn, aber es wird nicht so viel emotionales Porzellan zerschlagen, nicht ganz so verbissen gekämpft. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen sorgt die Frage für Spannung, ob dieser Abend nicht das letzte Treffen dieser Runde sein wird.

      Die Gruppendynamik ist erfrischend realitätsnah, jeder gerät mal aus dem Gleichgewicht und bemüht sich an anderer Stelle wieder, an die Freundschaft untereinander zu appellieren. Auf amüsante Weise und mit häufigen Gelegenheiten, sich mit den Charakteren zu identifizieren, thematisiert der Film die Grenzen der Offenheit unter Freunden und wie die Konventionen des Miteinanders dennoch in jeder Begegnung ein wenig erschüttert, gelockert und neu aufgestellt werden.

      Fazit: "Der Vorname" ist eine amüsante französische Ensemblekomödie über fünf Freunde, die sich bei einem Abendessen mit gegenseitigen Provokationen stärker als beabsichtigt aus der Reserve locken.
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    2. Der Vorname: Der erfolgreiche Mittvierziger Vincent sieht zum ersten Mal Vaterfreuden entgegen. Seine Schwester Élisabeth und ihr Mann Pierre laden ihn zum Abendessen ein, wo er seinen Jugendfreund Claude wiedertrifft. Während die Gruppe gemeinsam auf Vincents junge, ständig zu spät kommende Frau Anna wartet, machen sie sich schmunzelnd über den werdenden Vater Vincent lustig. Doch seine Antwort auf die Frage, ob er schon einen Namen für das Baby ausgesucht habe, löst einhellige Entrüstung aus.

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      1. Alles beginnt mit einem friedlichen Essen mit der Familie und Freunden. Doch bald schon brodelt es gefährlich unter der Oberfläche. Denn Vincent, ein Selfmade-Unternehmer, hat sich für sein erstes Kind einen ganz besonderen Vornamen ausgedacht. Dieser löst bei seiner Schwester, seinem Schwager und dem besten Freund große Empörung aus. Ein Wort ergibt das andere und bevor man sich versieht, ist das Essen kalt geworden, während die Diskussion immer hitziger wird. Vorlage dieses Marathons an spitzen und geschliffenen Wortduellen ist das gleichnamige Bühnenstück von Alexandre de la Patellière und Matthieu Delaporte, die hier auch die Regie übernommen haben. Von der ersten Minute an sprüht dieser Film vor französischem Charme und Witz, vor bissigem Spott und trotzdem liebevoller Herzlichkeit. Das Ensemble ist perfekt aufeinander eingespielt und wirft sich gegenseitig die verbalen Bälle zu. Die Kamera umfährt die Figuren beobachtend, die hemmungslos radikal miteinander umgehen und ihre kleinen und großen Geheimnisse voreinander offen legen. Bei dieser schrecklich netten Familie kommen Herz und Zwerchfell gleichermaßen auf ihre Kosten!

        Jurybegründung:

        Darf man das oder geht das einfach nicht? Ist das noch ein Spaß oder schon geschmacklos? Anhand einer ganz simplen Frage werden innerfamiliäre Konflikte offenbart, die „um des lieben Friedens willen“ - wer kennt das nicht? - gerne unter den Teppich gekehrt werden.
        Aus der Suche nach dem passenden Vornamen für den kommenden Sohn entwickeln die Regisseure eine brillante Gesellschaftssatire, die von einem durchweg hochklassig agierenden Ensemble auf höchstem Niveau dargeboten wird. Das erinnert in positivster Weise an GOTT DES GEMETZELS, und es zeigt sich eindrucksvoll, dass die dünne Decke unseres sozialen Miteinanders noch lange nicht zu Ende dekliniert wurde. Im Unterschied zu Polanski widmen sich die Autoren und Regisseure Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte den innerfamiliären Strukturen, diesem scheinbar stets toleranten Miteinander trotz aller sozialer Unterschiede und unterschiedlicher politischer Ansichten. Denn Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser und als Familie muss man ja zusammen halten. Aber wann sind die Grenzen erreicht bzw. überschritten? Wann kann man persönliche Verletzungen nicht mehr mit einem Augenrollen und Stoßseufzer beiseite schieben? Wann bleibt letztlich auch dem Zuschauer das Lachen im Halse stecken?
        Unmerklich wandelt sich das als beschwingte, typisch französische Komödie eingeführte Kammerspiel in ein Feuerwerk geschliffener Dialoge und wirft dabei scheinbar en passant moralische Fragen auf, denen man gerne - zumal im familiären Kreis - aus dem Weg geht. Und so langsam, wie der Film sich den Kernfragen nähert, so langsam gewinnen auch die Figuren an Charakter, an Tiefe, die eine Vielschichtigkeit fördert, welche die ständigen, äußerst gekonnt eingefädelten Wendungen glaubhaft machen. Hier entwickelt sich nichts durch Zufall, keine Offenbarung ergibt sich nur um des Effektes Willen. Alles ist miteinander verwoben und ineinander begründet.
        Mag sein, dass die eine oder andere Wendung (etwa das Verhältnis der ?Pflaume‘ mit der Mutter der Geschwister oder das abschließende Durchdeklinieren, wer sich nun noch bei der Schwester des werdenden Vaters, Babou, entschuldigen müsse) zu dick aufgesetzt oder zu theatralisch wirken, so sind das doch nur Randkritikpunkte, die das große Vergnügen an dieser brillanten Komödie nicht trüben.
        Häufig verlieren gerade Filme mit geschliffenen Dialogen ein Stück weit ihre Schärfe, wenn die Übersetzungen nicht gelingen wollen und die Synchronfassungen dann streckenweise nicht zünden wollen. Daher sei hier auch die deutsche Synchronisation besonders hervorgehoben, die gekonnt auch schwierige Wortspiele transportiert.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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