Road to El Dorado: Die beiden Freunde Tulio und Miguel halten sich mit kleinen Gaunereien über Wasser. Dem eingespielten Duo gelingt es immer wieder, sich mit draufgängerischen Methoden aus prekären Situationen zu befreien. Nachdem die charmanten Halunken ein paar Matrosen mit Falschspielerei eine Schatzkarte abgeluchst haben, landen sie zufällig ausgerechnet auf dem Schiff des grausamen Eroberers Captain Cortez....
Handlung und Hintergrund
Die spanischen Ganoven Tulio und Miguel landen zufällig als blinde Passagiere auf einem Schiff von Cortez‘ Flotte, die Segel in Richtung Neue Welt setzt. Zusammen mit einem grimassierenden Ross entkommen sie im Rettungsboot und gelangen in die mythische Inkastadt Eldorado, wo sie als Götter gefeiert werden. Die Freude ist von kurzer Dauer, denn vor den Stadttoren lagert der blutrünstige Cortez.
Tulio und Miguel, zwei glücklose spanische Gauner, sind mal wieder auf der Flucht. Mit im Gepäck haben sie eine Schatzkarte, die sie direkt nach El Dorado führen soll. Deshalb schmuggeln sich die beiden Freunde mit ihrem cleveren Pferd Altivo auf Captain Cortez‘ Schiff und gelangen so in die Neue Welt. Dort schlagen sie sich durch den Dschungel und stoßen dabei tatsächlich auf die sagenhafte Goldstadt, wo sie kurzerhand zu Göttern erklärt werden. Was sie nicht ahnen: Hohepriester Tzekel-Kan missbraucht die zwei für einen finsteren Plan…
Zeichentrick-Buddies-Komödie: Die Ganoven Tulio und Miguel schmuggeln sich als blinde Passagiere auf ein Schiff in die Neue Welt. Dort gelangen sie in die mythische Inkastadt Eldorado, wo sie kurzerhand zu Göttern erklärt werden. Doch der Hohepriester Tzekel-Kan hegt finstere Pläne.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Don Paul,
- Eric "Bibo" Bergeron,
- Will Finn,
- David Silverman
Produzent
- Jeffrey Katzenberg,
- Bonne Radford,
- Brooke Breton
Drehbuch
Musik
- Hans Zimmer,
- Sir Elton John,
- Tim Rice,
- John Powell,
- Harry Gregson-Williams
Schnitt
- Vicki Hiatt,
- John Carnochan,
- Dan Molina,
- Lynne Southerland
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Solange wie es Zeichentrickfilme gibt, galten die Produktionen aus der Walt Disney-Fabrik als das absolut Beste was der Markt zu bieten hatte. Mehr als 60 Jahre lang konnten die Mäusemacher ihr Territorium verteidigen, doch so langsam scheinen sich die Zeiten zu ändern. So zeigt Steven Spielbergs Produktionsfirma Dreamworks mit "Der Weg nach El Dorado" nach "Der Prinz von Ägypten" erneut, dass sie sich vor niemandem zu verstecken brauchen.
Und, dass sie bereit sind, wesentlich mutiger als die Konkurrenz vorzugehen. Bereits beim "Prinzen" wurde eine relativ blutige Geschichte aus der Bibel zwar familiengerecht, aber nicht beschönigt, für die Leinwand tricktechnisch perfekt umgesetzt. Auch "El Dorado" ist da nicht anders. In den Dreamworks-Filmen werden Menschen beinahe geopfert oder auch mal von blutgierigen Dämonen zertreten.
Ebenso zeichnet der Streifen für einen Zeichentrickfilm ein recht kühles Bild des spanischen Imperialismus, das leider - aber verständlicherweise, denn die Zielgruppe des Films ist nicht älter als 12 - nicht näher vertieft wird, aber durch den grausamen Entdecker Cortez an Format gewinnt.
Trotzdem ahmen die Dreamworks-Studios im Endeffekt auch nur Disney nach. Musical-Nummern kommen genauso häufig vor wie in den Konkurrenzprodukten und auch die niedlichen Begleit-Viecher kommen hier vor, diesmal in Gestalt des hilfreichen Gürteltieres und des wiederspenstigen Pferdes Altivo.
Ein wenig seines eigenen Stils entfaltet der Film eigentlich nur dadurch, dass er schonungsloser mit seinen Protagonisten umgeht, wodurch ein Dreamworks-Film wohl nirmals eine Altersfreigabe ohne Beschränkung bekommen wird. Dies macht ihn jedoch für das erwachsene Publikum interessanter als viele Disney-Schinken.
Das - wenn auch klischeehafte Prädikat "Nur für Kinder" - das den meisten Zeichentrickfilme anhaftet, hat Dreamworks noch nicht angehängt bekommen. Dass sich Disney, zumindest in Amerika, mittlerweile auf einem ähnlichen Kurs befindet, sieht man jedoch daran, dass "Tarzan" für den deutschen Markt entschäft worden ist.
Die Zeichnungen sind sehr schön geworden und äußerst detailreich. Der Dschungel und die Stadt El Dorado wurden sehr farbenfroh bebildert und auch die Darstellung Madrids ist äußerst gelungen. Die Figuren wirken in ihrer Umgebung alles andere als steril, wurden perfekt integriert, also am Zeichenstil gibt's wirklich nichts zu maulen.
Inhaltlich setzt der Film keine Maßstäbe, aber welcher normale Zeichentrickfilm tut dies schon noch? Vieles ist unlogisch, sei es nun beispielsweise Miguels und Tulios zufällige Anschwemmung an die richtige Küste, so dass der Weg nach El Dorado nicht mehr weit ist. Auch ist es fraglich, warum die Eingeborenen so perfekt spanisch sprechen können.
Ebenso ist das Ende doch etwas offen, es schreit schon fast nach einer Fortsetzung. Auf einem normalen Spielfilm könnte man mit diesen Fehlern rumhacken, bei einem Zeichentrickfilm ist dies jedoch ok, über die Fehler in der Storyline kann man sich hier eigentlich nicht ärgern.
Die englische Sprachfassung ist äußerst prominent besetzt. Als gutmütige Haudegen Tulio und Miguel kann man hier Kenneth Branagh und Kevin Kline hören, in weiteren Rollen sprechen Rosie Perez, Armand Assante und Edward James Olmos. Die Musik steuerte Elton John bei.
Insgesamt ist "Der Weg nach El Dorado" zwar kein Meisterwerk, das ein filmgeschichtliches Denkmal verdienen würde, aber ein äußerst munteres Stück Zeichentrick, das durchgehend unterhalten kann und auch mit witzigen Momenten nicht spart.
Fazit: Ein munterer und unterhaltsamer Zeichentrickfilm. Solides Popcorn-Kino für die Kleineren und auch für die meisten Größeren.
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