Massenphänomene, Marketing und Merchandising: Wir erklären euch, was ein echter Blockbuster ist.
Das Wort Blockbuster bezeichnete ursprünglich im Zweiten Weltkrieg eine Fliegerbombe, durch deren Zerstörungskraft ein ganzer Wohnblock „geräumt“ (also dem Erdboden gleichgemacht) werden konnte. Bereits in den 1940er Jahren wurde dieses Bild im englischen Sprachgebrauch für das durchschlagende Erfolgspotenzial eines Films genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg tauchte der Begriff erst gegen Ende der 1950er Jahre wieder auf. Die heute bekannte Bezeichnung für einen monumental erfolgreichen Film, der Kinoschlangen anlockt, die sich um den Häuserblock winden (eine weitere etymologische Herkunftstheorie) verwurzelte sich ab den 1970er Jahren. Wir lassen in diesem Artikel die Anfänge des modernen Blockbusters Revue passieren.
Was ist ein Blockbuster? Eine Erfolgsgeschichte
Der Sommer war über viele Dekaden hinweg nicht die Jahreszeit, in der die Film-Industrie große Erfolge verzeichnen konnte. Dies änderte sich auf radikale Art und Weise 1975 mit einem Film, der eine ganze Generation von Strandgängern traumatisierte: „Der weiße Hai.“ Die Mutter aller modernen Creature-Features und der Karriere-Jumpstart für Steven Spielberg spielte alleine am ersten Wochenende in den USA sieben Millionen Dollar ein – und überzeugte Menschen davon, ihren Sommer lieber im kühlen Kinosaal als draußen in der Sonne zu verbringen. Während „Der weiße Hai“ somit die moderne Blockbuster-Ära begründete, wurde der Trend zwei Jahre später mit einem Kino-Meilenstein gefestigt und ausgeweitet: „Krieg der Sterne“ lief im Sommer 1977 an und wurde zu einem weltweiten Phänomen. Seit den Einspielergebnissen dieser beiden Ur-Blockbuster hat die Filmbranche Jahr für Jahr versucht, die Erfolge zu wiederholen bzw. zu übertrumpfen. Dabei wurden großangelegte Marketing-Kampagnen und kreative Merchandising-Kataloge immer wichtiger, denn erst dadurch wurden die Filme allgegenwärtig und konnten zu kulturellen Massen-Events erhoben werden. Von Filmpostern und TV-Spots über Spielzeug und Bettwäsche bis hin zu begleitenden Comics und Fernsehserien: Blockbuster entwickelten sich zu allgegenwärtigen Attraktionen, getragen von einer milliardenschweren Vermarktungsmaschinerie. Was heute im Zeitalter von Disneys Marktdominanz alltäglich erscheint, hatte also somit seinen Ursprung 1975 im Erfolg von „Der weiße Hai“.
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Was ist ein Blockbuster? Die größten Sommer-Hits seit 1975
Auch die Weihnachtszeit ist heutzutage eine beliebte Blockbuster-Saison, die mit „Avatar“ und „Titanic“ zwei der erfolgreichsten Filme aller Zeiten hervorgebracht hat. Die Filmindustrie stützt sich aber dennoch weiterhin auf die Erfolge ihrer Sommer-Hits. Deswegen haben wir für euch hier einige der größten Sommer-Blockbuster seit 1975 aufgelistet:
- 1975: „Der weiße Hai“: Einspielergebnis: ≈471 Mio. Dollar
- 1977: „Krieg der Sterne“: Einspielergebnis: ≈775 Mio. Dollar
- 1981: „Jäger des verlorenen Schatzes“: Einspielergebnis: ≈390 Mio. Dollar
- 1982: „E.T.“: Einspielergebnis: ≈793 Mio. Dollar
- 1984: „Ghostbusters“: Einspielergebnis: ≈295 Mio. Dollar
- 1985: „Zurück in die Zukunft“: Einspielergebnis: ≈381 Mio. Dollar
- 1989: „Batman“: Einspielergebnis: ≈412 Mio. Dollar
- 1993: „Jurassic Park“: Einspielergebnis: ≈1 Mrd. Dollar
- 1996: „Independence Day“: Einspielergebnis: ≈817 Mio. Dollar
- 2002: „Spider-Man“: Einspielergebnis: ≈822 Mio. Dollar
- 2008: „The Dark Knight“: Einspielergebnis: ≈1 Mrd. Dollar
- 2011: „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2“: Einspielergebnis: ≈1,3 Mrd. Dollar
- 2012: „Marvel’s The Avengers“: Einspielergebnis: ≈1,5 Mrd. Dollar
- 2018: „Die Unglaublichen 2″: Einspielergebnis: ≈1,2 Mrd. Dollar
Kennt ihr euch mit aktuellen Blockbustern aus? Macht hier den Test: