Irgendwie muss man sein Brot ja erwerben, wobei das Einkommen eines Schauspielers nicht unbedingt besonders geregelt ist. Für manche Filme gibt es riesige Gagen, wohingegen andere Auftritte miserabel belohnt werden. Da verwundert es also nicht, dass Stars auch ab und zu nur des lieben Geldes wegen eine Rolle annehmen. Umso besser für uns, denn egal ob es sich um trashige Fortsetzungen handelt, oder um großes Kino, unterhaltsam sind diese zwölf Auftritte in jedem Fall.
Michael Caine in „Der Weisse Hai: Die Abrechnung“
„Der Weisse Hai: Die Abrechnung“ ist sage und schreibe der vierte Nachfolger von Spielbergs Klassiker aus dem Jahr 1975. Dieser Streifen reicht allerdings nicht an das Original heran und weist dementsprechend auch einen Metascore von unterirdischen 15 Punkten auf. Umso unterhaltsamer ist die Tatsache, dass der mittlerweile zum Ritter geschlagene Sir Michael Caine in diesem Film mitspielt. Der Oscar-Preisträger dürfte vielen von euch aus Christopher Nolas „Batman“-Filmen bekannt sein und hat eigentlich nichts in trashigen Fortsetzungen verloren. Es verwundert deshalb nicht, dass er zugegeben hat, den Film selbst nie gesehen und die Rolle nur wegen der guten Bezahlung angenommen zu haben.
Jackie Chan in „Rush Hour“
„Rush Hour“ ist kein Trash-Film, sondern war 1998 ein großer Hit an den Kinokassen, sowohl in den USA als auch in Europa. Außerdem erfreut sich der Film auch heute noch einer stabilen Fan-Gemeinde und zementierte den Status von Jackie Chan als Hollywood-Ikone. Umso interessanter, dass der beliebte Action-Star und Stuntman den Film bis heute nicht leiden kann und offen zugegeben hat, den Part aufgrund der hohen Gage angenommen zu haben. In einem Interview sagte er: „Ich habe immer meine Gründe dafür, einen Film zu machen. Ich habe immer etwas zu sagen. Außer in ‚Rush Hour‘ – da gab es keinen Grund, ich habe einfach das Geld bekommen und es war okay. Ich mag ‚Rush Hour‘ am wenigsten, aber ironischerweise hat er sich in den USA und Europa richtig gut verkauft.“ Vielleicht ist der Grund für Chans Abneigung schlicht und ergreifend, dass er in diesem Film nicht so viele spannende Stunts machen durfte.
Betsy Palmer in „Freitag, der 13.“
Auch hier gibt es eigentlich keinen Zweifel: „Freitag, der 13.“ ist definitiv ein Klassiker des Genre-Kinos. Wie ihr euch vielleicht erinnert, besteht der große Plot-Twist am Ende des ersten Films darin, dass es sich bei dem blutrünstigen Mörder nicht um Jason Voorhees handelt, sondern um seine Mutter. Dafür wurde TV-Schauspielerin Betsy Palmer angeheuert. In einem Interview erklärte diese, dass sie das Rollen-Angebot aufgrund des Horror-Genres erst ablehnen wollte, dann aber an die 10.000 Dollar Gage und an ein Auto, das sie sehr gerne kaufen wollte, dachte und schließlich zusagte. Auch sie hielt übrigens zunächst nicht viel von dem Film selbst, nach Lektüre des Drehbuchs sagte sie: „Was für ein Mist! Niemand wird sich dieses Zeug jemals anschauen. Was für eine fürchterliche Sache.“ Das Potential des Films hat sie angesichts der großen Fan-Gemeinde stark unterschätzt.
Morgan Freeman in „London Has Fallen“
Auch Morgan Freeman ist bekanntermaßen ein Oscar-Preisträger. Das hielt ihn aber nicht davon ab, seine Schauspielkünste und seinen Namen für weniger anspruchsvolle Projekte hinzugeben – so lange die Gage stimmt, natürlich. „London Has Fallen“ ist so ein Beispiel, auch dieser Film hat einen Metascore von mickrigen 28 Punkten. Als Freeman gefragt wurde, wieso er in diesem Film mitgewirkt hat, antwortete er mit einem Lied, das den passenden Titel „For the Love of Money“ („Aus Liebe zum Geld“) trägt.
Glenn Close in „Guardians of the Galaxy“
Wir möchten hier ganz deutlich betonen, dass auch „Guardians of the Galaxy“ nicht in die Kategorie schlechter Filme fällt. Der Streifen war nicht nur ein Hit an den Kinokassen, sondern erhielt auch gute Kritiken. Natürlich handelt es sich hier immer noch um einen groß angelegten Superhelden-Film, was Schauspielerin Glenn Close offenbar missfiel. In „Guardians of the Galaxy“ spielt sie die Chefin der intergalaktischen Polizei Nova Corps, ist ansonsten aber eher in kleineren, unabhängigen Produktionen zu sehen. Deshalb erklärte sie noch von Drehbeginn: „Ich mache das, weil es mir danach möglich ist, die Art von Filme zu machen, die ich wirklich liebe.“ Dagegen kann man eigentlich nichts sagen, denn über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Hugo Weaving in „Transformers“
Der australische Schauspieler Hugo Weaving ist uns ja aus Klassikern wie zum Beispiel „Matrix“, oder auch „Herr der Ringe“ bekannt. Es mag sein, dass es euch schon wieder entfallen ist, aber er spielt auch in drei Filmen der „Transformers“-Reihe mit. Dabei tritt er jedoch nicht selbst auf, sondern leiht dem Bösewicht Megatron im Original seine Stimme. In einem Interview erklärte er allerdings, dass diese Rolle für ihn nur wenig Bedeutung habe, weil es sich schlicht um eine zweistündige Aufnahme einiger Dialogfetzen gehandelt habe: „Ich habe nie das Drehbuch gelesen, hatte nur meine Zeilen und weiß nicht einmal, was die bedeuten sollen. Das kling absolut bemitleidenswert! So etwas hatte ich vorher noch nie gemacht“.
Stephen Dillane and Ian McShane in „Game of Thrones“
„Game of Thrones“ ist eine mit Preisen überhäufte und von Fans geliebte Erfolgsserie. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige Leute viel Geld dafür bezahlen würden, um in dieser Show mitspielen zu dürfen. Die Schauspieler IanMcShane („Deadwood“) und Stephen Dillane („Die dunkelste Stunde“) haben jedoch beide zu Protokoll gegeben, dass sie nur des lieben Geldes wegen in „Game of Thrones“ aufgetreten sind. Stephen Dillane spielt in der Show Stannis Baratheon und sagte darüber in einem Interview: „Geld ist die größte Sache, die dabei für mich herausgekommen ist.“ IanMcShane ging sogar noch weiter und ließ verlauten: „Sucht euch ein verdammtes Leben! Das sind doch nur Drachen und Titten.“ Zum Glück für ihn segnete sein Charakter nach einer Folge das Zeitliche.
Halle Berry in „Passwort: Swordfish“
Auch „Passwort: Swordfish“ ist einer dieser Filme, die von der Kritik verrissen und von Fans verschmäht wurde. Welche Rolle dabei John Travoltas merkwürdiger Kinnbart spielt, ist unklar. Das Mitwirken von Halle Berry ist möglicherweise auf ihren großzügigen Gehaltsscheck zurückzuführen, ganze 2 Millionen US-Dollar soll sie bekommen haben. Übrigens ist auch Hugh Jackman in diesem einmaligen Werk der Filmgeschichte zu sehen, ob er auch nur des Geldes wegen anwesend war, ist allerdings nicht ganz klar.
Jeremy Irons in „Dungeons & Dragons“
Wer diesen Film nicht mehr auf dem Schirm hat, muss sich nicht schämen, denn es handelt sich hier in der Tat um das Gegenteil von einem Meisterwerk. Auch dieser Film erhielt peinliche 15 Punkte bei Metascore, wurde also von Kritikern buchstäblich zerfetzt. Jeremy Irons ist ebenfalls stolzer Besitzer eines Oscars und dürfte euch zum Beispiel aus David Cronenbergs „Die Unzertrennlichen“ bekannt sein. Allerdings ist er eben auch in „Dungeons & Dragons“ zu sehen, wozu er ganz bescheiden erklärte: „Ich hatte gerade ein Schloss erworben, ich musste das auch irgendwie bezahlen.“ Also wenn es sonst nichts ist…
Eddie Murphy in „Angriff ist die beste Verteidigung“
1994 war „Angriff ist die beste Verteidigung“ ohne Witz für einen Stinker Award in der Kategorie „schlechtester Film“ nominiert. Auch dieser Film lässt also sehr zu wünschen übrig. Eddie Murphy gelang allerdings ein guter Deal, denn er bekam für zwei Wochen Dreharbeiten eine üppige Gage von einer Millionen US-Dollar. In einem Interview erklärte er, die Rolle sogar einmal abgelehnt zu haben, woraufhin die Produktionsfirma mit einem neuen Gehaltsvorschlag aufwartete: „Ich möchte, dass sie mir einen 22-Jährigen nennen, der eine Million Dollar für zwei Wochen Arbeit ablehnen würde.“
Alec Guinness in „Star Wars“
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich einen Schauspieler, der in „Star Wars“ nur wegen des Geldes mitgemacht hat. Sir Alec Guinnes muss man allerdings zugute halten, dass er 1977 kein unbeschriebenes Blatt mehr war. Im Gegenteil: Der Schauspieler galt als Veteran klassischer Hollywood-Produktionen, wie zum Beispiel „Lawrence von Arabien“ oder „Doktor Schiwago“. Aus diesem Grunde lag ihm eine Science-Fiction-Produktion wie „Star Wars“ eben nicht besonders nahe und es war zu diesem Zeitpunkt auch nicht absehbar, dass der Film ebenfalls zu einem Klassiker der Filmgeschichte werden würde. Trotzdem sind seine Aussagen über den Dreh schon etwas hochnäsig: „Ich kann nicht sagen, dass ich den Film genieße… neuer, dummer Dialog erreicht mich jeden Tag auf rosa Papierfetzen – und nichts davon macht meinen Charakter klarer oder erträglich. Ich denke nur dankbar an das wunderbare Brot, das mir dieser Film bescheren wird.“