Jeder macht mal Fehler. Auch Schauspieler. Vor allem in der Frühphase ihrer Karriere haben sich viele zu Rollen hinreißen lassen, für die sie sich inzwischen schämen. Aber auch mancher Profi tut sich bei der Auswahl der Jobs schwer.
Wir haben 10 Oscar-Gewinner in Filmen entdeckt, die das Publikum so richtig enttäuscht haben. Miese Kritiken und IMDb-Scores unter 5 Sternen inklusive.
Jennifer Lawrence in „The Devil You Know“
2013 war ein aufregendes Jahr für Jennifer Lawrence, denn sie erhielt für „Silver Linings“ nicht nur einen Oscar, sie war auch sehr sehr kurz im todlangweiligen Thriller „The Devil You Know“ zu sehen. Der schaffte es hierzulande nicht einmal ins Kino.
„The Devil You Know“ (2013)
IMDb-Score: 3.6 von 10 Sternen
Darum geht’s: Zoe (Rosamund Pike, Jennifer Lawrence) ist eine ambitionierte Schauspielerin, die auf ihren großen Durchbruch wartet. Allerdings wird sie ständig mit ihrer Mutter Kathryn verglichen, die einst ein Star war. Jetzt plant Kathryn ihr Comeback und Zoe gefällt das gar nicht. Steckt sie hinter den anonymen Drohbriefen, die Kathryn erhält?
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Das Skript ist lächerlich und man kann die Verlegenheit in den Gesichtern der Darsteller förmlich sehen.“ (User-Kritik auf IMDb)
Colin Firth in „Main Street“
Mit „The King’s Speech“ stotterte sich Colin Firth 2011 zum Oscar für den Besten Hauptdarsteller. „Main Street“ konnte dagegen niemanden überzeugen.
„Main Street“ (2010)
IMDb-Score: 4.7 von 10 Sternen
Darum geht’s: In der Kleinstadt Durham herrscht die Wirtschaftskrise. Als der Unternehmer Gus Leroy (Colin Firth) eine alte Lagerhalle anmietet, scheinen neue Arbeitsplatze zu entstehen. Doch die kommen zu einem hohen Preis: Leroy will Sondermüll lagern.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Mit seiner dioramenhaften Inszenierung und wiederholten mittellangen und langen Einstellungen, lässt der frühere Theater-, jetzt Filmregisseur John Doyle Leichenstarre in Filmform entstehen.“ (Minneapolis Star Tribune)
Julia Roberts in „Blood Red“
Als Julia Roberts den Part in „Blood Red“ ergatterte, war sie vermutlich überglücklich. Es war eine ihrer ersten Rollen – und ihr Bruder Eric, der die Hauptrolle spielte, hatte sie empfohlen. Der Film wurde von den Kritikern und Filmfans jedoch verrissen. Julia schaffte es dennoch zum Star – 2001 erhielt sie für „Erin Brockovich“ den Oscar als Beste Hauptdarstellerin.
„Blood Red“ (1988)
IMDb-Score: 3.1 von 10 Sternen
Darum geht’s: Die sizilianische Einwandererfamilie Collogero widersetzt sich mit aller Kraft den Plänen des Eisenbahn-Tycoons Berrigan, der seine neue Bahnstrecke durch das Land der kleinen Leute bauen will. Dabei scheuen sich beide Seiten nicht vor Gewalt.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Das einzig Bemerkenswerte dieses Films ist, dass er bis heute der einzige Film ist, in dem Julia und Eric Roberts gemeinsam zu sehen sind.“ (User-Kritik auf IMDb)
Morgan Freeman in „Hawaii Crime Story“
Nur ein Jahr vor seinem Oscar als Bester Nebendarsteller in „Million Dollar Baby“ spielte Morgan Freeman neben Owen Wilson in der platten Gaunerkomödie „Hawaii Crime Story“.
„Hawaii Crime Story“ (2004)
IMDb-Score: 4.9 von 10 Sternen
Darum geht’s: Der Kleinkriminelle Jack flüchtet sich nach Hawaii, weil ihm seine Probleme auf dem Festland über den Kopf wachsen. Er fängt an, auf der Baustelle eines zwielichtigen Unternehmers zu arbeiten und lernt bald darauf dessen Geliebte Sara kennen. Die beiden bandeln miteinander an und schon bald unterbreitet Sara Jack einen Vorschlag, den er nicht ablehnen kann.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „So belanglos, dass er aus dem Gedächtnis verschwindet, bevor er überhaupt vorbei ist.“ (New York Post)
Diane Keaton in „Stadt, Land, Kuss“ & „Plan B“
Diane Keaton erhielt 1978 den Oscar als Beste Hauptdarstellerin in „Der Stadtneurotiker“. Man könne meinen, sie hätte sich die Rollen danach aussuchen können. Wenn es so war, dann hatte sie ein schlechtes Händchen. In den frühen 2000ern ging sie mit gleich zwei Filmen grandios unter.
„Stadt, Land, Kuss“ (2000)
IMDb-Score: 4.4 von 10 Sternen
Darum geht’s: Seit 25 Jahren sind der Architekt Porter und die Innenarchitektin Ellie (Diane Keaton) verheiratet. Jetzt hat er eine Affäre. Und auch in der Ehe ihrer besten Freunde gibt es Probleme: Mona will sich von Griffin scheiden lassen, denn der begehrt inzwischen Männer …
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Grob, hölzern, notdürftig zusammengeschustert und – am allerschlimmsten – nicht witzig.“ (Entertainment Weekly)
„Plan B“ (2001)
IMDb-Score: 4.4 von 10 Sternen
Darum geht’s: Weil die Mafia den Buchhalter Frank für unehrlich hält, macht sie kurzen Prozess mit ihm. Um Franks Schulden abzuarbeiten, übernimmt seine Witwe Fran (Diane Keaton) den Job ihres Mannes.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Schlimmer kann Plan A nicht gewesen sein“. (TV Spielfilm)
Michael Caine in „Der Weiße Hai – Die Abrechnung“
Ein Oscar schützt vor Fehlern nicht. Michael Caine hatte bereits einen Oscar als Bester Nebendarsteller in „Hannah und ihre Schwestern“ abgeräumt, als er sich durch „Der Weiße Hai – Die Abrechnung“ quälte. Der Film wurde für insgesamt 7 Goldene Himbeeren nominiert. Michael Caines Karriere hat es nicht geschadet. Inzwischen hat er einen zweiten Oscar als Bester Nebendarsteller in „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ zu Hause.
„Der Weiße Hai – Die Abrechnung“ (1987)
IMDb-Score: 2.9 von 10 Sternen
Darum geht’s: Der Weiße Hai hat im vierten Teil der Reihe eine regelrechte Vendetta gegen die Brodys Sinn. Erst tötet das Tier den jüngsten Spross der Familie, dann folgt es ihr bis zu den Bahamas. Blutiger Showdown inklusive.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Die Hai-Modelle sind manchmal so unbeweglich, dass es scheint, als würden sie sich auf den Booten abstützen, anstatt sie anzugreifen. Bis zur grotesken letzten Szene ist die furchteinflößendste Kreatur im ganzen Film ein Aal.“ (Chicago Sun-Times)
Hilary Swank in „Manchmal kommen sie wieder 2“
Jeder fängt mal klein an, auch eine zweifache Oscar-Gewinnerin: Hilary Swank traf am Anfang ihrer Karriere mehrere Fehlentscheidungen, darunter auch die, im uninspirierten Horrorfilm „Manchmal kommen sie wieder 2“ mitzuspielen. Nur 4 Jahre später gewann sie ihren ersten Oscar für „Boys Don’t Cry“, 2005 folgte der zweite für „Million Dollar Baby“.
„Manchmal kommen sie wieder 2“ (1996)
IMDb-Score: 3.8 von 10 Sternen
Darum geht’s: Vor 30 Jahren musste Jon mit ansehen, wie seine Schwester umgebracht wurde. Jetzt kehrt er in seine Heimatstadt zurück, um das Haus seiner Eltern aufzulösen. Seine ahnungslose Tochter (Hilary Swank) freundet sich unterdessen mit einem jungen Mann an …
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Spannungslose Fortsetzung eines Horrorfilms, der es kaum gelingt, Atmosphäre zu erzeugen und das Handlungsschema des ersten Teils zu erweitern; ebenso ausrechenbar wie langweilig.“ (Lexikon des Internationalen Films)
Forest Whitaker in „Battlefield Earth“
2007 erhielt Forest Whitaker zurecht den Oscar für „Der letzte König von Schottland“. Im Jahr 2000 war daran noch nicht zu denken: Der Sci-Fi-Film „Battlefield Earth“ räumte insgesamt 8 Goldene Himbeeren ab und wurde von den Kritikern regelrecht gehasst.
„Battlefield Earth“ (2000)
IMDb-Score: 2.4 von 10 Sternen
Darum geht’s: Das Jahr 3000. Aliens beherrschen die Erde und Menschen müssen für sie in Minen schuften. Jonnie Goodboy Tyler hat genug davon. Er zettelt eine Verschwörung an. Sein Mittel zum Zweck: Der kriminelle Sicherheitschef der Aliens, der Gold an seinen Vorgesetzten vorbeischmuggeln will.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „‚Battlefield Earth‘ ist, als würde man einen Bustrip mit einer Person machen, die schon vor langer Zeit hätte duschen sollen. Der Film ist nicht nur schlecht, er ist auf eine feindselige Art unangenehm.“ (Chicago Sun Times)
Natalie Portman in „Planetarium“
Natalie Portman ist Geek-Ikone, Königin des anspruchsvollen Films und Kritikerliebling. Für „Black Swan“ wurde sie 2011 als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet, zwei weitere Nominierungen erhielt sie für „Hautnah“ und „Jackie: Die First Lady“. Wie „Planetarium“ passieren konnte, bleibt ein Rätsel. Der Film schaffte es hierzulande nicht einmal in die Kinos.
„Planetarium“ (2016)
IMDb-Score: 4.7 von 10 Sternen
Darum geht’s: Paris in den späten 1930ern. Um Geld zu verdienen, veranstalten die Schwestern Laura (Natalie Portman) und Kate private Séancen, in denen sie mit den Toten kommunizieren. Aus Neugier wendet sich der Filmproduzent André Korben an die beiden. Die Begegnung krempelt sein Leben um. Fortan will er den ersten Film mit einem echten Geist drehen.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Es ist ungewöhnlich zu sehen, wie solch exzellente Kostüme, Sets und Kameraführung verschwendet werden an ein derartiges erzählerisches Durcheinander.“ (New York Times)
Leonardo DiCaprio in „Critters 3“
Leonardo DiCaprio musste lange auf seinen ersten Oscar warten. 2016 erhielt er ihn dann endlich für „The Revenant – Der Rückkehrer“. Ob die Academy seinen allerersten Film „Critters 3“ im Hinterkopf hatte, als sie ihn jahrelang ignorierte?
„Critters 3“ (1991)
IMDb-Score: 4.3
Darum geht’s: Auf dem Heimweg aus dem Urlaub gabelt eine Familie unbemerkt gefräßige Monster auf. Wieder zu Hause breiten die sich im Wohnhaus aus und fressen alles und jeden, der nicht schnell genug ist.
Vernichtendes Kritiker-Urteil: „Dreimal so dumm wie die zwei Vorgänger – und die waren schon ziemlich dumm.“ (eFilmCritic.com)