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Partir: Die Hausfrau Suzanne ist gelangweilt von ihrem Leben als Hausfrau und Mutter. Da die Kinder eigentlich schon groß genug sind, möchte sie wieder als Physiotherapeutin arbeiten und lässt sich eine Praxis in den Hof bauen. Als der Handwerker Ivan in ihr Leben platzt herrscht vom ersten Augenblick an eine spürbare Leidenschaft und Suzanne entscheidet sich, aus ihrem Leben auszubrechen und sich ihrer neuen Liebe hinzugeben...

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Handlung und Hintergrund

Suzanne ist um die 40 und lebt beschaulich mit ihrer Familie in Südfrankreich, ihre Ehe mit Arzt Samuel ist auf Sparflamme. Sie verliebt sich Hals über Kopf in den spanischen Bauarbeiter Ivan, der aus dem Gefängnis kommt. Gegen jegliche Ratio erliegt sie der sexuellen Lust und tiefen Emotion. Sie verlässt Mann und Familie und versucht mit Ivan einen Neuanfang. Samuel will sich nicht damit abfinden, verfolgt hasserfüllt das Paar und sorgt schließlich dafür, dass der Nebenbuhler wieder ins Gefängnis muss.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Catherine Corsini
Produzent
  • Fabienne Vonier
Darsteller
  • Kristin Scott Thomas,
  • Sergi Lopez,
  • Yvan Attal,
  • Bernard Blancan,
  • Aladin Reibel,
  • Alexandre Vidal,
  • Daisy Broom,
  • Berta Esquirol,
  • Gérard Lartigau
Drehbuch
  • Catherine Corsini,
  • Gaëlle Macé
Kamera
  • Agnès Godard
Schnitt
  • Simon Jacquet
Casting
  • Brigitte Moidon

Kritikerrezensionen

    1. Auf die Frage, ob in ihrem Debüt „Die Schachspielerin“ eigentlich auch eine Liebesaffäre zwischen dem Zimmermädchen Hélène und ihrem Mentor Doktor Kröger möglich gewesen wäre, verneinte die in Deutschland geborene Regisseurin Caroline Bottaro, da dies ein anderer Film geworden wäre. Diesen Film drehte dagegen Catherine Corsini. In ihren Arbeiten, teils als Komödie, teils als dramatischer Stoff, lieferte die Ex-Schauspielerin stets Porträts von Frauen, die konsequent ihren Weg gehen und bei der Selbstverwirklichung auf Widerstände stoßen.

      So lakonisch wie der Originaltitel „Partir“ („Verlassen“) wirkt ebenso Corsinis kompakte Inszenierung des in einer langen Rückblende erzählten Dramas. Aufgrund der Eingangssequenz, in der während einer Nachts in der luxuriösen Villa eines wohl situierten Ehepaares ein Schuss fällt, weiß der Zuschauer von Beginn an, dass es kein positives Ende geben wird. Damit verrät die Autorin und Regisseurin zwar schon etwas zu viel vom weiteren Handlungsverlauf. Trotz anfänglicher malerischer Postkartenansichten des südfranzösischen Landstrichs hält sich bei der Alltagsbeschreibung aber eine untergründige Spannung, da der schöne Schein bald Risse bekommt. Wie brüchig die Harmonie ist, zeigt sich darin, dass die vernachlässigte Mutter eine heimliche Affäre mit einem sympathischen spanischen Hilfsarbeiter beginnt, der im Gegensatz zum desinteressierten Gatten in ihr erloschene Leidenschaften weckt.

      Anfänglich stellt sich durchaus die Frage, ob Suzanne es sich nicht zu leicht macht, wenn sie ihrem Gefühlen schlicht nachgibt und die Verantwortung für ihre Familie verdrängt. An die Kinder verschwendet sie zu diesem Zeitpunkt kaum einen Gedanken, allerdings ebenso wenig an ihre finanzielle Zukunft. Als Motto könnte ein Zitat aus der „Schachspielerin“ gelten: „Wer etwas riskiert, kann verlieren. Wer nichts riskiert, verliert immer“. Genau dies tritt bald ein. Nach unbeschwerten Tagen holt die harte Realität das Paar ein, als die Mitvierzigerin ohne eigene Rechte zum Spielball ihres rachsüchtigen Mannes wird. Zwar verlor der gestresste Geschäftsmann Samuel im Grunde längst das Interesse an seiner Frau, doch ihre Zurückweisung will er keineswegs akzeptieren. Mit Hilfe von Geld und Macht setzt er alles daran, „sein Eigentum“ zurück in den bourgeoisen Käfig zu lotsen.

      Zu den Stärken des intensiv entwickelten Dramas gehört es, dass wandlungsfähige Darsteller die durchaus ambivalent angelegten Charaktere mit Leben füllen und dabei mögliche Stereotypen überspielen. Bis zu einem gewissen Grad sind die Motive der drei Protagonisten gewiss nachvollziehbar. Corsini überlässt es dem Zuschauer, ob er ihr Handeln gutheißen will. Allerdings kritisiert sie, dass der Staat es einer einflussreichen Person zu einfach macht, eine andere ins Abseits zu manövrieren.

      Fazit: Präzise inszeniertes Drama eines konsequenten, aber problematischen Ausbruchsversuchs, bestechend fotografiert und überzeugend gespielt.
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