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De helaasheid der dingen: Natürlich könnte Gunthers Vater für ihn eigentlich ein großes Vorbild sein. Ein großes Vorbild, an dem sich der 13-Jährige orientieren und zu dem er aufschauen könnte. Aber leider ist Gunthers Vater nur ein ziemlicher Nichtsnutz und Säufer, der gemeinsam mit seinen drei erwachsenen Brüdern bei seiner liebenswerten und gutherzigen Mutter wohnt. Und weil die leider auch nicht weniger nichtsnutzig und nicht weniger...

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Handlung und Hintergrund

Ein 13-jähriger Junge wächst in den bewegten Zeiten der Achtzigerjahre auf und lebt zusammen mit seinem Vater und dessen drei Brüdern bei seiner Großmutter. Die hat ihre Söhne bei sich aufgenommen, nachdem diese es alle fertigbrachten, ihre Ehen zu ruinieren. Für den Jungen sind die arbeitslosen Männer nun seine Familie. Täglich werden zu Hause Partys gefeiert, und die heruntergekommene Wohnung in diesem Männerhaushalt spricht für sich. Nichtsdestotrotz: Man hat Spaß gehabt und das Beste aus der Situation gemacht.

Ein 13-jähriger Junge wächst in den bewegten Zeiten der Achtzigerjahre auf und lebt zusammen mit seinem Vater und dessen drei Brüdern bei seiner Großmutter. Die hat ihre Söhne bei sich aufgenommen, nachdem diese es alle fertigbrachten, ihre Ehen zu ruinieren. Für den Jungen sind die arbeitslosen Männer nun seine Familie. Täglich werden zu Hause Partys gefeiert, und die heruntergekommene Wohnung in diesem Männerhaushalt spricht für sich. Nichtsdestotrotz: Man hat Spaß gehabt und das Beste aus der Situation gemacht.

Gunther wächst in den 1980er-Jahren mit seinem Vater und dessen drei Brüdern in einer heruntergekommenen Wohnung auf. Spaß hat man in dem Männerhaushalt. Heitere belgische Romanverfilmung über menschliche Unzulänglichkeiten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Felix Van Groeningen
Produzent
  • Dirk Impens
Darsteller
  • Kenneth Vanbaeden,
  • Valentijn Dhaenens,
  • Koen De Graeve,
  • Wouter Hendrickx,
  • Johan Heldenbergh,
  • Bert Haelvoet,
  • Gilda De Bal,
  • Natali Broods,
  • Pauline Grossen,
  • Sofie Palmers,
  • Guy Dermul,
  • Jos Geens,
  • Robbie Cleiren,
  • Sara de Bosschere,
  • Wout Kelchtermans,
  • Yves Degryse,
  • Lynn Van Royen,
  • Ehsan Hemat,
  • Sachli Gholamalizad,
  • Katrien Declercq,
  • Sten van Gestel,
  • Charlotte Vandermeersch
Drehbuch
  • Felix Van Groeningen,
  • Christophe Dirickx
Musik
  • Jef Neve
Kamera
  • Ruben Impens
Schnitt
  • Nico Leunen

Kritikerrezensionen

    1. Im belgischen Kino haben Proletenballaden längst ihre Tradition. Es sei etwa an die bei uns kaum bekannten, derben Filme des politischen Comicautors Jan Boucquoy erinnert oder an Dominique Deruderres so drastisches wie poetisches Kino („Crazy Love“). So pendelt ebenfalls die Verfilmung von Dimitri Verhulsts Autobiografie über das ruppige Familienleben von vier unberechenbaren Brüdern stets zwischen permanenten Trinkgelagen, ruppigen Streichen und dem Katzenjammer danach. In der Rahmenhandlung erinnert sich Alkoholikerkind Gunther als erwachsener Schriftsteller an seine problematische Kindheit in einem unwirtlichen Männerhaushalt ohne Mutterbindung, weshalb er mit seiner aktuellen Beziehung und der kommenden Vaterrolle hadert. Nach dem Motto: „Hart, aber herzlich“ schlugen die Strobbe-Brüder gerne über die Stränge und wurden nicht selten handgreiflich, falls die Familienehre auf dem Spiel stand. Suchte Sohn Gunther nach diesem Vorbild die Familienehre zu verteidigen, drosch sein Vater zum Dank gleichsam auf ihn ein. Nur wenn ihr Idol Roy Orbison auf dem Fernsehschirm erschien, wurden die harten Kerle sentimental und fielen inbrünstig in die Schmachtballaden ein.

      Einen aufsehenerregenden Coup landete das Team 2009 auf der Croisette, als nicht etwa knapp bekleidete Starlets, sondern korpulente, bärtige Männer bei einem nackten Fahrradrennen zum Festivalpalais von Cannes für Aufmerksamkeit sorgten. Diese Werbeaktion stellte ein Filmzitat dar, womit an eine der ungewöhnlichsten Szenen des Werks erinnert wurde. Solche skurrilen Einlagen finden sich im Verlauf der in den Achtzigern angesiedelten Coming-of-Age-Geschichte mehrfach, doch Regisseur Felix van Groeningen verheimlicht keineswegs die Schattenseiten der ausgelassenen Partystimmung und spart nicht mit düsteren Momenten.

      Bald wirkt der junge Gunther als eine Art Geächteter innerhalb der Dorfgemeinschaft, da stets die Gefahr besteht, dass er die gleiche abgewrackte Laufbahn seines Vaters einschlägt. Mitunter fühlen sich die Autoritäten des belgischen Dorfs zum Eingreifen bemüßigt. Dennoch entwickelt der pubertierende Junge Pflichtgefühl für seinen Erzieher, während er auf der anderen Seite nach einem Ausweg aus der eigenen Misere sucht.

      Man merkt der Kinoadaption allerdings auf Dauer die episodenhafte Struktur der Romanvorlage an. Zwar besitzt die tragikomische Sozialstudie durchaus Tiefgang und emotional eindringliche Sequenzen, aber bei einer Laufzeit von knapp zwei Stunden findet sich dann doch eine Kotz- und Sauforgie zuviel. Zudem drosselt die Gegenwartshandlung mit Valentjin Dhaenens als mittelloser Dichter, der mit seinem Schicksal hadert, immer wieder das Tempo. So verdienstvoll der so überdrehte wie nüchterne Blick auf die soziale Situation des flämischen Prekariats erscheint, lassen sich Schwächen im Timing letztlich nicht übersehen.

      Fazit: Schräge, episodenhaft aufgebaute Familiengeschichte mit ruppigem Witz und tragischen Untertönen.
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    2. Die Beschissenheit der Dinge: Natürlich könnte Gunthers Vater für ihn eigentlich ein großes Vorbild sein. Ein großes Vorbild, an dem sich der 13-Jährige orientieren und zu dem er aufschauen könnte. Aber leider ist Gunthers Vater nur ein ziemlicher Nichtsnutz und Säufer, der gemeinsam mit seinen drei erwachsenen Brüdern bei seiner liebenswerten und gutherzigen Mutter wohnt. Und weil die leider auch nicht weniger nichtsnutzig und nicht weniger saufend sind als er, weiß Gunther eigentlich nur, wie er nicht werden will.

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