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Die Besucher: Dem Ritter Godefroy (Jean Reno) und seinem Diener Jacquouille (Christian Clavier) gelingt das Kunststück, durch einen Zaubertrank aus dem 12. Jahrhundert in das Jahr 1992 zu reisen. Eigentlich wollte der tapfere Ritter in die Vergangenheit gelangen, um den Tod seines zukünftigen Schwiegervaters (Patrick Burgel) ungeschehen zu machen. Unter dem Einfluss eines Elixiers hatte er den unschuldigen Mann selbst getötet, weil...

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Handlung und Hintergrund

Ganz überraschend steht Familienvater Jakob bei seinen Kindern in Berlin vor der Tür. Die sind nicht gerade begeistert, haben sie mit sich selbst doch genug zu tun. Der Sohn hat sein Studium geschmissen, die eine Schwester die akademische Karriere an den Nagel gehängt und ihre Erfüllung als Gärtnerin gefunden, die andere hat einen Freund fast so alt wie ihr Vater. Als abends auch noch die Mutter zur Runde stößt, wird Tacheles geredet. Die Familie ist eigentlich schon lange keine mehr.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Constanze Knoche
Produzent
  • Leis Bagdach,
  • Nicole Gerhards,
  • Katrin Schlösser,
  • Silvia Loinjak
Darsteller
  • Uwe Kockisch,
  • Corinna Kirchhoff,
  • Anjorka Strechel,
  • Anne Müller,
  • Jakob Diehl,
  • Irina Potapenko,
  • Bernhard Schütz,
  • Andreas Leupold,
  • Janusz Kocaj,
  • Mehdi Nebbou
Drehbuch
  • Constanze Knoche,
  • Leis Bagdach
Kamera
  • Kirsten Weingarten
Schnitt
  • Kai Minierski
Casting
  • Ulrike Müller

Kritikerrezensionen

    1. Zwar sind die Kinder von Jakob und Hanna schon längst erwachsen und aus dem Haus, doch noch immer unterstützen die Eltern sie finanziell. Eines Tages macht sich Jakob auf den Weg nach Berlin, um ihnen zu sagen, dass diese Unterstützung nicht mehr möglich ist. Der Besuch des Vaters bringt den Alltag der Kinder durcheinander, und spätestens, als Hanna die Familie am Abend komplettiert, kommen alle aufgestauten Konflikte zutage. Denn keiner - ob Kinder oder Eltern - führt das Leben, mit dem er zufrieden ist. Wie bei allen Familiendramen liegt auch in diesem gelungenen Erstlingswerk von Constanze Knoche der Schlüssel in den komplexen Beziehungen der Figuren untereinander. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder reibt sich am anderen und doch ist man eben eine Familie. Dies alles wird sensibel erzählt und von dem hervorragenden Cast ergreifend gespielt, angeführt von Uwe Kockisch und Corinna Kirchhoff. Aufgrund der vielen Perspektiven, die gleichwertig nebeneinander gestellt werden, kann jeder Zuschauer in diesem realistischen und doch gefühlvollen Drama Identifikationsmöglichkeiten finden. Am Ende sind längst nicht alle Fragen geklärt, doch ein Hoffnungsschimmer ist spürbar. Auf einen möglichen Neuanfang.

      Jurybegründung:

      Constanze Knoches Film DIE BESUCHER vermag einen glaubhaften Eindruck sowohl von der Lebenswelt der Elterngeneration als auch von der Situation ihrer drei Kinder abzubilden. Der ursprüngliche familiäre Verbund hat sich längst aufgelöst. Die Kinder sind erwachsen geworden. Sie haben das Elternhaus verlassen und sind in die Großstadt Berlin gezogen. Doch auch wenn von ihnen angestrengt, ist die Trennung vom Elternhaus höchst unvollkommen. Zwischen den Generationen ist vieles unausgesprochen geblieben oder aber wird bewusst verschwiegen.

      Auf der einen Seite zeigt der Film die Eltern: Mutter Hanna lebt mit ihrem Mann in einem Haus vis-à-vis eines Chemiewerkes. Sie fühlt sich vernachlässigt und hat seit Jahren ein Verhältnis mit dem Nachbarn. Vater Jakob scheint für emotionale Vorgänge unempfindlich. Er begriff seine Arbeit als leitender Chemiker als wichtigsten Inhalt des Lebens, sieht sich als Ernährer der Familie und kann dadurch die sozialen, innerfamiliären Vorgänge seit Jahren mit Erfolg negieren.

      Auf der anderen Seite die Kinder: Sohn Arnolt soll wie sein Vater Chemie studieren, hat allerdings nie einen eigenen Lebensentwurf entwickelt. Er wird zerrieben zwischen dem Wunsch seines Vaters und seiner künstlerischen Neigung und ist in der großstädtischen Anonymität zum Bummelstudenten geworden. Tochter Karla lehnt alle elterliche Hilfe ab und versucht ihr Leben mit harter, ehrlicher Arbeit in einem Gartenbaubetrieb vollständig autonom zu meistern. Sonnie, die zweite Tochter, will, ganz entgegen den früheren, ethischen Werten der Familie, im Managementbereich Karriere machen. Aber auch ihr Leben zeigt die Gefangenheit in der Abhängigkeit. Sie ist eine Beziehung mit ihrem Hochschulprofessor eingegangen, einem Mann im Alter ihres Vaters.
      Als Vater Jakob eines Tages unangekündigt vor der Tür von Tochter Sonnie steht, werden Prozesse in Gang gesetzt, die tief in die gelebte, familiäre Sackgasse blicken lassen. Wie die Kinder im Film, so machen sich auch die Zuschauer von DIE BESUCHER Gedanken über das plötzliche Eintreffen des Vaters. Er will von einer wichtigen Sache berichten, weiß aber offenbar nicht, wie damit zu beginnen.

      Soweit die Ausgangskonstellation. DIE BESUCHER bildet all dies routiniert ab und setzt damit eine lange Tradition deutscher Familiendramen fort. Eltern, die ein eigenes Leben für ihre Kinder aufgegeben haben und Kinder, die kein ein eigenes Leben führen, weil sie nicht aus dem Schatten ihrer Eltern heraustreten können, eine Betrachtung, die wahrlich klaustrophobisches Unbehagen bereiten kann.

      Der Film - und darin waren sich die Jurymitglieder einig - zeigt ein familiäres Geflecht, wie es schon häufiger zu sehen war. Realistisch, stilistisch kühl, mit gut agierenden Schauspielern besetzt. Und hier liegen sowohl die Stärken des Films wie auch sein eigentliches Manko. Seit Jahrzehnten ist die unterbleibende Auseinandersetzung zwischen den Generationen ein immer wiederkehrendes Motiv im Film, in der Literatur gar seit Jahrhunderten. Constanze Knoches Beitrag bietet keine überraschend neuen Einfälle. Ähnlich wie die Akteure des Films wagt DIE BESUCHER nicht, sich von den filmischen Vorbildern zu emanzipieren, obwohl die guten Schauspieler, Dialoge und Bilder sicherlich für mehr gereicht hätten. Der große Bogen von den Eltern zu den Kindern, den der Film durchaus zu spannen vermag, traf auch bei der Jury nicht auf taube Ohren. Die Bedrängnis und Befangenheit der Beteiligten ist fühlbar. Der Plot und auch die Inszenierung sind allerdings auch aufgrund ähnlich motivierter Filme letztlich durchschaubar. Daher hat sich die Jury nach ausgiebiger Diskussion zum Prädikat wertvoll entschlossen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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