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Die dunkle Seite des Mondes: Urs Blank (Moritz Bleibtreu) ist ein überaus erfolgreicher Wirtschaftsanwalt und als solcher ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft. Doch trotz des beruflichen Erfolg und dem privaten Glück mit Frau Evelyn (Doris Schretzmayer) ist Blank nicht zufrieden: Der Selbstmord eines Geschäftskollegen wirft ihn aus der Bahn. Da tritt die unkonventionelle Lucille (Nora von Waldstätten) in sein Leben, von der er sich magisch...

Handlung und Hintergrund

Urs Blank (Moritz Bleibtreu) hat alles im Leben erreicht: eine tolle Karriere als Wirtschaftsexperte, ein wohlhabendes und komfortables Leben und eine liebende Ehefrau (Doris Schretzmayer). Trotz allem leidet Urs an einem Gefühl der inneren Leere und stürzt regelmäßig in düstere Sinnkrisen. Plötzlich läuft ihm das Hippiemädchen Lucille (Nora von Waldstätten) über den Weg und überzeugt ihn davon, halluzinogene Pilze einzunehmen.Die Konsequenzen sind fatal. Statt einen kurzen Trip zur Selbstfindung, erlebt Urs eine radikale Veränderung seiner Persönlichkeit. Bald treten die düsteren Seiten seines Ichs immer stärker hervor. Sein scheinbar perfektes Leben gerät durch Urs aggressives und triebhaftes Verhalten immer mehr ins Wanken. Urs` intrigantem Geschäftspartner Pius Ott (Jürgen Prochnow) kommt diese Wandlung gerade recht, da er Urs schon immer ausstechen wollte und ein wichtiger Deal anrückt. Wird Urs es schaffen ein Gegenmittel für seinen Geisteszustand zu finden? Oder beginnt für ihn ein neues, kaum fassbares Leben? Die dunkele Seite des Mondes ist eine Literaturverfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Martin Suter. Der packende Krimi-Thriller wurde von dem deutschen Regisseur Stephan Rick realisiert, der eine bekannte Größe im Bereich der Krimi-Serien ist (110 Polizeiruf, Der Kriminalist). Dabei gehen deutsche Schauspielgrößen wie Moritz Bleibtreu („Baader Meinhof Komplex„, „Elementarteilchen„) und Jürgen Prochnow („Das Boot„, „Da Vinci Code„) ein spannendes Duell ein.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stephan Rick
Produzent
  • Amir Hamz,
  • Jan Krüger,
  • Nicolas Steil
Darsteller
  • Moritz Bleibtreu,
  • Jürgen Prochnow,
  • Nora von Waldstätten,
  • Doris Schretzmayer,
  • André Hennicke,
  • Luc Feit,
  • Nickel Bösenberg,
  • Marco Lorenzini,
  • Sabine Rossbach,
  • Germain Wagner,
  • Eugenie Anselin
Drehbuch
  • Stephan Rick,
  • Catharina Junk
Musik
  • Gast Waltzing
Kamera
  • Stefan Ciupek,
  • Felix Cramer
Schnitt
  • Florian Drechsler
Casting
  • Anja Dihrberg

Kritikerrezensionen

    1. Der Moment, in dem sich der ehemalige Chef einer gerade erworbenen Firma vor seinen Augen erschießt, ist für Urs Blank der Moment, in dem er aufwacht. Ganz plötzlich zählt das ganze Geld nicht mehr, das er als Wirtschaftsanwalt verdient. Auch das Prestige, das Ansehen bei den großen Bossen, die repräsentative Frau - nach und nach hinterfragt Urs alles, was er kennt und bisher für erstrebenswert hielt. Als er dann noch die geheimnisvolle und verführerische Lucille kennenlernt und mit ihr gemeinsam in einem wilden Drogentrip Magic Mushrooms zu sich nimmt, entscheidet er, sich ganz von den Fesseln seiner bisherigen Existenz zu lösen. Als sich herausstellt, dass die Drogen bei Urs zu einer regelrechten Veränderung der gesamten Persönlichkeit geführt haben, beschließt er, die Zivilisation zu verlassen. Doch Pius Ott, ein Wirtschaftsboss, der große Pläne mit Urs hatte, will nicht zulassen, dass sich Urs seiner Kontrolle entzieht. Und er fasst einen Plan: Was nicht kontrolliert werden kann, muss ausgelöscht werden. DIE DUNKLE SEITE DES MONDES von Stephan Rick, nach einer Romanvorlage von Martin Suter, erfüllt und übertrifft mühelos alle Erwartungen an das Thriller-Genre. Von der ersten bis zur letzten Minute ist der Film spannend und hält für den Zuschauer Geheimnisse und raffinierte dramaturgische Wendungen parat. Die Kamera von Felix Cramer und Stefan Ciupek sowie die sorgfältige Bildgestaltung sorgen für eine gehörige Portion Mystik und für visuelle Gänsehautmomente, wenn Moritz Bleibtreu, der die Hauptfigur bravourös verkörpert, umgeben von Nebelschwaden durch den dunklen Wald umherirrt. Jürgen Prochnow als rücksichtsloser und machtbesessener Unternehmer liefert den überzeugenden Gegenpart - mit eiskalten Augen blickt er auf die Welt und wird zum Jäger auf den geläuterten Urs. Hier nutzt der Film auch, genau wie die Vorlage, die Gelegenheit, einen kritischen Blick auf die Finanz- und Wirtschaftsgesellschaft zu werfen. Im Zentrum der Geschichte steht jedoch das zwischenmenschliche Drama, der innere Kampf des Protagonisten um das Seelenheil. DIE DUNKLE SEITE DES MONDES überzeugt auf ganzer Linie. Als Verfilmung großer Literatur. Als stimmungsvolles und dicht inszeniertes Genrekino. Und nicht zuletzt auch als spannende und fesselnde Geschichte über den inneren Kampf gegen die eigene dunkle Seite.

      Jurybegründung:

      Martin Suters gleichnamiger Roman bildet die Grundlage für diesen Thriller voll atmosphärischer Dichte. Regisseur Stephan Rick gelingt ein spannungsgeladener Film, der den Zuschauer in die Welt des Kapitals und der Global Player führt, in der nur der Gewinn entscheidet. Verlierer werden ausgestoßen oder vernichten sich selbst. Manches erscheint zuerst unglaubhaft, wird aber filmisch so inszeniert, dass es später mit Wucht glaubhaft wird. Der Film bietet inhaltliche und gestalterische Kontraste verschiedenster Art an, ist laut und leise, hell und dunkel, statisch und dynamisch. Die Kamera fängt unterschiedliche Perspektiven und wundervolle Bilder ein, lässt den Betrachter tief in die Augen von Menschen und Tieren blicken. Faszinierend!
      Dieser Thriller kann Diskussionen auslösen, denn er wirft zutiefst menschliche Probleme und Fragen auf. Gleichgültig, ob man zu der im Film gezeigten Welt gehört oder nicht. Was treibt uns an? Haben wir vielleicht auch den Wolf mit all seinen Facetten in uns, der im Film den beiden Protagonisten immer wieder begegnet? Was kann dazu führen, dass ein kluges, zivilisiertes Individuum alle Konventionen abstreift, ja vergisst und sogar zum Mörder wird?
      Daher muss jetzt zu aller erst Moritz Bleibtreu genannt werden. Der Zuschauer lernt ihn als einen erfolgreichen Wirtschaftsanwalt kennen, dem alles gelingt, dem es beruflich und privat an nichts fehlt. Doch dann fließt Blut - der Verlierer der anderen Seite (übrigens einer sehr dunklen) erschießt sich vor seinen Augen. Von jetzt an entfaltet Moritz Bleibtreu ein Feuerwerk seiner schauspielerischen Fähigkeiten. Er ist ganz oben und ganz unten zugleich, draufgängerisch und ängstlich, zärtlich und brutal, ratlos und raffiniert. Die von ihm verkörperte Figur dominiert diesen Film, lässt den Zuschauer nicht los.
      Abschließend müssen aber unbedingt noch alle weiteren Darsteller erwähnt werden, die das Figurenensemble um Bleibtreu herum gestalten und mit Leben erfüllen wie zum Beispiel Jürgen Prochnow als Partner und Gegner und Nora von Waldstätten als die geheimnisvolle, Neues versprechende Lucille.
      Ein besonderer deutscher Film, der dieses besondere Prädikat der FBW verdient.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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