Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

La solitudine dei numeri primi: Der Film spielt in den Jahren 1984 (Kindheit), 1991 (Teenager), 2001 (junge Erwachsene) und 2008 (Wiedersehen), die durch Rückblenden miteinander verwoben sind. Alice und Mattia sind geprägt durch die Verletzungen in ihrer Kindheit. Alice erlitt als Kind durch einen Skiunfall eine Hüftverletzung, die äußerlich zum Hinken und zur Anorexie sowie zum Verlust des Vertrauens zu ihrem Vater führt. Mattia hat als Kind...

Handlung und Hintergrund

In der Schule begegnen sich Alice und Mattia zum ersten Mal und sie werden einander immer wieder begegnen. Sie fühlen sich voneinander angezogen, doch eine Verbindung einzugehen, schaffen sie nicht. Zu sehr sind die Außenseiter von Traumata aus ihrer Kindheit geprägt. Alice verlor nach einem Skiunfall das Vertrauen in ihren Vater und seitdem misstraut sie jedem, vor allem sich selbst. Mattia gibt sich die Schuld am Verschwinden seiner Zwillingsschwester.

In der Schule begegnen sich Alice und Mattia zum ersten Mal und sie werden einander immer wieder begegnen. Sie fühlen sich voneinander angezogen, doch eine Verbindung einzugehen, schaffen sie nicht. Zu sehr sind die Außenseiter von Traumata aus ihrer Kindheit geprägt. Alice verlor nach einem Skiunfall das Vertrauen in ihren Vater und seitdem misstraut sie jedem, vor allem sich selbst. Mattia gibt sich die Schuld am Verschwinden seiner Zwillingsschwester.

Ein Junge und ein Mädchen fühlen sich von Schulzeiten an zueinander hingezogen, aber persönliche Traumata verhindern eine Beziehung. Verfilmung des Bestsellers von Paolo Giordano, in der „Glück“-Star Alba Rohrwacher abermals eine meisterhafte Vorstellung abliefert.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Saverio Costanzo
Produzent
  • Olivia Sleiter,
  • Philipp A. Kreuzer,
  • Mario Gianani,
  • Anne-Dominique Toussaint
Darsteller
  • Alba Rohrwacher,
  • Luca Marinelli,
  • Isabella Rossellini,
  • Martina Albano,
  • Arianna Nastro,
  • Tommaso Neri,
  • Vittorio Lomartire,
  • Aurora Ruffino,
  • Giorgia Pizzio,
  • Maurizio Donadoni,
  • Roberto Sbaratto,
  • Giorgia Senesi,
  • Filippo Timi
Drehbuch
  • Saverio Costanzo,
  • Paolo Giordano
Musik
  • Mike Patton
Kamera
  • Fabio Cianchetti
Schnitt
  • Francesca Calvelli
Casting
  • Jorgelina Depetris
Buchvorlage
  • Paolo Giordano

Kritikerrezensionen

    1. Der Roman „Die Einsamkeit der Primzahlen“ von Paolo Giordano aus dem Jahr 2008 ist auch in Deutschland zum Bestseller geworden. Für den gleichnamigen Film schrieb Giordano gemeinsam mit Regisseur Saverio Costanzo das Drehbuch. Die dramatische Geschichte zweier Außenseiter über zwei Jahrzehnte hinweg inszeniert Costanzo nicht linear, sondern mit häufigen Sprüngen zwischen den Zeiten. Die kurzen, parallel montierten Szenen aus dem Leben von Alice und Mattia geben dabei jeweils nur Bruchstücke des ganzen Leids preis, das die beiden Charaktere daran hindert, sich einander zuzuwenden, als wären sie ein Zwillingspaar von Primzahlen.

      Das kleine Mädchen Alice, gespielt von Martina Albano, quält sich mit der Frage, warum ihre Mutter so unglücklich ist. Schon lange bevor ihr ungeduldiger Vater sie im Nebel auf die Skipiste zwingt, ist ihre Kindheit also von unheimlichen Rätseln überschattet. Diese sind der Grund, weshalb sich das Mädchen wegen einer bösen Figur in einem TV-Trickfilm so sehr ängstigt. Die jugendliche Alice, gespielt von Arianna Nastro, wird in der Schule verspottet und gedemütigt. Dennoch bewundert Alice ihre Peinigerin Viola, die das Interesse allmählich erwidert. Die pubertierenden Mädchen experimentieren, hauptsächlich durch Blicke, dabei auch mit gegenseitiger sexueller Anziehung.

      Bereits in wenigen Szenen aus dieser Biografie erhält die Geschichte eine bedrohlich-düstere Intensität, die sie in die Nähe eines Thrillers rückt. Die Musik forciert das Schlimme, Unheimliche durch anschwellende Dissonanzen, durch ein rhythmisches Hämmern, in welchem sich die unaussprechliche innere Qual Alices und Mattias äußert. Der kleine Mattia, gespielt von Tommaso Neri, wird gezwungen, ständig an der Seite seiner behinderten Schwester zu sein. Isabella Rossellini spielt die Mutter, die seine Nöte nicht wahrhaben will. Als Jugendlicher, gespielt von Vittorio Lomartire, ist Mattia in sich gekehrt und verständnislos für die Art und Weise, wie andere Leute ticken. Das erleichtert Alice die Kontaktaufnahme mit ihm nicht gerade, macht die zarten, zaghaften Blick- und Wortwechsel aber umso bedeutender.

      Die wunderbare Alba Rohrwacher spielt die erwachsene Alice, die im Vergleich zu früher gelöster, weicher, selbstbewusster wirkt. Sie schafft es geschickt, ihren Schulfreund Mattia, der nach wie vor widerstrebend reagiert, auf die Hochzeitsfeier von Viola zu schleppen. Luca Marinelli gibt in seinem Kinodebüt eine fesselnde Vorstellung des introvertierten jungen Mannes, der seine tausend Fragen an die Umwelt nicht zu stellen wagt. Die stille Annäherung des Paares mit leicht zugeneigten Köpfen, während die Braut die Torte anschneidet, hat etwas von einem Flirt zweier Schwäne. Später, viel später, erstrahlen Mattias Augen einmal vor plötzlicher Freude und lassen die Zuschauer selbst die überwältigende Kraft lange aufgeschobener Gefühle spüren.

      Stellenweise erscheint dieses Drama der beiden Außenseiter als schier unglaublicher Albtraum. Wie viele Kämpfe müssen Alice und Mattia im Stillen mit sich selbst ausgefochten haben, um in ihrer Umwelt zu überleben, um an etwas zu glauben, auf etwas zu warten, ohne zu wissen, wie es sich anfühlen könnte. Der Film zeigt eindrücklich, wie viel Horror auch in einer relativ behüteten Kindheit stecken kann, ebenfalls aber, wie viele positive Ressourcen in zwei leidgeprüften Menschen nur darauf warten, freigesetzt zu werden.

      Fazit: Zwei junge Menschen tasten sich durch das Schreckenslabyrinth ihrer Kindheitserinnerungen zueinander vor: düstere Romanverfilmung von großer emotionaler Intensität.
      Mehr anzeigen
    2. Die Einsamkeit der Primzahlen: Der Film spielt in den Jahren 1984 (Kindheit), 1991 (Teenager), 2001 (junge Erwachsene) und 2008 (Wiedersehen), die durch Rückblenden miteinander verwoben sind. Alice und Mattia sind geprägt durch die Verletzungen in ihrer Kindheit. Alice erlitt als Kind durch einen Skiunfall eine Hüftverletzung, die äußerlich zum Hinken und zur Anorexie sowie zum Verlust des Vertrauens zu ihrem Vater führt. Mattia hat als Kind seine Zwillingsschwester Michela allein gelassen und sie dadurch verloren. Dieses einzige Mal, dass er nicht auf seine Mutter hörte, führt zu fortdauernden Schuldgefühlen. Als Jugendliche lernen die beiden sich an der Schule kennen und fühlen sich innerlich nahe, ohne sich körperlich nahe kommen zu können - ähnlich Primzahlen, die nur durch sich selbst oder eins teilbar sind....

      Mehr anzeigen
    Anzeige