Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss: Schräge Komödie um einen Killer, der nach jahrelanger Flaute endlich einen Auftrag bekommt - just als er ein Date hat.
Handlung und Hintergrund
Seit acht Jahren wartet Koralnik, bester Absolvent eines geheimen EU-Programms, das für gefährliche, antidemokratische Elemente schnelle und tödliche Lösungen bereitstellen soll, auf seine erste Mission. Als er von seinen militärischen Vorgesetzten endlich aktiviert wird, kommt ihm die quirlige Rosa in die Quere. Nicht ganz zufällig, wie Koralnik noch erfahren wird, als er sich an die sofortige Erfüllung seines Auftrags macht und dabei nicht zuletzt dank Rosas eigenen Plänen eine chaotische Nacht erlebt.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Andreas Brauer,
- Martin Roelly,
- Erik Winker
Darsteller
- Benno Fürmann,
- Mavie Hörbiger,
- Wolf Roth,
- Ivan Shvedoff,
- Erik Madsen,
- Daniel Drewes,
- Rolf Berg,
- Mike McAlpine,
- Charlotte Bohning,
- Clemente Fernandez-Gil,
- Jasin Challa,
- Yung Ngo
Drehbuch
- Florian Mischa Böder,
- Clemente Fernandez-Gil
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Die deutsche Komödie "Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss" bürstet das Genre der Agentenfilme kräftig gegen den Strich. Unter der Regie von Florian Mischa Böder ("Nichts geht mehr", "Die Österreichische Methode") wird ein einsamer Auftragskiller ohne jegliche Berufserfahrung plötzlich mit dem wahren Leben konfrontiert. Die Filmemacher bezeichnen ihr Werk als Offbeat-Komödie: Die Erwartung, ein wenig anders zu ticken, erfüllt der Film voll und ganz, wenngleich der Humor zwischendurch vor lauter Trockenheit schier versandet.
Konzentration, Kontrolle und Präzision", murmelt Koralnik wie ein Mantra vor sich hin. Allerdings fehlt ihm das Objekt, an dem er alle diese Fähigkeiten ausüben kann. Die Kluft zwischen Einbildung und Realität wird zur genüsslichen Persiflage der vielen selbstherrlichen Auftragskiller-Geschichten genutzt. Der steife Koralnik ist eine Paraderolle für Benno Fürmann. Mit selbstbewusstem Ernst stürzt er sich in die slapstickreiche Handlung und führt vor, wie die Einbildung seinem Charakter in der Not Flügel verleiht. Der Dialogwitz besteht vor allem aus Koralnik-Sprüchen wie jenem, den er beim Verhör auf dem Polizeirevier formuliert: Ich möchte Sie bitten, mich nicht so lang anzugucken, weil ich wie gesagt undercover bin."
Die Rückkehr des vermeintlichen Helden ins normale Leben samt Frau verläuft über die Erkenntnis, ein armes Würstchen zu sein. Dieses Hineinschrumpfen in die chaotischen Banalitäten des Alltags aber bewahrt Koralnik lustigerweise vor weitaus Schlimmerem. Die Komödie wartet am Schluss noch mit einer überraschenden Pointe auf. Aber bis dahin bleibt das Tempo eher zurückgenommen, gelungene Witze werden von altbackenen Scherzen gesäumt, die aus Opas Pantoffelkino zu stammen scheinen. Die Atmosphäre wirkt schon allein deswegen originell, weil sie so unglaublich trocken ist. Grelles Amüsement jedenfalls muss man bei so viel zur Schau getragenem Understatement nicht befürchten.
Fazit: Benno Fürmann überzeugt in der trockenen Agentenfilmpersiflage "Die Einsamkeit des Killers vor dem Schuss" als steifer Loser, der aus den Wolken seiner eingebildeten Größe fällt. Mit der Kopflastigkeit ihres Humors wirkt die Komödie sowohl originell, als auch streckenweise blutleer.
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