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The Iron Lady: Meryl Streep brilliert als Ex-Premierministerin Margaret Thatcher in Phyllida Lloyds elegant gestaltetem Biopic, das den Menschen hinter der Politikerin sichtbar macht.

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Handlung und Hintergrund

Die Anfänge als Lokalpolitikerin in einem Bezirk Nordlondons sind für Margaret Thatcher schwer. Die männlichen Kollegen nehmen sie nicht ernst, erste politische Gehversuche scheitern. Doch dann wird sie 1961 Parlamentssekretärin, ein Posten als Ministerin folgt. 1979 avanciert sie zur ersten weiblichen Ministerpräsidentin Großbritanniens, ein Amt, das sie bis 1990 bekleidet. An ihrer Seite steht Ehemann Denis, Vater ihrer Zwillinge, Liebhaber, Berater und Stütze. Als sie 1982 Argentinien nach der Besetzung der Falklandinseln den Krieg erklärt, erhöht sich der politische Druck auf sie.

Margaret Thatcher, in Vergessenheit geraten und von Alzheimer geplagt, erinnert sich an ihre kometenhafte Politkarriere. Meryl Streep brilliert als britische Ex-Premierministerin in Phyllida Lloyds elegant gestaltetem Biopic.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Phyllida Lloyd
Produzent
  • Tessa Ross,
  • François Ivernel,
  • Adam Kulick,
  • Damian Jones
Darsteller
  • Meryl Streep,
  • Jim Broadbent,
  • Alexandra Roach,
  • Olivia Colman,
  • Harry Lloyd,
  • Iain Glen,
  • Anthony Head,
  • Richard E. Grant,
  • Roger Allam,
  • Julian Wadham,
  • Susan Brown,
  • Nick Dunning,
  • Hugh Ross
Drehbuch
  • Abi Morgan
Musik
  • Thomas Newman
Kamera
  • Elliot Davis
Schnitt
  • Justine Wright
Casting
  • Nina Gold

Kritikerrezensionen

    1. Helen Mirren bekam 2007 den Oscar für ihre Rolle der britischen Regentin in "Die Queen", und Meryl Streep hat nun für ihre Darstellung von Premierministerin Margaret Thatcher in "Die Eiserne Lady" ebenfalls einen Oscar erhalten. Auch in diesem Biopic geht es um eine Frau, die ein wenig aus der Zeit gefallen ist. Die britische Regisseurin Phyllida Lloyd und die Drehbuchautorin Abi Morgan forschen in erster Linie nach dem Menschen hinter der politischen Figur. Sie lassen die alte, gegen die schleichende Demenz ankämpfende Frau Stationen ihres Lebens im Geiste ein zweites Mal durchlaufen, die doch nur in die einzige wichtige Frage münden, die ihr am Ende übrigbleibt: "Denis, warst du glücklich?"

      Die Zeitgenossen seien ja mehr an Gefühlen interessiert, beklagt sich Frau Thatcher beim Arzt, als am Denken. Nein, einen dementen Eindruck macht sie während der Untersuchung keineswegs. Aber in ihren vier Wänden braucht sie die vertrauten Gespräche mit dem humorvollen Denis (Jim Broadbent), der sie daran zu erinnern pflegte, dass auch eine Premierministerin nachts ins Bett gehört. Gefühle kamen in ihrem Leben immer ein bisschen zu kurz und auch jetzt sucht die Frau mit dem einstigen Spitznamen Eiserne Lady danach wie im Nebel. Der geliebte Vater, ein konservativer Politiker und Gemischtwarenhändler, taucht in ihrer Erinnerung auf. Sparsames Wirtschaften sollte für die Parteivorsitzende der Konservativen und erste Premierministerin Großbritanniens immer eine Herzensangelegenheit bleiben. Daran mussten auch alle Streiks, Straßenproteste und Ausschreitungen der von Sozialabbau und Arbeitslosigkeit Betroffenen auflaufen.

      „Absolut nicht verhandelbar“, so wenig wie später so manches andere, war für die Spitzenkandidatin im Wahlkampf 1979 ihre Perlenkette. Die wollte sie nicht opfern, als ihre Berater ihr zahlreiche persönliche Änderungen nahelegten, von der Stimme über die Haltung bis zur Garderobe. Unter den Männern im Parlament und in ihrer Partei war sie nämlich eine skeptisch beäugte Person – als Frau und wegen ihrer Herkunft aus einfachen Verhältnissen. Meryl Streep verwandelt sich in diesem Film geradezu in Margaret Thatcher, übernimmt ihren Gesichtsausdruck, ihr unbeirrtes Lächeln, und schenkt ihr dazu noch eine Portion ihrer eigenen Wärme.

      Damit ist Streep ganz im Sinne dieses Biopics ein wenig emotionaler als die aus den Fernsehbildern der achtziger Jahre bekannte, polarisierende Regierungschefin. Der Regisseurin geht es erkennbar nicht darum, am Monument Thatcher zu kratzen. Ihre Hauptfigur relativiert sich, wenn die Straßenproteste, die Unterhausdebatten vor ihrem inneren Auge vorbeiziehen, selbst in keinster Weise, sie bleibt seltsam unberührt. Nichts wird im Geiste umgeformt, weitergedreht. Die dauernden Schnitte, mit denen der Film zwischen Gegenwart und Thatchers Erinnerungen wechselt, kaschieren diese fehlende Lebendigkeit nur unzureichend und werden mit der Zeit lästig.

      Denn was hat das breiten Raum einnehmende Drama einer alten Dame, die den Kleiderschrank ihres Mannes nur widerstrebend ausräumt, mit der Eisernen Lady zu tun, die der Filmtitel eigentlich im Visier zu haben versprach? Diese Rentnerin, die ihren Kampf gegen das Vergessen und gegen das Verrinnen der Zeit offenbar bald verlieren wird, könnte jede beliebige Person sein. Es ist durchaus ein Ärgernis, dass der Film selbst vergisst, um wen es hier geht. Von einer Politikerbiografie erwartet man ein wenig mehr als eine gerontologische Studie, gepaart mit im Dokumentarstil eingestreuten Stationen aus der Vergangenheit.

      Fazit: Trotz Meryl Streeps beeindruckender Darstellung in "Die Eiserne Lady", ist dieses Porträt Margaret Thatchers merkwürdig beliebig und unpolitisch.
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    2. Die Eiserne Lady: Meryl Streep brilliert als Ex-Premierministerin Margaret Thatcher in Phyllida Lloyds elegant gestaltetem Biopic, das den Menschen hinter der Politikerin sichtbar macht.

      Sorgt für heißen Diskussionsstoff: Meryl Streeps preiswürdige Charakterstudie der britischen Regierungschefin.

      Sie war stolz auf den Spitznamen, den ihr einst Radio Moskau verlieh:?“Die Eiserne Lady“. Und Margaret Thatcher, ehemalige britische Premierministerin und Europas erster weiblicher Regierungschef, tat alles, um ihm gerecht zu werden. Mit Eifer, Leidenschaft und Liebe zum Detail verfolgte sie einen knallharten Kurs, ohne Rücksicht auf Berater oder Familie. Stur kämpfte sie mit den Gewerkschaften, setzte auf Konfrontation im Falkland-Konflikt und bescherte England eine nie dagewesene Arbeitslosigkeit - stets überzeugt, dass die „bittere Medizin“, die sie verordnete, zum Wohl ihres Landes war. Immer noch, lange nach ihrer Regierungszeit, spaltet sie das Königreich, wie die hitzige Diskussion um ihre Person beim Start des Films in England zeigte. Dabei stellt er nicht die Politikerin in den Mittelpunkt, sondern den Menschen: Maggie, von der eisernen zu alten Lady geworden, blickt auf ihr Leben zuru?ck, lässt ihren Kampf um politische Anerkennung und Ämter, die Frauen nicht nur auf der Insel bis dato verwehrt waren, Revue passieren. Und die glu?ckliche Ehe mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Denis (wunderbar: Jim Broadbent), den sie vermisst und mit dem sie noch immer selbstvergessen Gespräche führt. Der Tochter aus einfachen Verhältnissen gelang eine unglaubliche Karriere, sie hob Grenzen auf zwischen Geschlechtern und Klassen. Für ihre politischen Ziele und ihre Haltung bei deren Durchsetzung wird die Vollblutpolitikerin, die stets wusste, was 1 Liter Milch kostet, bis heute entweder geliebt oder gehasst - ein Mythos. Für das überraschende, intime Porträt einer ungewöhnlichen Frau und eines Machtmenschen holte Phyllida Lloyd, wie schon in „Mamma Mia!„, Oscar-Preisträgerin Meryl Streep vor die Kamera. Und die liefert einen weiteren Meilenstein ihrer Karriere: Ihre Maggie, die ihr die 25. Golden Globe-Nominierung bescherte, muss man sehen!
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      1. Als Frau in einer von Männern dominierten Welt bestehen, sich durchsetzen und Härte gegen sich selbst und andere zeigen - so lässt sich die politische Karriere von Margaret Thatcher am besten beschreiben. Als Premierministerin von England verschaffte sie sich mit ihrer rigiden Art Respekt, aber auch eine Menge Feinde und Kritiker. Nun, als zurückgezogene Witwe, blickt sie zurück auf ihr Leben und Werk, begleitet von Erinnerungen und Geistern der Vergangenheit. Der Film liefert ein ambivalentes Portrait einer außergewöhnlichen Frau und Politikerin. Meryl Streep spielt „Maggie“ Thatcher nicht nur, mit ihrer Gestik, Mimik und der Sprache schlüpft sie in ihre Haut. Regisseurin Phyllida Lloyd findet beeindruckende Bilder für die Vereinsamung der Frau, die in ihrer Zeit verstaubte Geschlechter-und Klassengrenzen sprengte. Zusammen mit vielen geschichtlichen Fakten und Bilddokumenten ist dies nicht nur die Biographie einer historischen Figur, sondern auch die Abbildung eines Stücks englischer Geschichte.

        Jurybegründung:

        Dass Meryl Streep erneut für ihre Darstellung der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher für den Oscar nominiert worden ist, überrascht keinesfalls. Voll und ganz schlüpft die Schauspielerin in die Rolle dieser umstrittenen Politikerin, die zwischen 1979 und 1990 Großbritanniens Geschicke fast zwölf Jahre lang lenkte und als „Eiserne Lady“ in die Chroniken einging. Der Film zeigt diese Ausnahmekarriere in Rückblenden aus der Sicht der inzwischen 86jährigen „Maggie“ Thatcher, die selbst nach gut acht Jahren den Tod ihres Mannes Denis noch immer nicht überwunden hat und ihn ständig an ihrer Seite sieht, mit ihm spricht, mit ihm diskutiert und ihn schließlich aus ihrem Leben verbannt, ehe er sie in den Wahnsinn treibt. Der Film kreist vor allem um die Figur von Margaret Thatcher, die als Tochter eines Gemischtwarenhändlers 1925 geboren wurde und schon früh politischen Ehrgeiz entwickelte. Unter ihrer Ägide ging es in Großbritannien hoch her: Attentate der IRA, denen sie selbst nur mit Mühe entkommen ist, Streiks, Wirtschaftskrisen und der Krieg um die Falkland-Inseln waren einige der großen Probleme, denen sie sich stellen musste und die sie auf unorthodoxem und oft zu Recht kritisiertem Weg zu lösen hoffte. Der Film ist kein Versuch, aus der eisernen Politikerin, die im übertragenen Sinn über Leichen ging, und deren oft erbarmungslos hartes Vorgehen für ihre Ratgeber und Zeitgenossen ein Rätsel bleibt, eine Heilige zu machen. Viel eher ist es das vielschichtige Porträt einer Frau aus der unteren Mittelschicht, die sich mit eiserner Disziplin, wozu auch Sprechunterricht zählte, an die Spitze der Regierung empor arbeitet und am Ende einsam, verbittert und ihren Erinnerungen nachsinnend langsam der Demenz entgegen lebt - ein tragisches letztes Kapitel in einem von ihrer Karriere und der Härte gegen sich selbst und andere gezeichnetes Leben. Das ist überzeugend inszeniert, dramaturgisch geschickt aufgebaut und großartig gespielt - auch von den Schauspielern im Dunstkreis von Meryl Streep, vor allem auch der Darstellerin der jungen Maggie Thatcher, deren einst hohe Ideale immer mehr der politischen Wirklichkeit weichen mussten.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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