Sechs Jahre mussten große und kleine Disney-Fans auf die Fortsetzung „Die Eiskönigin 2“ warten, am 20. November 2019 war es endlich soweit: Der Film startete in den deutschen Kinos und Elsa, Anna, Kristoff, Olaf und Sven bestehen ein neues Abenteuer. Wie es sich für Disney-Filme gehört, sind die Animationen in fast jeder Einstellung voller versteckter Hinweise auf andere (Disney-)Werke. Wir haben für euch genauer hingeschaut und zeigen euch fantastische Anspielungen auf den Vorgänger, Disney-Filme und andere Hinweise auf Popkultur und mythologische Legenden.
– Achtung, Spoiler! Wir besprechen die komplette Handlung von „Die Eiskönigin 2“! –
Märchenerzähler Hans Christian Andersen
Es ist kein Geheimnis, dass viele Disney-Filme auf Märchen der Gebrüder Grimm und des Dänen Hans Christian Andersen basieren. „Die Eiskönigin“ ist selbst eine lose Adaption von Andersens „Die Schneekönigin“ von 1844. In der Disney-Fortsetzung erfahren wir wiederum, dass der Vater von Elsa und Anna ein Buch von einem nicht genannten dänischen Autor erhalten hat, was garantiert kein Zufall ist.
Disney-Charaktere wie Baymax und Dumbo als Spielzeuge
Welches Kind würde nicht davon träumen, sich einfach seine Spielsachen selbst zu machen? Klein Elsa verfügt über diese Kräfte und zaubert zum Beginn des Filmes in einer Rückblende für ihre kleine Schwester Anna mehrere kleine Figuren. Zu sehen sind etwa Roboter Baymax („Baymax – Riesiges Robowabohu“), Dinosaurier Rex aus den „Toy Story“-Filmen, Elefant Dumbo und sogar Totoro vom Ghibli-Anime „Mein Nachbar Totoro“.
Mickey Mouse versteckt sich
Die Animatoren bei Disney haben immer wieder Freude daran, versteckte Hinweise auf Mickey Mouse in ihren Animationen zu setzen. In „Die Eiskönigin 2“ sieht man gleich zwei kurze Anspielungen auf das ikonische Disney-Symbol. Zum einen stellt Olaf beim Scharade-Spiel für einen Bruchteil die berühmte Maus nach. Zum anderen zaubert Elsa während ihres neuen Songs „Into the Unknown“ die Silhouette in den Schnee.
Prinz Hans, der Bösewicht
Beim Scharade spielen, versucht Anna mit Müh und Not den Begriff „Bösewicht“ darzustellen. Auch wenn Kristoff, Olaf und Elsa nicht auf die Lösung kommen, so sagen sie doch zumindest „Hans“ und fügen noch hinzu „eine abscheuliche Person“, „größter Fehler deines Lebens“ und „der dich nicht küssen wollte“. Später zerstört Elsa in den Gedankenskulpturen die Figur von Hans.
Elsas Eispalast
Als sich die Helden auf ihre Reise in den Norden aufmachen, sieht man in der Ferne auch den Eispalast, den Elsa im ersten Teil erschaffen hat – wir sagen nur „Let it Go“. In diesem Palast wohnen aktuell auch mehrere von Elsas erschaffenen Eiskreaturen wie das riesige Eismonster, dass Eindringlinge im ersten Teil aus dem Eispalast vertreiben sollte, aber auch die kleinen putzigen Schneemänner, die im Frühlingsspecial „Party-Fieber“ zu sehen waren. Diese wurden von Elsa erschaffen, als sie eine schwere Erkältung überstehen musste. Jedes Mal, wenn sie niesen musste, wurde ein kleiner Schneemann geboren. Am Ende von „Die Eiskönigin 2“, in der Szene nach dem Abspann, besucht Olaf den Eispalast und erzählt dem großen Eismonster und den kleinen Schneemännern, warum sie zwischenzeitlich aufgehört haben, zu existieren.
Darum erkennt Anna Leutnant Matthias
Als die Reisenden im Magischen Wald ankommen, weiß Anna sofort, dass Leutnant Matthias ein Bewohner von Arendelle ist. Sie kennt sogar seinen Namen, worüber er sehr erstaunt ist. Der Grund ist recht simpel. Als Elsa die Tore von Arendelle nach dem Tod ihrer Eltern verschlossen hielt, musste Anna stets im Schloss (alleine) spielen. Dabei hat sie kurzerhand mit den vielen Gemälden im Schloss von Arendelle kommuniziert. Ein Gemälde in der Bibliothek zeigte Matthias in jungen Jahren.
Kristoffs 80er-Power-Ballade
In „Die Eiskönigin“ hat Kristoff lediglich den kurzen Song über Rentiere zum Besten gegeben. Diesmal hadert Kristoff damit, dass er keine passende Gelegenheit dazu findet, Anna endlich einen Heiratsantrag zu machen. Außerdem staunt er nicht schlecht, als Anna, Elsa und Olaf ohne ihn ihre Reise nach Athohallan fortsetzen. Nicht umsonst fühlt er sich „Verlassen im Wald“ und holt zu einer passenden Rock-Power-Ballade aus, die von großen Rocksongs der 80er Jahre inspiriert ist. Einige Passagen erinnern nicht umsonst an den Queen-Song „Bohemian Rhapsody“, aber auch Songs von Bryan Adams, Journey und Bon Jovi galten als Vorlage für die neue Disney-Ballade. Übrigens: Jonathan Groff sang nicht nur den Part von Kristoff ein, sondern auch den Rentier-Chor mit 18 verschiedenen Stimmen, wie Variety berichtet.
Elsa schämt sich für „Let it Go“
Als Elsa im Schneepalast in Ahtohallan ankommt und mit Erinnerungen an den ersten Teil übermannt wird, sieht sie auch eine Passage, wie sie erneut „Let it Go“ singt. Ihr Gesichtsausdruck ist dieses Mal voller Scham. Offensichtlich spricht ihr der Song von einst nicht mehr aus der Seele.
Das Wasserpferd und seine Bedeutung
Elsa darf in „Die Eiskönigin 2“ gleich Bekanntschaft mit mehreren neuen mystischen Figuren machen. Eins davon ist ein Wasserpferd, das sie im entscheidenden Moment zähmen kann und zu ihrem Freund macht. Bekannt ist es unter dem Namen Nokk und entstammt aus germanischen Legenden. In Skandinavien kennt man es als Bäckahästen, in Wales als Ceffyl Dŵr, auch dort nimmt es die Gestalt eines Wasserpferdes an. In der deutschen Folklore kennt man es auch als Nixen, die ihre Opfer mit Gesängen zu sich rufen und in den Tod reißen.
Dornröschen als Inspiration
Eine starke Inspiration für den magischen Wald und die Natur in „Die Eiskönigin 2“ war der Disney-Film „Dornröschen“ aus dem Jahr 1959. Damals war der Konzept-Zeichner Eyvind Earle für viele Hintergrundzeichnungen und das Farbschema des Films verantwortlich. Er arbeitete auch an Disney-Filmen „Alice im Wunderland“, „Peter Pan“ und „Susi und Strolch“ mit. Obwohl seine Zeichnungen für einen Animationsfilm verwendet wurden, waren sie doch so realistisch und kräftig in ihren Farben, dass die Regisseure von „Die Eiskönigin 2“ sich auf die alten Ideen berufen haben.