Nächste Woche startet einer der wichtigsten deutschen Filme des Jahres. Wir können euch bereits vorab einen exklusiven Clip zeigen.
Mit dem Film „Die Ermittlung“ wird das Theaterstück „Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen“ für die Leinwand adaptiert, das seit seiner Uraufführung 1965 nichts an Relevanz verloren hat. Basierend auf den Frankfurter Auschwitz-Prozessen, die zwischen 1963 und 1965 stattfanden, wurde das Theaterstück einst erschaffen mit dem Ziel auf Grundlage von persönlichen Aufzeichnungen und Erfahrungen die Prozesse für die Nachwelt zu erhalten. In der Filmadaption von Regisseur RP Kahl stehen über 60 Darsteller*innen vor der Kamera. Rainer Bock ist als Richter zu sehen, Clemens Schick als Ankläger, Bernhard Schütz als Verteidiger.
In einer ergreifenden Szene, die wir euch exklusiv vor Kinostart zeigen können, sieht man Sabine Timoteo, die als Zeugin 17 agiert:
„Ich möchte vergessen, aber ich sehe es immer wieder vor mir“: Exklusiver Clip greift eines der düstersten Kapitel im KZ Auschwitz auf
In elf Gesängen werden verschiedene Schicksale und Gräueltaten vor Gericht aufgearbeitet. Mit Zeugin 17, die im vierten Gesang namens „Gesang von der Möglichkeit des Überlebens“ zu sehen ist, wird das dunkle Kapitel der an Menschen durchgeführten Experimente unter dem Gynäkologen Carl Clauberg aufgearbeitet. Die Szene geht nicht zu sehr auf die Hintergründe ein, doch sehr wohl auf die Stimmungslage, die die Zeugin knapp 20 Jahre nach ihren Erfahrungen in Auschwitz noch immer einholt.
Im Block 10 des Konzentrationslagers Auschwitz wurde an Hunderten Frauen experimentiert, Zeugin 17 spricht im Clip von „600 Frauen“. Ziel der menschenverachtenden Experimente war es, Zwangssterilisation bei den Frauen zu bewirken. Clauberg verstarb noch 1957 durch einen Schlaganfall in Untersuchungshaft, bevor ihm der Prozess gemacht werden konnte.
Am 25. Juli 2024 startet „Die Ermittlung“ in den deutschen Kinos. Hochkarätig besetzt und zutiefst berührend, erhält das Publikum einen wichtigen filmischen Beitrag gegen das Vergessen.
