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Maria Larsson's Everlasting Moment: Maria Larsson lebt Anfang des 20. Jahrhunderts in einer schwedischen Kleinstadt. Irgendwann hat sie einmal eine Kamera in einer Tombola gewonnen, vor der Hochzeit mit dem kommunistischen Arbeiter Sigfrid vor den fünf Kindern. Als das Geld wieder einmal knapp ist, versucht Maria, die Kamera dem Inhaber eines Fotogeschäfts, Sebastian Pedersen zu verkaufen. Dieser überredet sie, das Gerät doch erstmal auszuprobieren...

Handlung und Hintergrund

Schweden, Anfang des 20. Jahrhunderts: Es herrschen schwierige, von Krieg und Armut bestimmte Zeiten, als die junge Putzfrau und Mutter Maria Larsson beim Glücksspiel eine Kamera gewinnt. Nachdem sie zunächst ihren Alltag weiterlebt, erinnert sie sich nach einigen Jahren wieder an die Kamera und sieht durch das Fotografieren ihre Umgebung in neuem Glanz erstrahlen. Sie begegnet dem charmanten Fotografen Pederson, der ihr Privatleben vollends durcheinanderbringt und nicht zuletzt den Unmut von Marias alkoholkrankem Ehemann auf sich zieht.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jan Troell
Produzent
  • Tero Kaukomaa,
  • Christer Nilson,
  • Thomas Stenderup,
  • Ute Schneider,
  • Christof Groos,
  • Sigve Endresen
Darsteller
  • Maria Heiskanen,
  • Mikael Persbrandt,
  • Jesper Christensen,
  • Emil Jensen,
  • Ghita Nørby,
  • Hans Henrik Clemensen,
  • Amanda Ooms,
  • Antti Reini,
  • Birte Heribertsson,
  • Claire Wikholm,
  • Nellie Almgren,
  • Caroline Öhrvall,
  • Ann Petrén,
  • Maria Lundquist,
  • Sanna Persson,
  • Maria Kulle,
  • Hasse Alfredson,
  • Livia Millhagen
Drehbuch
  • Jan Troell,
  • Niklas Rådström,
  • Agneta Ulfsäter Troell
Kamera
  • Jan Troell,
  • Mischa Gavrjusjov
Schnitt
  • Nils Pagh Andersen

Kritikerrezensionen

    1. In den Siebzigern zählte Jan Troell zusammen mit seinem Lehrmeister Bo Widerberg und Ingmar Bergmann zu den Aushängeschildern des schwedischen Kinos, wobei ihm erfolgreiche Sozialdramen wie „Die Emigranten“ sogar eine kurze Karriere im US-Kino ermöglichten. Daran knüpft sein Alterswerk inhaltlich an, eine einfühlsame Studie der Fotografin Maria Larsson nach einer Biografie seiner Frau Agneta, die mit der ältesten Tochter der Protagonistin verwandt war. Ohne die Mitwirkung deutscher Koproduzenten (Ute Schneider und Christof Groos, einst bei Wim Wenders „Road Movies“) wäre Troells schon 2008 gedrehtes Werk wohl nie in unsere Kinos gekommen.

      Erneut zeigt sich der Altmeister am kargen Arbeitermilieu Anfang des vergangenen Jahrhunderts interessiert, wo die Bevölkerung zwischen mühsamer Jobsuche und Streikkonflikten oft nur seltene Glücksmomente fand. Diese verkörpern für die junge Mutter Maria Larsson eine bei der Lotterie gewonnene Fotokamera, mit der sie ihrer Umgebung manchen sinnlich-hintergründigen Schnappschuss entlockt. Schnell erkennt der freundliche Fotograf Sebastian Pedersen, genannt „Piff Paff Puff“ nach den damals verwendeten Magnesiumsblitzen beim Belichtungsvorgang, die Fähigkeiten seiner Kundin und ermutigt sie trotz fehlender Zahlungsmöglichkeiten, ihr dokumentarisches Talent weiter zu entwickeln. Über kurz oder lang bleiben Konflikte mit ihrem jähzornigen, aggressiven Mann nicht aus, der auf die finanzielle Einnahmemöglichkeit seiner Frau mit Misstrauen und bald unverhohlener Eifersucht reagiert.

      Trotz des düsteren Hintergrunds um die Unterdrückung zaghafter Emanzipationsversuche und Alkohol geschwängerter häuslicher Zwiste erzählt Jan Troell sein präzise entwickeltes Drama nie ohne Humor und poetische Momente. Den nuancenreichen Darstellerleistungen und seiner Inszenierungskunst ist es zu verdanken, dass etwa Familienoberhaupt Sigrid, verkörpert von Mikael Perbrandt aus der „Kommissar Beck“-Serie, zwischen Ausschweifungen und Versagensängsten nicht zum eindimensionalen Schlägertyp verkommt. Ebenso widmet Troell den drei Kindern (von insgesamt sieben) und ihrer Entwicklung über Jahre hinweg eine breite Aufmerksamkeit, was zur Charakterisierung sämtlicher Figuren und ihrer Biografie beiträgt. Der in einem Arbeitervorort von Malmö aufgewachsene Filmemacher kennt das Milieu aus eigener Erfahrung, weshalb er oft nur kurze Andeutungen benötigt, um soziale Konflikte und Hintergründe wie die langsame Industrialisierung glaubwürdig anklingen zu lassen. Allerdings kommt in Deutschland nicht die originale 130 Minuten-Fassung, sondern nur die gekürzte internationale Version zum Einsatz. Doch angesichts der bedächtigen Erzählweise mag diese Konzentration auf wichtige Stationen des Werdegangs vielleicht sogar von Vorteil sein. Jedenfalls wirkt das Ergebnis nie sprunghaft und gehetzt, wie es bei manchen Bearbeitungen für den Weltmarkt der Fall ist.

      Fazit: Meisterliche Epochenskizze um die künstlerische Karriere einer talentierten Hausfrau mit stimmiger Kameraarbeit und glaubwürdigen Darstellern.
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