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Die Farbe der Sehnsucht: Jeder Mensch kennt die Sehnsucht – doch jeder Mensch sehnt sich nach etwas anderem. Der japanische Dichter Tada-San etwa möchte den Menschen des Obdachlosenviertels Kamagasaki in der Millionenstadt Osaka mit seinen Gedichten Kraft geben. Die 50-Jährige Dona Mingas wiederum lebt in einem Einwandererviertel in Lissabon und sehnt sich nach ihren beiden Töchtern, die sie zurückgelassen hat, als sie ihre Heimat Kap Verde...

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Handlung und Hintergrund

Jeder Mensch kennt die Sehnsucht - doch jeder Mensch sehnt sich nach etwas anderem. Der japanische Dichter Tada-San etwa möchte den Menschen des Obdachlosenviertels Kamagasaki in der Millionenstadt Osaka mit seinen Gedichten Kraft geben. Die 50-Jährige Dona Mingas wiederum lebt in einem Einwandererviertel in Lissabon und sehnt sich nach ihren beiden Töchtern, die sie zurückgelassen hat, als sie ihre Heimat Kap Verde verließ. Der Münchner Julius will die Welt mit seiner Musik verbessern - die Dokumentation „Die Farbe der Sehnsucht“ versammelt unterschiedliche Geschichten, um dem Phänomen der Sehnsucht auf den Grund zu gehen.

„Die Farbe der Sehnsucht“ - Hintergründe

Auf seiner Suche nach dem Ursprung der Sehnsucht ist der preisgekrönte Regisseur und Kameramann Thomas Riedelsheimer („Seelenvögel“, „Breathing Earth - Susumu Shingus Traum„) um die Welt gereist und hat mit sehr unterschiedlichen Menschen gesprochen. Die Dokumentation zeigt die Geschichten von acht Menschen, die Riedelsheimer in Katar, Portugal, Mexiko, Japan und in Deutschland getroffen und über ihre Sehnsüchte interviewt hat. Zusammen ergeben diese Geschichten eine Collage, die in großen und berührenden Bildern von den ureigensten Sehnsüchten des Menschen berichtet - von Liebe und Heimat, von Freiheit und Hoffnung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Thomas Riedelsheimer
Produzent
  • Stefan Tolz,
  • Leslie Hills
Drehbuch
  • Thomas Riedelsheimer
Musik
  • Julius Krebs
Kamera
  • Thomas Riedelsheimer
Schnitt
  • Thomas Riedelsheimer

Kritikerrezensionen

    1. In seinem neuen Film geht der Filmemacher Thomas Riedelsheimer dem Gefühl der Sehnsucht an fünf verschiedenen Orten der Welt nach und trifft dabei auf Menschen, die ihrer eigenen Sehnsucht folgen oder anderen helfen, deren Sehnsüchte zu stillen. Vom Einwandererviertel Lissabons nach Doha, vom Münchner Abiturienten zum Obdachlosen in Osaka, von der traumhaften Unterwasserwelt Mexikos wieder zurück nach Japan zu den scharfen Klippen Toujinbous, die ein Anziehungspunkt für viele Suizidgefährdete sind. Assoziativ verbindet Riedelsheimer Bilder voller Poesie, die sich auf der ganzen Welt finden lassen. Die einzelnen Sequenzen zeigen teils ungewohnte Lebensrealitäten, die die Sehnsucht vereint - sei es nach Heimat, Identität, menschlicher Nähe oder Liebe. Eine akustische Entsprechung dieses Gefühls findet Riedelsheimer in der musikalischen Komposition eines seiner Protagonisten, wodurch der Film zu einem lebendigen Kollektivkunstwerk wird. Er erschafft dabei Momente, in denen die Gefühle von der Leinwand direkt auf den Zuschauer übergehen. Ein sinnliches Kino-Erlebnis voller Empathie, das zur Kontemplation einlädt.

      Jurybegründung:

      Was macht den Menschen aus, was macht ihn glücklich oder unglücklich, welche Farbe haben Freude und Trauer? Wie geht der Mensch mit inneren und äußeren Grenzen um, die seine Freiheit limitieren? Warum scheidet er freiwillig aus dem Leben? Diesen uralten Menschheitsfragen spürt der renommierte Regisseur Thomas Riedelsheimer in diesem Dokumentarfilm nach, dessen Bilder Kinopotential haben.
      Dona Mingas Leben in Lissabon ist überschattet von der Sehnsucht nach den älteren Töchtern und der Heimat auf den Kapverden. In der Musik findet sie die Verbindung zur Heimat. Layla, eine von vielen pakistanischen Gastarbeiterinnen in Doha, ist gefangen im Staub der Baustellen. Sie träumt von der Freiheit, ihren Körper nicht verhüllen zu müssen, was in der hermetisch durch Kleidung und Mauern abgeschirmten Gesellschaft Katars nicht möglich ist.
      Kanayo Uedas kleines Café ist eine wichtige Anlaufstation für die Obdachlosen Osakas. Sie ermuntert die meist alten Männer, über ihr Leben in der Leistungsgesellschaft in Gedichten zu reflektieren und Tabus aufzubrechen. Der pensionierte Polizist Shige-San hat es sich zur Aufgabe gemacht, Selbstmörder vom Sprung über die Klippen an der Küste Japans abzuhalten.
      Der Münchner Abiturient und Hobby-Musiker Julius rätselt über die Motive, die einen Freund in den Freitod trieben. Seinen Optimismus und seinen Wunsch, die Welt zu verändern, lässt er sich nicht nehmen. Der mexikanische Taucher Alfredo litt dagegen jahrelang an einer unglücklichen Liebe - bis er mit Lisa das Glück seines Lebens fand.
      Riedelsheimer nimmt den Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise über drei Kontinente. Er sucht seine Gesprächspartner an Orten auf, an denen Menschen im Schatten von touristischen Attraktionen leben, die sinnbildlich für die Atmosphäre und das Selbstverständnis des Platzes stehen. Wie die vom gleißenden Sonnenlicht abgeschirmten, teuren Shopping-Mails in Doha, die Wolkenkrater und Bahnhöfe Japans oder das Columbus-Denkmal in der portugiesischen Hauptstadt. Nur in Bayern fehlt dieser Bezug.
      Bis auf den jungen Münchner, der auch altersmäßig nicht ganz in das Raster passt und noch auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist, scheint jeder seinen Platz im Leben gefunden zu haben. Der Film zeigt den Umgang mit dem Scheitern der großen Träume und Illusionen, die dann aber in eine andere Form des Glücks münden.
      Riedelsheimer fängt die Poesie des Alltags ein. Er kommt seinen Protagonisten sehr nahe, ungeschminkt blicken sie auf ihre Gefühle und die Motive ihres Handelns. Keine Episode ist zu lang, man folgt den Gedanken gerne.
      Es fehlt dem Film jedoch in den Augen der Jury eine durchweg schlüssige Dramaturgie, Stringenz und ein nachvollziehbarer inhaltlicher Spannungsbogen. So fühlt man sich als Zuschauer ein wenig verloren, zumal der Filme thematisch in zwei Teile zu zerfallen scheint. Trauer über die verlorene Heimat schwingt in den Frauenporträts aus Portugal, Katar und Japan mit. Die Aufgabe der Sinnsuche und die Sehnsucht nach demTod werden dann spät und plötzlich als weiterer Schwerpunkt eingeführt.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Die Farbe der Sehnsucht: Jeder Mensch kennt die Sehnsucht – doch jeder Mensch sehnt sich nach etwas anderem. Der japanische Dichter Tada-San etwa möchte den Menschen des Obdachlosenviertels Kamagasaki in der Millionenstadt Osaka mit seinen Gedichten Kraft geben. Die 50-Jährige Dona Mingas wiederum lebt in einem Einwandererviertel in Lissabon und sehnt sich nach ihren beiden Töchtern, die sie zurückgelassen hat, als sie ihre Heimat Kap Verde verließ. Der Münchner Julius will die Welt mit seiner Musik verbessern – die Dokumentation “Die Farbe der Sehnsucht” versammelt unterschiedliche Geschichten, um dem Phänomen der Sehnsucht auf den Grund zu gehen.

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