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Die Farbe des Ozeans: Eingängig und nachhaltig erzähltes und sensibel fotografiertes Drama um eine deutsche Urlauberin, die versucht Bootsflüchtlingen zu helfen.

Handlung und Hintergrund

Eine deutsche Touristin erlebt am Strand von Gran Canaria die Ankunft eines Bootes mit afrikanischen Flüchtlingen und versucht, den Verdurstenden mit Wasser zu helfen. Sie baut eine Art Freundschaft zu einem Vater und seinem kleinen Sohn auf, für deren Abschiebung ein zynischer spanischen Polizist sorgen will. Trotz ihrer Unterstützung kann sie den Mann nicht retten und muss mit ansehen, wie nicht nur die Rigorosität von Behörden Leben und Hoffnung mit Wucht zerstören.

Eine deutsche Touristin erlebt am Strand von Gran Canaria die Ankunft eines Bootes mit afrikanischen Flüchtlingen und versucht, den Verdurstenden mit Wasser zu helfen. Sie baut eine Art Freundschaft zu einem Vater und seinem kleinen Sohn auf, für deren Abschiebung ein zynischer spanischen Polizist sorgen will. Trotz ihrer Unterstützung kann sie den Mann nicht retten und muss mit ansehen, wie nicht nur die Rigorosität von Behörden Leben und Hoffnung mit Wucht zerstören.

Eine deutsche Urlauberin versucht in Gran Canaria, Bootsflüchtlingen zu helfen. Eingängig und nachhaltig erzählte und sensibel fotografierte Geschichte, die ein brisantes, politisches und humanitäres Thema aufgreift.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Maggie Peren
Produzent
  • Gregorio Sacristan,
  • Boris Jendreyko,
  • Thomas Klimmer
Co-Produzent
  • Gregorio Sacristan
Darsteller
  • Sabine Timoteo,
  • Friedrich Mücke,
  • Nathalie Poza,
  • Dami Adeeri,
  • Hubert Koundé,
  • Álex González,
  • Alba Alonso,
  • Ansoumane Bangoura,
  • Esosa Omo,
  • Ndeye Maguatte,
  • Primo Jose,
  • Manuel Maestro,
  • Mikel Martin,
  • David Polaina,
  • Miguel Such,
  • Raquel Arigita
Drehbuch
  • Maggie Peren
Musik
  • Marc-Sidney Müller,
  • Caro Heiss
Kamera
  • Armin Franzen
Schnitt
  • Simon Blasi
Casting
  • An Dorthe Braker

Kritikerrezensionen

    1. Da ist José, derZollpolizist auf der Kanarischen Insel, der schon viel erlebt und viel gesehen hat, der schon oft angelogen wurde, der sich ein hartes, zynisches Herz zugelegt hat. Da ist Natalie, die Touristin, die konfrontiert wird mit den schwarzafrikanischen Flüchtlingen, die am Strand in einem kleinen Boot zusammengepfercht ankommen, die Hälfte entkräftet, die andere Hälfte tot; und die so gerne helfen möchte. Da sind Zola, der Vater, und Mamadou, der Sohn, die aus dem Senegal kommen und in Europa ein besseres Leben erwarten, die viel Geld für eine mörderische Überfahrt bekamen, die sich für Kongolesen – und damit für politische Flüchtlinge – auszugeben versuchen, die vor den Zollfahndern fliehen und doch nicht wissen wohin.

      Maggie Peren hat in ihrem zweiten Spielfilm ein drängendes Thema aufgegriffen; und wie leicht kann ein Flüchtlingsdrama wie dieses in die Hose gehen, wie leicht in Klischees erstarren und in Betroffenheitssentimentalität stecken bleiben, wie leicht kann billig-simplizistisch ein unreflektiertes Gutmenschen-Wohlbefindlichkeitsfilm daraus werden; und wie sehr weist der Titel dieses Filmes auf eben solches recht unerträgliches, weichgespültes Konsens-Tränendrüsen-Kino hin, mit viel mitleidiger Gefühlsduselei, die nur eine leichte Verkleidung der Selbstgerechtigkeit ist…

      Allein: Peren schafft es, in den allerweitesten Teilen des Films eine größtmögliche Komplexität zu schaffen; das liegt vor allem an den Figuren, die nicht einfach schwarz-weiß gezeichnet sind. Allerhand Grauschattierungen treffen wir: Zola, der Flüchtlingsvater, ist sicherlich eine Sympathiefigur – aber dennoch: er hat seinen Wasservorrat auf dem Boot nicht geteilt, weshalb einige Kinder verdurstet sind; er ist lediglich ein Wirtschaftsflüchtling, wird nicht verfolgt, will nur ein besseres Leben für sich und seinen Sohn und flieht dafür vor den Problemen in der Heimat. Natalie, die Touristin, ist gutherzig, mitleidig, sie hilft, bringt den Flüchtlingen Wasser, Kleidung, sogar Geld – und ist damit ungewollt schuldig geworden an einer Katastrophe. Sie weiß nichts von den wirklichen Verhältnissen, meint, die Oberfläche mit ihren Gaben verschönern zu können und kann doch den Lauf der Ereignissen nur zum Schlechteren beeinflussen. Ihr Freund übrigens, der zunächst als reiner, egomaner Businessman daherkommt, entwickelt ebenfalls tiefgründigere Seiten, als sein pragmatischer Lebensansatz und die geschäftsmäßige Verwaltung seiner Emotionen zunächst vermuten lassen. José, der Zollpolizist, mit dem hat Peren ein paar Probleme; denn es reicht ihr nicht, ihn sein etwas weicheres Herz entdecken zu lassen, das er sonst streng verborgen hält, er muss auch eine drogensüchtige Schwester beigeordnet bekommen, damit seine Läuterung so richtig in Schwung kommt. Das ist der Punkt, an dem sich der Film als Konstruktion offenbart, an dem zu sehr dem Plakativen Raum gegeben wird.

      Doch insgesamt ist der Film – man muss sagen: überraschenderweise – gekennzeichnet von klugen Subtilitäten, von leisen Zwischentönen. Er ist kein offensives Aufrüttel- oder emotionales Sentimental-Flüchtlingsdrama, sondern überzeugt durch eine komplexe Ausgestaltung seines Themas. In großen Kinobildern entfalten sich die dunklen Seiten der Urlaubs-Kanaren, die dem Touristen verborgen bleiben, die man sonst nur aus den Nachrichten kennt – und neben den durchweg hervorragenden Schauspielern (insbesondere der junge Dami Adeeri als Flüchtlingssohn mit tragender, tragischer Rolle) ist es auch das Sprachengewirr, das zur (filmisch konzipierten, aber real erscheinenden) Wahrhaftigkeit des Films beiträgt. Ein Glück, dass Sabine Timoteo neben deutsch auch Spanisch und Französisch kann – hoffentlich bringt Kinowelt / Studiocanal den Film in der mehrsprachigen und nicht in einer vereinheitlicht durchsynchronisierten Fassung heraus.

      Fazit: Emotional packendes, aber unsentimentales Flüchtlingsdrama auf den Kanaren, das mit vielschichtigen Charakteren dem komplexen Thema weitestgehend gerecht wird.
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    2. Die Farbe des Ozeans: Eingängig und nachhaltig erzähltes und sensibel fotografiertes Drama um eine deutsche Urlauberin, die versucht Bootsflüchtlingen zu helfen.

      Drama um eine deutsche Urlauberin, die auf den kanarischen Inseln versucht, afrikanischen Bootsflüchtlingen zu helfen.

      „Flüchtlingsdrama vor kanarischer Küste“, “ 15 Bootsflüchtlinge auf dem Meer gestorben“, lauteten Überschriften in den Zeitungen, inzwischen ist das Thema nur noch Stoff für Kurzmeldungen. Um Nachhaltigkeit bemüht sich Maggie Peren, die ohne zu moralisieren oder belehren zu wollen, ein brisantes, politisches und humanitäres Problem aufgreift. Erst mit der 18. Drehbuchfassung waren sie und ihre Produzenten Boris Jendreyko und Thomas Klimmer zufrieden, das Resultat ist ein bewegendes Drama ohne Sozialkitsch, das realitätsnah die Schicksale dreier Menschen geschickt verwebt - das der deutschen Urlauberin, die den Boatpeople helfen will und deren Beziehung zu ihrem pragmatischen Freund dadurch in eine Krise gerät, das eines Afrikaners, der seinem Sohn um jeden Preis ein menschenwürdiges Leben in Europa ermöglichen will, und das des spanischen Grenzpolizisten, der die Gesetze rigide anwendet und dabei vergisst, dass auch seine Drogen gefährdete Schwester Beistand braucht.

      Der Film wertet nicht, sondern stellt Positionen nebeneinander, das bilderbuchgleiche Urlaubsparadies Gran Canarias und die harte Wirklichkeit der Flüchtlinge, die trotz Abschiebung und Verfolgung ihre Hoffnung nicht aufgeben wollen. Alle Beteiligten sind in eine Situation hineinkatapultiert, die ihnen viel abverlangt, dem Afrikaner sehr viel Mut und Selbstaufgabe, der Frau Zivilcourage und dem Beamten (zu späte) Einsicht. „Die Farbe des Ozeans“ spiegelt hier nicht das beliebte Blau des Urlaubs und der Entspannung wider, sondern Angst, Gefahr und Tod. Der Ozean als Falle. Die Geschichte von überforderten Behörden, gejagten Flüchtlingen und ein bisschen Menschlichkeit ist eingängig erzählt. Die sensible Kameraführung von Armin Franzen, die sich auf Gesichter richtet und nicht voyeuristisch, aber ganz realistisch endloses Elend und Verzweiflung einfängt, emotionalisiert und konfrontiert den Zuschauer letztendlich mit der Frage, ob die Festung Europa ihren Reichtum wirklich auf Kosten der Ärmsten der Armen verteidigen muss. mk.
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      1. Ein ganz normaler Urlaubstag auf Gran Canaria. Die junge Touristin Nathalie kommt gerade vom Schwimmen, als sie am Strand ein Flüchtlingsboot mit Afrikanern entdeckt. Darunter viele Kinder, einige tot, einige verletzt. Nathalie will helfen, vor allem einem Mann mit seinem Sohn, der unbedingt verhindern will, von den spanischen Behörden wieder abgeschoben zu werden. Doch welche Art von Hilfe ist die richtige? Hochaktuell erzählt der Film von Maggie Peren von der Situation afrikanischer Flüchtlinge, die täglich an den Küsten der Kanaren landen, auf der Suche nach Schutz vor Verfolgung und der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Perspektiven, die die Geschichte durch das exzellent geschriebene Drehbuch aufnimmt, sind vielfältig und konsequent sowie klar erzählt. Die Behörden sind überfordert, die Flüchtlinge kämpfen um ihr Leben. Dabei wertet Peren nicht, sondern stellt die Positionen nebeneinander. Dies geschieht ohne große Emotionen und macht doch stark betroffen. Über allem steht die Absurdität des Nebeneinanders von Urlaubsparadies und harter Realität. Ein überzeugender Film, der die unbequeme und doch so wichtige Frage in den Raum wirft: Was würde man selber tun?

        Jurybegründung:

        Wer kennt nicht die Nachrichten von gestrandeten Flüchtlingsbooten aus Afrika? Doch wer kann sich schon hinreichend vorstellen, welche Schicksale damit verbunden sind? Dieser Film berührt unbequeme Wahrheiten. Dramaturgisch gut aufbereitet, werden parallele Handlungsstränge entfaltet und verknüpft. Wir lernen einen jungen Polizisten und seine drogensüchtige Schwester, einen afrikanischen Vater mit seinem Sohn sowie ein Touristenpaar kennen. Und wir erfahren mehr als erwartet. Man kann sogar sagen, dass der Film uns mit diversen Spielarten der Vernunft bekannt macht und deren Grenzen aufzeigt. Der Polizist José ist zunächst sehr zweckmäßig rational eingestellt und nur auf das Aufspüren der Wahrheit aus. Im Kontrast dazu agiert die Touristin Nathalie mit emotionaler Wahrhaftigkeit und versucht, moralisch richtig zu handeln. Welche Folgen daraus erwachsen, kann der Zuschauer miterleben. Auf Gran Canaria ereignen sich Tragödien, die die Figuren verändern. José, der (auch aus Selbstschutz) einst Härte zeigte und sich stets streng an die Gesetze hielt, kann nach dem Tod der Schwester über seinen Schatten springen. Er selbst verweist mit seinem Handeln darauf, dass es ein großer Unterschied ist, ob man an Hilfsbedürftigen vorbeifährt oder anhält und er bringt dies auch (in anderem Zusammenhang) direkt zur Sprache. Ohne falsche Sentimentalitäten und mit schonungslosem Realismus wird das Dilemma aufgezeigt, in dem wir alle irgendwie stecken. Das geschieht mit prägnanten, semantisch reichhaltigen Dialogen und mit subtilen filmästhetischen Mitteln. Ein seltsames Licht (scheinbar mit Blaufilter gedämpft) wirkt kalt und klärend. Die Musik wird klug eingesetzt. Einige Bildkompositionen besitzen starke Symbolkraft. Die Regisseurin Maggie Peren, die Darsteller, Armin Franzen mit der Kamera und andere Spezialisten der Crew haben erstaunlich gut gearbeitet. Die FBW-Jury votierte daher einstimmig für das höchste Prädikat.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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