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Die Friseuse: Noch keine Beschreibung

„Die Friseuse“ im Kino

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Handlung und Hintergrund

Die Wiedervereinigung bringt der arbeitslosen Friseuse Kathi König aus Berlin-Marzahn erst einmal kein Glück. Als ihr auch noch ein in Aussicht gestellter Job in einem Friseursalon im Einkaufszentrum abgesagt wird, weil die Salonchefin findet, dass die schwer übergewichtige Kathi ein nicht zumutbarer Anblick für ihre Kunden sei, platzt der vom Unglück Verfolgten der Kragen. Sie tritt den dornigen Weg durch die Instanzen von Behörden und Banken an, um sich den Traum vom eigenen Salon in einem ehemaligen Asia-Imibss zu erfüllen.

Die Wiedervereinigung bringt der arbeitslosen Friseuse Kathi König aus Berlin-Marzahn erst einmal kein Glück. Als ihr auch noch ein in Aussicht gestellter Job in einem Friseursalon im Einkaufszentrum abgesagt wird, weil die Salonchefin findet, dass die schwer übergewichtige Kathi ein nicht zumutbarer Anblick für ihre Kunden sei, platzt der vom Unglück Verfolgten der Kragen. Sie tritt den dornigen Weg durch die Instanzen von Behörden und Banken an, um sich den Traum vom eigenen Salon in einem ehemaligen Asia-Imibss zu erfüllen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Doris Dörrie
Produzent
  • Martin Moszkowicz,
  • Prof. Ulrich Limmer
Darsteller
  • Gabriela Maria Schmeide,
  • Natascha Lawiszus,
  • Kim Ill-Young,
  • Christina Große,
  • Rolf Zacher,
  • Maria Happel,
  • Maren Kroymann,
  • Matthias Freihof,
  • Pierre Bliß,
  • Jördis Triebel,
  • Katharina Derr,
  • Ewald F. Grunzke,
  • Yvonne Yung Hee Bormann,
  • Hannes Stelzer,
  • Heiko Pinkowski,
  • Rainer Plabst,
  • Mackie Heilmann,
  • Marie Luxembourg,
  • Natascha Petz,
  • Regine Hentschel
Drehbuch
  • Laila Stieler
Musik
  • Ivan Hajek
Kamera
  • Hanno Lentz
Schnitt
  • Inez Regnier,
  • Frank Johannes Müller
Casting
  • Doris Borkmann

Kritikerrezensionen

    1. Wann ist ein Film qualitativ hochwertig? Wenn er künstlerisch und filmgeschichtlich wertvoll ist natürlich. Filme von Theodoros Angelopoulus zum Beispiel sind künstlerisch sehr wertvoll – das wird wohl niemand bestreiten wollen –, Spaß wird aber leider eher klein geschrieben. Aber ist es nicht auch eine Form von Qualität, wenn ein Film „Spaß macht“, also leicht und unbeschwert erzählt ist und den Zuschauer zum Lachen bringt? Doch auf jeden Fall! Qualitativ hochwertig leicht und komisch zu erzählen, gelingt Filmemachern in Deutschland nur leider eher selten. Til Schweiger ist das beste Beispiel dafür, wie schnell Komik unwiederbringlich im Klamauk versingt.

      Da ist es nur natürlich, dass bei der neuen Komödie von Doris Dörrie „Die Friseuse“ auch erst mal alle Alarmglocken das Klamaukwarnsignal lärmen. Schließlich zeigt schon der Trailer, dass es hauptsächlich um die Thematisierung des Dickseins der Protagonistin gehen wird. Aber immerhin hat Doris Dörrie mit ihrem letzten Film „Kirschblüten – Hanami“ (2008) definitiv bewiesen, dass sie es versteht, einen einfühlsam erzählten, mit leisen Tönen der Komik gespickten, aber vollkommen klamaukfreien Beitrag zum Filmschaffen in Deutschland zu leisten.

      „Die Friseuse“ ist der erste Film von Dörrie, dessen Drehbuch nicht von ihr selbst stammt, sondern von Laila Stieler und beide zusammen erzählen die Geschichte von Kathi König die meiste Zeit über absolut realistisch und immer konsequent: Kathi König ist dick und wenn man so dick ist, wie Kathi König, dann kommt man nicht nur durch eine Tür nur schwer durch, sondern dann kommt man durch viele Türen nur schwer durch und dann muss man sich nicht nur ab und an in einen Stuhl rein und wieder raus zwängen, sondern man muss sich oft rein- und wieder rauszwängen. Ebenso konsequent ist es, Kathi ständig beim Essen zu zeigen. Klar ist es unappetitlich, wenn sich sie beinahe zentimeterdick Leberwurst auf eine Scheibe Brot schmiert, aber eben plausibel für Kathi. Genauso plausibel und mutig, wie Kathi zu zeigen, wenn sie sich morgens mit einem am Fenster fest gebundenen Springseil im Bett in eine sitzende Position zieht – auch Dünne dürften das Gefühl kennen, morgens kaum aus dem Bett zu kommen – oder wie sie auf dem Bett liegend ihr Kleid auszieht und ihre üppigen Brüste nach einander zur Seite fallen.

      Klamaukwarnsignale haben hier eigentlich nichts zu melden. Sicher, manchmal trägt der Plot etwas dick auf, etwa wenn im Seniorenheim einer von Kathis Kunden auch beim dritten Mal während ihrer Haarwäsche erst Spannung auf- und dann wieder abbaut oder wenn immer wieder Trompetenmusik erklingt, wenn Kathi von A nach B läuft. Grundsätzlich ist die Figur der Kathi aber im wahrsten Sinn des Wortes eine Wucht. Der Zuschauer kann gar nicht anders, als sich von ihrer guten Laune anstecken und ihrem Tatendrang mitreißen zu lassen. Das liegt natürlich auch an der hervorragenden Darstellung von Gabriela Maria Schmeide. Ihre Kathi ruht allen Widerständen zum Trotz in sich selbst, weiß wer und was sie ist: Keine Friseurin, sondern eine Friseuse. Nicht mehr, aber auch nicht weniger und weder die schicke Frau Krieger – grandios gespielt von Maren Kroymann – noch der miesepetrige Bankheini – dem Kathi beibringt, anständig „Guten Tag“ zu sagen (Szenenapplaus während der Premiere auf der Berlinale 2010) – können sie von ihrem Vorhaben abbringen.

      Auch die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung wird wunderbar – wenn auch nebenbei – skizziert. Julia ist ihre dicke Mutter peinlich. Sie gibt ihr die Schuld an der gescheiterten Ehe und Kathi? Kathi hält es aus. Hält es aus, dass Julia ihren Vater unverdientermaßen in den Himmel hebt und nur seine Hemden trägt. Immer wieder geht sie einen Schritt auf ihre Tochter zu und ist für sie da, wenn sie erkennt, dass ihr Vater jetzt eine neue Familie gegründet hat und in seinem Leben und vor allem in dem Haus in Gräfenhainichen kein Platz mehr für sie ist.

      „Die Friseuse“ hat viele schöne Szenen zu bieten. Künstlerisch betrachtet, ist es vielleicht nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber eine leicht und unbeschwert erzählte Komödie, die Spaß macht!

      Fazit: Eine wunderbare Komödie über so genannte Einatmer und Ausatmer, über Elefantenkühe und Windhunde und über die größte Sammlung an Obstohrringen, die man sich vorstellen kann.
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      1. Nach der Trennung von ihrem Mann lebt die gelernte Friseuse Kathi zusammen mit ihrer Tochter in Berlin-Marzahn, wo sie einst aufgewachsen ist. Nachdem sie aufgrund ihres deutlichen Übergewichts eine sicher geglaubte Stelle in einem Friseursalon nicht bekommt, ergreift sie die Gelegenheit, direkt gegenüber ihren eigenen Salon zu eröffnen. Doch dieses Vorhaben scheint zunächst an wesentlichen Dingen zu scheitern, vor allem an der Finanzierung. Doris Dörrie präsentiert eine schrille und lebenslustige Hauptfigur, die es fertig bringt, sich trotz vieler Schicksalsschläge immer wieder aufzuraffen und ihren Traum nicht aufzugeben. Der sympathische Film glänzt in erster Linie durch die Entwicklungen der Charaktere, der gut beobachteten Mutter-Tochter-Beziehung und der einfallsreichen Geschichte mit vielen Wendungen und Überraschungen. Ein Film mit Herz und Verstand.

        Jurybegründung:

        ‚Schaff ick‘ ist das Credo von Kathi König, der extrem dicken Heldin dieses Filmes, in dem davon erzählt wird, wie sie sich auch durch die widrigsten Umstände nicht klein kriegen lässt. Die arbeitslose Friseurin ist eine Frohnatur, die alles mit viel Energie und Leidenschaft anpackt.

        Peinlich ist dies nur ihrer pubertierenden Tochter - der Film ist dagegen ganz auf der Seite seiner Protagonistin, sodass er zwar die körperliche Fülle von Kathi (mit der Darstellerin Gabriela Maria Schmeide im ‚Fatsuit‘ und einem Körperdouble, dessen Rückansichten geschickt eingeschnitten sind) in schockierender Plastizität präsentiert, sie aber auch als eine starke, schlagfertige und komplexe Frau ausformt. Im Drehbuch von Laila Stieler wird eine feine Balance zwischen komödiantischen Elementen und sozialem Realismus gehalten.

        Kathi muss mit den demütigenden Ressentiments vieler ihrer Mitmenschen, den lethargischen Bürokraten beim Arbeitsamt und einem abschätzigen Existenzgründerberater fertig werden, aber ihr schöner Traum von einem eigenen Friseursalon gibt ihr eine verblüffende Standfestigkeit.
        Gabriela Maria Schmeide verkörpert sie mit soviel Wärme und Witz, dass diese im besten Sinne des Wortes merkwürdige Person einem auch lange nach dem Film nicht aus dem Sinn geht. Doris Dörrie zeigt den Berliner Marzahn, in dem Kathi aufgewachsen ist, und in den sie nun zurückgekehrt ist, als einen lebendigen Kiez ohne die gängigen Klischees von sozialer Verelendung. Die Menschen dort haben wenig Geld, verwahrlosen aber nicht. Und zu solch einer funktionierenden Nachbarschaft gehört auch ein wenig Kriminalität, in die Kathi hineingezogen wird, weil sie auf normalen Wegen ihren Salon nicht finanzieren kann. So kann Doris Dörrie auch ganz natürlich von der vietnamesischen Subkultur Berlins erzählen, und durch den illegalen Einwanderer Tien wird auch der Dauerkrieg zwischen Kathi und ihrer Tochter befriedet. Das Drehbuch ist gespickt mit solchen überraschenden Wendungen, und Doris Dörrie gelingt es, all das glaubhaft und berührend in Szene zu setzen, obwohl sie zum ersten Mal nicht mit einem selbst geschriebenen Drehbuch arbeitet.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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