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Die Geschichte vom Brandner Kaspar: Der Brandner Kaspar, ein verwitweter Büchsenmacher, lebt in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit seiner Enkelin Nannerl in den Bergen am Schliersee. Mit dem jungen Toni, der Nannerl den Hof macht, bessert er sein schmales Einkommen durch Wilderei in den Wäldern der Umgebung auf. Kurz vor seinem siebzigsten Geburtstag besucht ihn der Boandlkramer und will ihn mitnehmen. Der schlaue Kaspar macht den ungebetenen Gast mit...

Handlung und Hintergrund

Büchsenmacher Brandner Kaspar wildert auch mit nunmehr 69 Jahren noch unverdrossen im Tegernseer Tal. Der Witwer trotzt Fressfeinden und Obrigkeit, doch als kurz vor dem 70. Geburtstag der Boanlkramer an die Tür seines Hofes klopft, um ihn ins Jenseits zu geleiten, schlackert der Kaspar mit den Ohren. Doch das Schlitzohr füllt den Gevatter Tod (Michael Bully Herbig) mit Schnaps ab und erschwindelt sich beim Kartenspiel weitere 20 Jahre Lebenszeit.

Dramatisch und komisch geht’s zu in dem klassischen bayerischen Volksstück, das Joseph Vilsmaier („Comedian Harmonists„) mit Besetzungscoup adaptiert: Comedy-King Michael Bully Herbig als Sensenmann vergällt Franz Xaver Kroetz („Kir Royal„) den dreist erschwindelten Lebensabend.

Der Tegernseer Büchsenmacher Brandner Kaspar hat es faustdick hinter den Ohren und hält sich mit Wilderei in den umliegenden Wäldern über Wasser. Kurz vor seinem 70. Geburtstag steht der Boanlkramer vor der Tür, um den Brandner Kaspar ins Jenseits zu geleiten. Der macht den Tod betrunken und verwickelt ihn in ein Kartenspiel, um weitere 20 Lebensjahre herauszuschlagen. Der Brandner Kaspar gewinnt, muss aber schon bald feststellen, dass ein Mehr an Leben nicht unbedingt ein Mehr an Glück bedeutet.

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Der Tegernseer Büchsenmacher Brandner Kaspar hat es faustdick hinter den Ohren und hält sich mit Wilderei in den umliegenden Wäldern über Wasser. Kurz vor seinem 70. Geburtstag steht der Boanlkramer vor der Tür, um den Brandner Kaspar ins Jenseits zu geleiten. Der macht den Tod betrunken und verwickelt ihn in ein Kartenspiel, um weitere 20 Lebenjahre herauszuschlagen. Der Brandner Kaspar gewinnt, muss aber schon bald feststellen, dass ein mehr an Leben nicht unbedingt ein mehr an Glück bedeuten.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Joseph Vilsmaier
Produzent
  • Markus Zimmer
Darsteller
  • Franz Xaver Kroetz,
  • Michael Bully Herbig,
  • Lisa Maria Potthoff,
  • Peter Ketnath,
  • Sebastian Bezzel,
  • Alexander Held,
  • Jürgen Tonkel,
  • Detlev Buck,
  • Herbert Knaup,
  • Jörg Hube,
  • Elisabeth Trissenaar
Drehbuch
  • Klaus Richter
Musik
  • Christian Heyne
Kamera
  • Joseph Vilsmaier
Schnitt
  • Uli Schön

Kritikerrezensionen

    1. Mit der Verfilmung dieses alten deutschen Volksstücks erfüllt sich Regisseur Joseph Vilsmaier nach eigener Aussage einen Kindheitstraum. Bereits zwei Mal fand der Brandner Kaspar, der schon seit 1871 auf den Theaterbühnen Bayerns herumgeistert, seinen Weg auf die Kinoleinwände. Diesmal soll jedoch allem Anschein nach nicht nur ein Nischen-, sondern auch ein Mainstreampublikum an den Stoff herangeführt werden. Das zu erreichen versucht Vilsmaier durch die Besetzung der Boanlkramer-Rolle durch Michael Bully Herbig.

      Und der zeigt hier vor allem wieder einmal eins: Er ist komisch, aber kein Schauspieler. Das wäre an sich kein Problem, würden die anderen Darsteller ihre Rollen ebenso wenig ernst nehmen wie Bully. Das ist aber nicht der Fall. Franz Xaver Kroetz verleiht seiner charmanten Version des Brandner Kaspars eine gehörige Portion Bauernschläue, spielt ihn jedoch – ebenso wie Lisa Potthoff das Nannerl oder Peter Ketnath den Toni – durchaus mit aufrichtigem Ernst. Der Boanlkramer, der schusselige Erzengel Michael (Herbert Knaup) oder auch der Graf von Zieten (Detlev Buck) driften dagegen immer wieder ins Lächerliche ab. Für sich allein mag jede Seite funktionieren, zusammen ergeben sie jedoch kein stimmiges Gesamtbild.

      Vilsmaier versucht den Spagat zwischen liebevoll nachgefilmten Volksstück und Mainstream-Komödie. Die Handlung ist dabei in einem Bilderbuch-Bayern angesiedelt, das so kitschig und künstlich daherkommt, wie es sich heute vielleicht nur noch Touristen vorstellen können und wollen. Im bayrischen Himmel tragen die Engel eben Lederhosen und der Petrus ist den lieben langen Tag damit beschäftigt, Weißwürste zu essen und Blasmusik zu hören. Dazwischen dürfen die Alpen ein bisschen glühen und für romantische Gebirgsstimmung sorgen. Es wird sicherlich einige Zuschauer geben, die sich königlich über diesen mundartlichen Spaß amüsieren. Alle anderen werden sich zumindest nicht langweilen.

      Fazit: Vilsmaiers Spagat zwischen liebevoll nachgefilmten Volksstück und Mainstream-Komödie gelingt nicht immer, ist aber über weite Teile durchaus unterhaltsam.
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      1. Die Geschichte vom Brandner Kaspar ist die Verfilmung des populären bayerischen Volksstücks, in dem der Brandner Kaspar den Tod überlistet und ihm ein Schnippchen schlägt. Herausragend besetzt mit Franz Xaver Kroetz als Kaspar und einem glänzend spielenden Michael Bully Herbig als der Tod, enthält der theaterhaft anmutende Film jede Menge guten Humor und urtümlichen Witz. Dabei schneidet die Verhandlung mit Gevatter Tod auch durchaus tiefgründigere Aspekte an. Vilsmaier hat ein pralles Stück geschaffen mit durchweg urbayerischen teils märchenhaften Bildern, das mit einer gelungenen musikalischen Begleitung eine Stimmung voller Herzenswärme schafft. Ein uriges Kinovergnügen.

        Jurybegründung:

        Vilsmaier erzählt das traditionelle bayerische Bühnenstück nach der Kurzgeschichte von Franz von Kobell mit einer fulminanten, komödiantischen Charakterrolle von Michael Bully Herbig grandios gespielt als „Der Tod“, hervorragend besetzt mit Franz Xaver Kroetz als Tegernseer Büchsenmacher Brandner Kaspar, der bei Kartenspiel und Schnaps den Tod beschummelt und so weitere 21 Jahre Lebenszeit herausholen kann.

        Der Film überrascht mit Anleihen bei Bergmanns Das siebente Siegel und der Inszenierung von der Himmelspforte mit Petrus und dem Erzengel Michael mit dessen Flammenschwert. Besser hätte man es auch von Herbert Achternbusch nicht erwarten können.

        Eine anarchistische Satire, die, nicht bösartig, sondern geradezu liebevoll und milde auf die kleinbürgerlichen Vorstellungen vom Übergang ins Jenseits auf eine Versuchsanordnung blickt und wie mit dem Skalpell gezogen die Schwächen von religiöser Selbstgefälligkeit und Heuchelei anschneidet und aufdeckt. Da gibt es auch die unangenehmen Einblicke in den Kellerabgang zur Hölle vor dem Himmelstor mit dem lodernden Flammenmeer des Fegefeuers. Dem Gläubigen wird schmerzhaft vor Augen geführt, dass der Tod keinen Aufstieg in den Himmel garantiert. Erst das „jüngste Gericht“ entscheidet über Treppenauf- oder Treppenabgang.

        Joseph Vilsmaier serviert uns diesen Schwank mit einem milden und wohlwollenden Lächeln. Diese Geschichte eignet sich auch für die ganze Familie, obwohl oder gerade weil, so ernste Fragen rund um Leben und Tod auf heitere Weise thematisiert werden. Vilsmaier lehrt uns mit dem Stück auf charmante Weise, dass es letztlich auf die Haltung ankommt, die man zum Leben und zum Sterben einnimmt. Man muss kein Selbstmordattentäter sein, um sich mit dem Tod anfreunden zu können, allerdings nur dann, wenn hierfür die Zeit reif ist.

        Der Tod hat bisweilen durchaus allzu menschliche Schwächen, ist häufig unzuverlässig, in seiner Arbeit ungenau und kommt nicht selten zur Unzeit. Es ist das Verdienst der zwei großartigen Charakterdarsteller Herbig und Kroetz dem Thema den bitteren Ernst zu entziehen. Aber auch die Nebenrollen glänzen, beispielsweise mit Detlef Buck als preußischem Adeligen, der es auf Brandner Kaspers Hof abgesehen hat. Fast übertroffen wird er von dem macht- und geldhungrigen Bürgermeister, der über Leichen geht und so den Schrecken des Todes im wahren Leben noch übertrumpft.

        Obwohl diese folkloristische Satire auf bürgerliche Religions- und Obrigkeitsvorstellungen keine Sekunde ihren Ursprung als bühnenhafte Inszenierung verleugnet, nimmt die Magie des Kinos den Zuschauer von der ersten Sekunde an gefangen, weil die Charaktere glaubwürdig agieren und die Geschichte wahrhaftig herübergebracht wird.

        Kinogerechte Bilder von grandiosen Landschaftskulissen der bayerischen Alpen werden untermalt von stimmiger Musik. Dadurch geraten auch die Innenaufnahmen während der Verhandlung zwischen Brandner Kaspar und dem Tod nicht zum drögen Kammerspiel zweier „Handlungsreisenden“, sondern entfalten die ganze Faszination des Kinos, wodurch sprichwörtlich die Zeit stehen bleibt. Die hervorragende Ausstattung des Films und die gelungene Maske des Todes sind weitere Pluspunkte filmischen Handwerks.

        Brandner Kaspar ist eine flüssige und stimmig erzählte Kinogeschichte mit intelligenten, lebhaften Dialogen, der man auch noch länger hätte zuschauen können, wenn nicht die Terminsache mit dem Tod ein nachvollziehbares Ende vorsehen würde.

        Brander Kaspar ist in seiner Herstellungsform auf wunderbare Weise altmodisch und lässt dem Betrachter die Chance sich seinen Reim selber zu machen. Die Bilder entstehen nicht nur auf der Leinwand, sondern lassen dem Zuschauer Raum für eigene Fantasie.

        Alles in allem ein herrlicher Spaß für Ungläubige. Die Gläubigen müssen halt „a weng“ Humor mitbringen, dann „basst‘ scho“ oder müssen auf dem Friedhof warten, bis sie dran sind.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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