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Die Ketzerbraut: Historienfilm nach der gleichnamigen Romanvorlage des Autorenduos Iny Lorentz.

Handlung und Hintergrund

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hansjörg Thurn
Produzent
  • Andreas Bareiss,
  • Sven Burgemeister
Darsteller
  • Ruby O. Fee,
  • Christoph Letkowski,
  • Paulus Manker,
  • Elena Uhlig,
  • Adrian Topol,
  • Christoph M. Ohrt,
  • Stefano Bernardin,
  • Ilknur Boyraz
Drehbuch
  • Thomas Wesskamp,
  • Dirk Salomon
Kamera
  • Peter Joachim Krause

Kritikerrezensionen

  • Die Ketzerbraut: Historienfilm nach der gleichnamigen Romanvorlage des Autorenduos Iny Lorentz.

    Der „Wanderhuren“-Widergänger von Sat.1 Jahr ist schön anzuschauen, darstellerisch lässt er jedoch einige Wünsche offen.

    Es war klar, dass Sat.1 irgendwann versuchen würde, an die Erfolge der „Wanderhuren“-Trilogie anzuknüpfen. Allerdings hatte schon der dritte Teil (2012) deutlich weniger Zuschauer als die beiden anderen Filme, obwohl sich die Qualität durchgängig auf hohem Niveau bewegte. In der neuerlichen Adaption eines Bestsellers vom fleißigen Autorenduo Iny Lorentz gelingt dies nur bedingt, selbst wenn exakt das gleiche Team am Werk war wie bei „Die Rache der Wanderhure„, dem zweiten und besten Teil der Trilogie. Produziert wurde „Die Ketzerbraut“ von TV60, die Adaption besorgten Thomas Wesskamp und Dirk Salomon, Regie führte Hansjörg Thurn, der für ProSiebenSat.1 schon einige Großprojekte inszeniert hat („Die Schatzinsel“, „Isenhart“), und die Zutaten - Drama, Action, Erotik und Gewalt - sind ohnehin die gleichen: Erneut widerfährt einer jungen Frau bitteres Unrecht, ihre Familie wird gemeuchelt, sie selbst geschändet. Zusätzlichen Reiz bekommt „Die Ketzerbraut“, weil sie gewissermaßen der Beitrag des Senders zum Luther-Jahr ist: Der Film trägt sich 1517 zu, der große Reformator ist zumindest indirekt die treibende Kraft der Handlung. Unhold der Geschichte ist der mächtige Münchener Pfarrer Johann von Perlach (Paulus Manker), der früh erkennt, dass Luthers Thesen das Potenzial haben, die Kirche in ihren Grundfesten zu erschüttern. Deshalb lässt er allerlei Schandtaten begehen und hängt sie den vermeintlichen Ketzern an. Zu seinen Opfern zählt auch die junge Genoveva (Ruby O. Fee), die nach ihrer Entführung und Vergewaltigung blutige Rache schwört, sich aber ausgerechnet jener Frau (Elena Uhlig) anvertraut, die im Auftrag des Kirchenmanns mit ihren Männern die Schandtaten begeht. Die Bildgestaltung (Peter Krause) ist vorzüglich, gerade das Licht ist ausgesprochen kunstvoll; optisch ist „Die Ketzerbraut“ ein Genuss. Darstellerisch aber bleiben mitunter einige Wünsche offen. Ausgerechnet der versierte Thurn scheitert an der wichtigsten Aufgabe des Regisseurs: der Führung der Schauspieler. Besonders deutlich wird dies bei Ruby O. Fee. Thurn begnügt sich damit, die junge Frau auf ihre körperlichen Reize zu reduzieren. Da ihr lasziver Lolita-Charme trotzdem etwas Berückendes hat, sind die Darbietungen einiger ungleich erfahrener Kolleginnen und Kollegen das größere Manko des Films: Beim Bemühen, besonders schurkisch zu wirken, keift und geifert beispielsweise Paulus Manker, der hier exakt den gleichen Typus verkörpert wie in dem ZDF-Film „Die Seelen im Feuer“ (2015), als wolle er auf der Freilichtbühne auch noch das Publikum in der letzten Reihe erreichen. Interessant ist immerhin die religionsgeschichtliche Komponente der Geschichte, aber das ist für ein Werk dieser Größenordnung natürlich entschieden zu wenig. tpg.
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