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La rafle: Bewegendes Drama nach einer wahren Begebenheit im Sommer 1942: Die französische Regierung ließ jüdische Familien in einem Stadion in Paris zusammenpferchen.

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Handlung und Hintergrund

Paris 1942: Der elfjährige Joseph will wie seine Schulkameraden die Sommerferien genießen. Doch überall sind inzwischen Schilder „Für Juden verboten“ angebracht. Da werden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion er, seine Familie und viele anderen jüdischen Familien aus ihren Betten geholt und in ein Radrennstadion gepfercht, wo sie bis zum Weitertransport in Lager fünf Tage lang ohne Wasser und Essen ausharren müssen. Ein jüdischer Arzt und eine evangelische Krankenschwester versuchen ihr Möglichstes, um das Leiden zu lindern.

Paris 1942: Der elfjährige Joseph will wie seine Schulkameraden die Sommerferien genießen. Doch überall sind inzwischen Schilder „Für Juden verboten“ angebracht. Da werden in einer Nacht-und-Nebel-Aktion er, seine Familie und viele anderen jüdischen Familien aus ihren Betten geholt und in ein Radrennstadion gepfercht, wo sie bis zum Weitertransport in Lager fünf Tage lang ohne Wasser und Essen ausharren müssen. Ein jüdischer Arzt und eine evangelische Krankenschwester versuchen ihr Möglichstes, um das Leiden zu lindern.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rose Bosch
Produzent
  • Marc Vadé,
  • Alain Goldman
Darsteller
  • Jean Reno,
  • Mélanie Laurent,
  • Gad Elmaleh,
  • Raphaëlle Agogué,
  • Hugo Leverdez,
  • Olivier Cywie,
  • Mathieu Do Concetto,
  • Romain Do Concetto,
  • Rebecca Marder,
  • Anne Brochet,
  • Isabelle Gélinas,
  • Thierry Frémont,
  • Cathérine Allegret,
  • Sylvie Testud
Drehbuch
  • Rose Bosch
Musik
  • Christian Henson
Kamera
  • David Ungaro
Schnitt
  • Yann Malcor
Casting
  • Olivier Carbone,
  • Agathe Hassenforder

Kritikerrezensionen

    1. Mit einer Star bestücken Großproduktion erinnert Regisseurin Rose Bosch an die Deportation und Ermordung von 1,5 Millionen Kindern in Europa während des 2. Weltkriegs sowie an die lange verschwiegene Kollaboration der Besatzer, der Pétain-Regierung und der Polizei. Bei der Vorpremiere in Wiesbaden sagte die Frau des jüdischen Produzenten Alain Goldman, sie wollte mit dem Vorurteil aufräumen, die Nazis selbst hätten die Deportation vorgenommen. Im Gegensatz zu Deutschland unterbliebe in Frankreich nach Kriegsende eine wirkliche Aufarbeitung der eigenen Schuld. Erst 67 Jahre nach Kriegsende legt ihr Kriegsdrama den Finger auf die Wunde eines fatalen Pakts der Vichy-Führung mit den Nazis zur Ausrottung aller jüdischen Spuren in Frankreich.

      Um ihr Ziel zu erreichen, 40 000 Juden zu deportieren, erkannte man vielen Franzosen die Nationalität ab. Juden wurden aus Krankenhäusern und psychiatrischen Anstalten geholt sowie ganze Familien verhaftet, um sie in den Lagern auseinander zu reißen. Von den rund 3000 abtransportierten Kindern überlebte keines, von den Erwachsenen nur 25 den finalen Gang in die Vernichtungslager. Wie der französische Titel „La Rafle“ („Die Razzia“) hervor hebt, bildet die Massenverhaftung der Juden im Juli 1942 den Ausgangspunkt, gefolgt von ihrer Internierung im Pariser Wintervelodrom und anschließend im Transitlager Beaune-La-Rolande südlich von Paris.

      In den Fokus stellt Rose Bosch das Leiden der Kinder, wobei die Handlung auf recherchierten Zeitzeugenberichten fußt. Gemeinsam mit Rechtsanwalt und Nazijäger Serge Klarsfeld als Berater spürte die Ex-Journalistin und Drehbuchautorin zahlreiche Überlebende auf, darunter Joseph Weismann, aus dessen Kindersicht das Geschehen teils geschildert wird. Ebenso gehört die protestantische Krankenschwester Annette Monod, deren Engagement für die Gefangenen bis an ihre Grenzen ging, zu den authentischen Charakteren, die allerdings schon 1995 verstarb. Aus dramaturgischen Gründen vermischte Bosch in manchen Fällen Fakten und Fiktion oder kombinierte verschiedene Schicksale in einer Figur. Die Hilfsbereitschaft vieler Franzosen, wie den Einsatz der Feuerwehr für die zusammengepferchten Opfer im Velodrom, verschweigt sie keineswegs.

      Roselyne Bosch und ihr Mann Alain Goldman, die erstmals bei dem Columbus-Film „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ zusammen arbeiteten, bauen auf massenkompatibles Starkino. In den Hauptrollen trifft man den jüdisch-marokkanischen Komiker Gad Elmaleh („Liebe um jeden Preis“) als Jos gutgläubigen Vater, den erst nach einer Dreiviertelstunde auftretenden Jean Reno als jüdischen Arzt, Mélanie Laurent als aufopferungsbereite Krankenpflegerin oder Elmalehs Ex-Frau Anne Brochet. An der französischen Kinokasse ging die Rechnung auf, wo „La Rafle“ 2010 mit fast drei Millionen Besuchern zu den erfolgreichsten Filmen zählte. Im Hinblick auf ein junges Publikum hielt sich Bosch in Sachen Gewaltdarstellung weitgehend zurück. Das unvorstellbare Leid und der unmenschliche Terror gegen ein ganzes Volk sprechen für sich, weshalb die Entscheidung nachvollziehbar erscheint.

      Allerdings verzichtet ihre Inszenierung nicht völlig auf eindimensionale Momente und simple Botschaften. So plädiert der verzweifelte Dr. Scheinbaum seherisch für ein eigenes jüdisches Land, während die empörte Arzthelferin fast wie eine Heilige mit ihren Schützlingen leidet und auf jede Distanz verzichtet. Im symbolhaften Gegenschnitt wird der klägliche Lagerfraß dem Luxus von Pétain und seinen Mitverschwörern beim Schmieden perfider Pläne gegenüber gestellt. Weitaus aufdringlicher wirkt aber die sentimentale Musikuntermalung, welche besonders im Finale die melodramatischen Elemente hervor hebt. Diese Sequenzen wirken, als hätte Bosch ihrer bedrückenden Studie nicht ganz getraut. Eine nüchterne Erzählhaltung würde dagegen stärker nachwirken. Trotzdem handelt es sich um ein wichtiges, diskussionswertes Werk über ein lange verschwiegenes Thema, bei dem zu hoffen ist, dass es nicht die einzige Beschäftigung mit dem unangenehmen Sujet bleiben wird.

      Fazit: Eindringliche Chronik der Vernichtungsstrategie gegen jüdisches Lebens und Kultur, die nicht ohne plakative Elemente auskommt.
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    2. Die Kinder von Paris: Bewegendes Drama nach einer wahren Begebenheit im Sommer 1942: Die französische Regierung ließ jüdische Familien in einem Stadion in Paris zusammenpferchen.

      In einer einzigen Nacht verändert sich das ganze Leben:?Die unglaubliche, wahre Geschichte eines französischen Jungen zwischen Glück und Tragödie.

      Paris 1942: Joseph ist elf Jahre alt, ein blonder, aufgeweckter Junge, der sich wie seine Schulkameraden auf die Sommerferien freut. Doch plötzlich sind in der französischen Hauptstadt überall Schilder „Für Juden verboten“ angebracht, hat der kleine Jo keinen Zugang mehr zu Kinos, Parks und Jahrmärkten. Dennoch genießt er mit seinen Freunden die bescheidene Idylle auf der Butte Montmortre. Im Schatten von Sacre Coeur sind sie zu Hause, fühlen sich sicher. Bis am Morgen des 16. Juli in einer Nacht-und-Nebel-

      Aktion viele jüdische Familien aus ihren Betten geholt und in ein Radrennstadion gepfercht werden, wo sie bis zum Weitertransport ins Lager fünf Tage lang ohne Wasser und Essen ausharren müssen. Ein jüdischer Arzt und eine evangelische Krankenschwester versuchen ihr Möglichstes, um das Leiden der Menschen zu lindern.

      Mit großer Anteilnahme und in bewegenden Bildern schildert Roselyne Bosch in „Die Kinder von Paris“ nicht nur das authentische, erschütternde Schicksal von Joseph Weismann. Sie greift damit auch eines der düstersten Kapitel der französischen Geschichte auf. An der Spitze eines wunderbaren Ensembles agiert Weltstar Jean Reno („22 Bullets“, „Im Rausch der Tiefe“) in einer ungewöhnlich sanften Rolle, während „Inglourious Basterds“-Entdeckung Mélanie Laurent als couragierte Rotkreuzschwester fasziniert. Allein in Frankreich lockte der Film drei Millionen Zuschauer in die Kinos. Eine Geschichte, in der zwischen Leben und Tod nur ein Wimpernschlag liegt und die endlich erzählt werden musste.
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      1. Paris im Jahr 1942: Die jüdische Bevölkerung leidet unter den Anfeindungen der antisemitischen Regierung. Doch noch fühlen sich die Familien sicher. Bis eines Nachts unzählige Familien aus ihren Häusern gejagt und in ein improvisiertes Lager gepfercht werden. Darunter auch tausende Kinder, die nicht begreifen, was mit ihnen und ihren Familien geschieht - und nach und nach beginnt der Abtransport in die Vernichtungslager. Der Film fokussiert einzelne Schicksale und verdeutlicht anhand dieser die ungeheuerliche Wahrheit der Geschichte. In ihrem bewegenden Drama wählt Regisseurin Rose Bosch bewusst die Perspektive der Kinder, was die Gräueltaten noch unfassbarer erscheinen lässt. Ein besonderer Verdienst des Films ist die Aufarbeitung eines bisher noch wenig bekannten Kapitels der französischen Geschichte. Gerade auch junge Zuschauer können sich gut mit den Hauptfiguren identifizieren und so einen tieferen Einblick gewinnen in persönliche Schicksale, gesellschaftliche und politische Hintergründe. Eine einfühlsame Inszenierung mit Mut zum Pathos, die, zusammen mit großartigen Schauspielern und einer detailgetreuen Ausstattung bleibende Eindrücke schafft. Ein Film gegen das Vergessen!

        Jurybegründung:

        Erst sehr spät wurde im französischen Dokumentar- und Spielfilm so manches Tabu in der Darstellung der deutschen Okkupation gebrochen, vor allem die Aufdeckung der französischen Kollaboration am Holocaust. Bekanntlich gestand erst 1995 Präsident Chirac Frankreichs Verantwortung für Verbrechen ein, die es im Rahmen der „Endlösung“ begangen hat.
        Inzwischen ist dieser weiße Raum etwa durch Arbeiten von Marcel Ophüls, Joseph Losey oder Louis Malle so nicht mehr existent.
        Der Mythos Frankreichs als Hort des „kollektiven Widerstands“ gegen die Deutschen bröckelte. Doch auch angesichts dieser Entwicklungen ist der jüngste Film von Rose Bosch über die Razzia des 16. Juli 1942 und die folgenden Ereignisse im Vélodrom d’Hiver in Frankreich nach wie vor ein nationales filmisches Ereignis von Rang.
        Sein aufklärerischer Duktus fand zu Recht große Beachtung und sollte sie auch hierzulande finden!
        Eine gelungene Einstimmung: In schwarz-weiß-Dokumentaraufnahmen von Hitlers Parisbesuch, unterlegt mit einem Chanson der Piaf. Dann in Farbe ein Karussell am Fuße von Sacre Coeur, eine Aufschrift „Für Juden verboten“. Ein Wehrmachtssoldat mit einer Kamera. Es folgt ein emotional beeindruckender und erschütternder dramatischer Bilderbogen einer kollektiven Tragödie, das Fresko von Leid und Schuld, von Solidarität und dem Nichtsehenwollen. Im besonderen Fokus das Schicksal der jüdischen Kinder.

        Einzelne Charaktere heben sich aus dem kollektiven Erleiden heraus: der jüdische Arzt, eine Rot-Kreuz-Schwester, die Famile Zygler. Im eindrucksvollen Maße werden nachhaltige Kapitel der Razzia und der Deportation rekonstruiert, wie die Aktion der Feuerwehrleute, die Separierung der Männer, Frauen und Kinder. Die Komplizenschaft des Marschalls Pétain und seines Vichy-Regimes in kurzen makabren Intervallen. DIE KINDER VON PARIS - ein Film, der ein Strom der kollektiven Erinnerung sein will, ein Menetekel. Dabei vertraut er auf klassische oder tradiierte Erzählmuster, die Gefühle beschwören und Emotionen wachsen lassen.
        Der Film soll rühren und anrühren - dies als klares stilistisches Credo ist die eindeutige Verabredung mit dem Zuschauer (in der Filmwelt von heute leicht vorschnell als anachronistisch abgetan).

        Die Jury der FBW war von der Stimmigkeit dieser „Verabredung“ überzeugt und bewertete diese notwendige Botschaft als intensiv und gelungen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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