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Die koreanische Hochzeitstruhe: Dokumentation über Korea, ein Land zwischen Tradition und Moderne, am Beispiel eines alten Brauchs rund um eine Hochzeitstruhe.

Handlung und Hintergrund

Korea - ein gespaltenes Land in der ständigen Diskrepanz zwischen Tradition und Moderne. Hier wachsen die Millionenstädte rasant, sind nach außen hin modern und technisiert. Doch hinter den Fassaden, hinter der Hektik des geschäftigen Alltags, verbergen sich noch uralte Traditionen, Rituale, Mythen und Geschichten. So wie das Hochzeitsritual. Dazu gehört in dieser Geschichte auch die Hochzeitstruhe, die der angehende Bräutigam seiner Holden hinterlässt - ein Relikt aus einer alten Zeit, gefüllt mit kostbaren Stoffen, das durch die Straßen von Seoul zur Adresse der Braut getragen wird.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Ulrike Ottinger
Darsteller
  • Kim Keum-Hwa,
  • Bo Se-ong,
  • Kim Min-ja,
  • Ahn Baek-seung,
  • Yun Mink-yung,
  • Yoo Hee-jong,
  • Lee Hyaek-yung,
  • Yang Gil-seung,
  • Lee Sun,
  • Dr. Lee Daek-yu
Drehbuch
  • Ulrike Ottinger
Musik
  • So-young Kim
Kamera
  • Ulrike Ottinger,
  • Sun-young Lee
Schnitt
  • Bettina Blickwede
Sprecher
  • Ulrike Ottinger

Kritikerrezensionen

  • Die koreanische Hochzeitstruhe: Dokumentation über Korea, ein Land zwischen Tradition und Moderne, am Beispiel eines alten Brauchs rund um eine Hochzeitstruhe.

    Ulrike Ottinger beobachtet in ihrer meditativen Dokumentation die Riten bei einer koreanischen Hochzeit.

    Nicht zum ersten Mal interessiert sich die Film-, Oper-, Theaterregisseurin und Fotografin Ulrike Ottinger für exotische Hochzeitsrituale ferner Länder. Zwar scheint eine hochmoderne, sehr westlich wirkende Metropole wie Südkoreas Hauptstadt Seoul kurioser Traditionen unverdächtig - aber mit geübtem Auge entdeckt Ottinger isolierte Tempel und Paläste und hält die Gegensätze zwischen althergebrachter und heutiger Kultur staunend fest.

    Die Dokumentation folgt den Stationen der Vorbereitung eines heiratswilligen Paares für ihre Hochzeit. Von Anfang an, wo ein schamanischer Beschwörungsritus stattfindet, wird klar, wie essayistisch Ottinger dabei vorgeht. Sie bildet rätselhafte Zeremonien ohne jeden Kommentar ab, schafft durch gelassene, neugierige Beobachtungen (Denk)Freiräume, hypnotisiert mit Trommelrhythmen oder berauscht mit traditioneller Musik. Texteinblendungen benennen Orte wie den „Tempel der Wunscherfüllung“. Koreaner erklären (in untertitelter Landessprache) die komplizierten Rituale, allen voran die titelgebende Hochzeitstruhe.

    Die ist massiv und mit mannigfaltigen Geschenken gefüllt. Damit das Glück dem Paar hold bleibt, gilt es dabei eine Reihe ausgeklügelter Vorschriften zu beachten. Zum Schluss wird die Truhe atemberaubend schön verschnürt und zu den Brauteltern getragen, um den Heiratsantrag vorzubringen. Vom Auftakt der Eheschließung bis zur finalen Hochzeitszeremonie saugt die Kamera alles auf und wahrt dennoch eine respektvolle Distanz. Sie vermittelt Faszination noch für den kleinsten Handgriff. Ottinger rundet ihre poetische Doku ab, indem sie sie mit dem Off-Vortrag eines selbst geschriebenen, von Ursprungsmythen inspirierten Märchens vom Ginseng-Paar eröffnet und schließt.

    tk.
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