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Grzeli nateli dgeebi: Coming-of-Age-Drama um zwei 14jährige Freundinnen im Georgien des Jahres 1991.

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Handlung und Hintergrund

Sommer 1992 in Tiflis. Georgien schlittert von der gerade erlangten Unabhängigkeit in einen blutigen Konflikt. Die beiden 14-jährigen Freundinnen Eka und Natia reifen in dieser Umbruchszeit von Mädchen zu Frauen. Sie nabeln sich mühsam von ihren Elternhäusern ab, wo viel gestritten oder befehligt wird. Sie rebellieren gegen die repressive Lehrerin, lassen eine Pistole, das Geschenk eines Verehrers, kreisen. Als der aggressive Kote Natia entführt, was nach alter Sitte ein Hochzeitsritual ist, fühlt sich Eka von ihr im Stich gelassen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Nana Ekvtimishvili,
  • Simon Groß
Produzent
  • Marc Wächter
Co-Produzent
  • Nana Ekvtimishvili
Darsteller
  • Lika Babluani,
  • Mariam Bokeria,
  • Zurab Gogaladze,
  • Data Zakareishvili,
  • Ana Nijaradze,
  • Maiko Ninua,
  • Tamar Bukhnikashvili,
  • Temiko Chichinadze,
  • Berta Khapava,
  • Sandro Shanshiashvili,
  • Endi Dzidzava,
  • Zaza Salia,
  • Giorgi Aladashvili,
  • Gia Shonia,
  • Marina Janashia
Drehbuch
  • Nana Ekvtimishvili
Kamera
  • Oleg Mutu
Schnitt
  • Stefan Stabenow
Casting
  • Leli Miminoshvili

Kritikerrezensionen

    1. Für ihr Langfilmdebüt "Die langen hellen Tage" ("In Bloom") mit ihrem Berliner Lebensgefährten Simon Groß als Co-Regisseur griff Ex-Filmstudentin Nana Ekvtimishvili auf Jugenderfahrungen zurück. Gemeinsam verfassten sie 2007 das Wüstendrama "Fata Morgana" mit Mathias Schweighöfer, bei dem Groß die Regie übernahm. Anstatt ihre Regiekarriere fortzusetzen – realisiert wurde lediglich 2011 der Kurzfilm "Waiting for Mum" – zogen beide damals nach Tiflis und eröffneten eine Eisdiele, die inzwischen zu einer kleinen Kette anwuchs.

      Ihre Kombination aus Coming-of-Age-Studie, Porträt einer zerrissenen Gesellschaft im Wandel und eines erstarkenden weiblichen Selbstbewusstseins wurde mit gleich 29 Preisen ausgezeichnet. Der "Skoda-Award" des Wiesbadener "GoEast"-Festivals brachte Nana Ekvtimishvili im Folgejahr einen Sitz in der Festivaljury ein. Der Preisregen inklusive einer Oscar-Einreichung als georgischer Beitrag lässt sich schon allein auf die unaufdringliche, beiläufige Art zurück führen, mit der ihr Film von der alltäglicher Gewalt erzählt, wozu auch häusliche Konflikte zählen. In all dem Chaos versuchen die beiden jungen Protagonistinnen ihr persönliches Glück zu finden.

      Stilsicher, einfühlsam und stimmungsvoll pendelt das Werk geschickt zwischen Humor und Drama. Durch sensible Beobachtungen wie das heimliche Rauchen der Mädchen werfen Ekvtimishvili und Groß einen glaubwürdigen Blick auf die Teenagerwelt, die im Georgien nicht anders verläuft als anderswo. Erst Natias letztlich akzeptierte Zwangsheirat führt zu einem Riss in der Freundschaft der 14-Jährigen. Auf den offensichtlichen Vertrauensbruch reagiert Eka mit einem bewussten Affront auf Natias Hochzeitsfeier, als sie in einer der eindrucksvollsten Szenen einen traditionell nur Männern vorbehaltenen Tanz darbietet. In einer einzigen langen Einstellungen folgt Oleg Mutus Kamera der selbstsicheren, konzentrierten Geste von Darstellerin Lika Babluani.

      Neben einem Verzicht auf überkommene Riten plädiert "Die langen hellen Tage" auf eindringliche Weise dafür, die männlich dominierte Gewaltspirale zu durchbrechen. Als Hoffnungsträger, der lange schwellenden Eskalation ein Ende zu bereiten, soll die Macht der Frauen dienen. Verlassen kann sich der Film dabei auf die unaffektierte Leistung der beiden Laiendarstellerinnen, die ebenfalls mehrfach ausgezeichnet wurden und den natürlichen, lebensbejahenden Tonfall perfekt unterstützen.

      Fazit: Mit poetischen Untertönen, einer ruhigen, eindringlichen Erzählweise und sensiblen Darstellerleistungen setzt "Die langen hellen Tage" einen Appell gegen männliche Dominanz und Gewaltbereitschaft. Gleichzeitig liefert er ein glaubwürdiges Bild eines Landes im Wandel.
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