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Les bien-aimés: Keiner versteht von Liebe und Leichtigkeit so viel wie die Franzosen: Vom Paris der 60er bis heute spannt sich der bunte Reigen des Lebens und der amourösen Abenteuer von Madeleine und ihrer Tochter Véra. Zwei Frauen, die sich mit Leidenschaft und Charme durch die Irrungen und Wirrungen des Lebens schlagen. Ob als Mädchen für gewisse Stunden, treusorgende oder treulose Gattin oder hoffnungslos verliebte Frau: Alles...

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Handlung und Hintergrund

Eine junge Gelegenheitsprostituierte verliebt sich in einen tschechischen Arzt, heiratet ihn und zieht mit ihm nach Prag. Als die Russen einmarschieren, kehrt sie mit ihrem Baby nach Paris zurück und startet eine neue Ehe - was sie nicht hindert, mit dem Ex bei seinen Stippvisiten an der Seine weiterhin das Laken zu teilen. 30 Jahre später verliert sich die gemeinsame Tochter in eine hoffnungslose Verbindung zu einem HIV-positiven Homosexuellen, die in Verzweiflung und Tragik endet.

Eine junge Gelegenheitsprostituierte verliebt sich in einen tschechischen Arzt, heiratet ihn und zieht mit ihm nach Prag. Als die Russen einmarschieren, kehrt sie mit ihrem Baby nach Paris zurück und startet eine neue Ehe - was sie nicht hindert, mit dem Ex bei seinen Stippvisiten an der Seine weiterhin das Laken zu teilen. 30 Jahre später verliert sich die gemeinsame Tochter in eine hoffnungslose Verbindung zu einem HIV-positiven Homosexuellen, die in Verzweiflung und Tragik endet.

Eine junge Tschechin findet in Paris die Liebe, hält jedoch eine Beziehung mit einem ehemaligen Liebhaber aufrecht. Verwirrende Liebesverstrickungen über mehrere Jahrzehnte mit Catherine Deneuve und Chiara Mastroianni.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Christophe Honoré
Darsteller
  • Catherine Deneuve,
  • Ludivine Sagnier,
  • Milos Forman,
  • Chiara Mastroianni,
  • Louis Garrel,
  • Paul Schneider,
  • Radivoje Bukvic,
  • Goldy Notay,
  • Kenneth Collard
Drehbuch
  • Christophe Honoré
Musik
  • Alex Beaupain
Kamera
  • Rémy Chevrin
Schnitt
  • Chantal Hymans
Casting
  • Richard Rousseau

Kritikerrezensionen

    1. Mit den jüngsten Erfolgen "Ziemlich beste Freunde" und "Väter und andere Katastrophen" wurde das französische Kino wieder ins Bewusstsein der Deutschen gerufen. "Die Liebenden" ist aber ein ganz anderes Kaliber. Als Tragikomödie deklariert, birgt der Film weitaus mehr Drama als Humor und regt nur selten zum Lachen an. Vielmehr bringt Regisseur Christophé Honoré ein außerordentlich tragisches Porträt zweier Frauen auf die Leinwand und zeichnet hierbei ein detailliertes Bild ihres Leidens. Dass die Protagonisten hier zuweilen in Gesang ausbrechen und über ihre Gefühle und die Liebe singen, wirkt zunächst überraschend, funktioniert aber gut. Die Musicaleinlagen sind nicht nur musikalisch schön und gelungen, sondern verleihen Honorés Werk auch ein Stück Wärme und Leichtigkeit, die es dringend braucht.

      "Von der Last, glücklich zu sein", so lautet der Untertitel des Films und tatsächlich: Weder Madeleine, noch Véra schaffen es, ein unbeschwertes, glückliches Leben zu führen. Dabei bieten sich ihnen auf den ersten Blick genügend Chancen dazu. Beide Frauen sind attraktiv und selbstbewusst, sich selber aber niemals genug. Auf der Suche nach der perfekten Liebe scheitert Madeleine an Jaromil, von dem sie sich trotz neuer Ehe nie ganz los sagen kann und dessen Schatten stets über der eigentlich so glücklichen Beziehung zu Francois schwebt. Immer auf der Suche nach mehr, aber unwissend, woraus dieses eigentlich bestehen soll, bleibt Madeleine unfähig, ihr Leben zu schätzen zu wissen. Stets ist sie gehetzt von einer Rastlosigkeit, von einer Unzufriedenheit und von dem steten Verlangen, trotz zunehmenden Alters gewollt zu werden.

      Madeleines Hang zum passiven Unglücklichsein scheint sich eins zu eins auf Véra vererbt zu haben. Während Madeleine von ihrem zweiten Ehemann Francois geliebt und vergöttert wird, hat Véra Clément, der ihr zu Füßen liegt. Aber auch die junge Frau kann sich damit nicht zufrieden geben. Stattdessen flüchtet sie sich in eine imaginäre Beziehung zu dem homosexuellen Musiker Henderson, den sie bei einem Londontrip kennengelernt hat. Ihre Gefühle bleiben zwar nicht komplett unerwidert, die ohnehin schon knifflige Situation wird aber durch Hendersons HIV Infektion weiter kompliziert. Ähnlich wie ihre Mutter, bleibt Véra unfähig, sich mit der Realität anzufreunden, schwelgt in Träumereien und Oberflächlichkeiten.

      Die Schauspielleistung aller Beteiligten ist durchweg gelungen. Catherine Deneuve spielt die Filmmutter ihrer Tochter Chiara mit von ihr gewohnter Würde und Emotion und Chiara Mastroianni, Tochter von Marcello Mastroianni und Catherine Deneuve, schafft es, neben ihrer Mutter nicht vollends im Schatten zu stehen. Aber beide Frauen machen es dem Zuschauer nicht leicht, sie zu mögen. Mit ihrem schonungslosen Egoismus und dem ständigen Betrug an denen, die sie lieben, wirken sowohl Madeleine als auch Véra kalt und unnahbar. Dass ihr so herzloses und unbedachtes Verhalten aus Verletzbarkeit und Wehmut resultiert, ist zwar ersichtlich, macht sie aber nicht unbedingt sympathischer.

      Auch hat der Film eine beachtliche Länge von 135 Minuten, die sich zwar zu keinem Zeitpunkt wirklich ziehen, aber dennoch ihre Auswirkung haben. "Die Liebenden" ist ein Film, der den Zuschauer fordert, mitnimmt, entzürnt und nachdenklich stimmt. Keinesfalls leichte Kost. Nach über zwei Stunden expliziter Charakterstudie zweier unglücklicher Frauen, bleiben dem Film nur wenige erlösende Momente. Dies macht das Drama trotz Musicaleinlage schwer verdaulich und die düstere Stimmung halt noch eine Weile nach.

      Fazit: "Die Liebenden" ist eine tiefgründige Charakterstudie einer Mutter und ihrer Tochter, und ein gelungenes Porträt der Gefühlswelt beider Frauen. Leider mangelt es zuweilen an Leichtigkeit und durch die schonungslose Darstellung der Realität wird die Emotionswelt des Zuschauers ordentlich gefordert.
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