Die letzten Rollen von grandiosen Darsteller*innen sind manchmal etwas kurios – so auch im Fall von Sean Connery.
Sir Sean Connery ist auch nach seinem Tod 2020 für seine Bond-Filme, aber auch für Werke wie „The Untouchables – Die Unbestechlichen“, „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ und „Jagd auf Roter Oktober“ bekannt. Doch wusstet ihr, dass dem Briten die Rolle des Gandalfs für die „Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson angeboten wurde? Und damit indirekt auch seine nächste und in der Rückschau letzte Rolle zustande kam?
Die Rede ist vom Fantasy-Abenteuerfilm „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, der 2003 in den hiesigen Kinos erschien und heute um 20:15 Uhr auf VOX im Free-TV zu sehen ist. Damals plante das Studio 20th Century Fox, bei guten Erfolgen an den Kinokassen ein Franchise aus dem Boden zu stampfen, basierte die Grundlage doch auf der Comicvorlage von Alan Moore („Watchmen“). So weit sollte es jedoch nicht kommen, denn „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ markierte den Schlusspunkt von Sean Connerys beispielloser Karriere. Welche Kolleg*innen sich klammheimlich aus der Hollywoodschmiede zurückgezogen haben, erfahrt ihr im Video:
Wie ist „Herr der Ringe“ mit „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ verbunden?
Sean Connery konnte in den 1990ern noch zahlreiche Hits an den Kinokassen verbuchen und erfreute sich auch um die Jahrtausendwende zahlreicher Rollenangeboten. Besonders wichtig sind „Matrix“ sowie „Der Herr der Ringe“, die er jedoch beide ausschlug.
Zweimal bot man ihm die Rolle für Morpheus in „Matrix“ an, die schließlich an Laurence Fishburne ging. Regisseur Peter Jackson bemühte sich hingegen darum, dass Sean Connery die Rolle von Gandalf für die „Herr der Ringe“-Trilogie übernehmen würde. Das größte Manko war wohl, dass er gleich für die komplette Trilogie zusagen musste.
Der Grund, weswegen er schließlich beiden Projekten eine Absage erteilte, jedoch beim Rollenangebot von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ zusagte, fasste Connery seinerzeit wie folgt zusammen (via Entertainment Weekly):
„Mir wurde ‚Der Herr der Ringe‘ angeboten und ich lehnte ab, weil ich es nicht verstand. Mir wurde ‚Matrix‘ angeboten – gleich zweimal – und ich lehnte ab, weil ich es nicht verstand. Ich habe auch diesen Film nicht verstanden, aber ich wäre verrückt, wenn ich schon wieder ablehnen würde.“
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Darum geht es in „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“
Ende des 19. Jahrhunderts findet sich eine Truppe tollkühner Held*innen aus der Menschheit und Literaturgeschichte zusammen, um einem geheimnisvollen Bösewicht die Stirn zu bieten. Zu ihnen gehören der Abenteurer Allan Quatermain (Sean Connery), Captain Nemo (Naseeruddin Shah), Mina Harker (Peta Wilson), der Amerikaner Tom Sawyer (Shane West) und Dorian Grey (Stuart Townsend).
Das Fantasy-Abenteuer erzielte moderate Erfolge an den Kinokassen, fiel jedoch bei Kritiker*innen aufgrund der Logiklöcher in der Geschichte durch. Auch Sean Connery selbst hatte mehr Kritik als Lobeshymnen für den Film parat, da die Dreharbeiten etwa zur Zeit der Jahrhundertflut 2002 in Prag stattfanden und der Schauspieler häufig mit der Regiearbeit von Stephen Norrington aneckte (via ScreenRant). So verwunderte es nicht, dass „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ das in den Augen des Darstellers unrühmliche Ende seiner Karriere markierte.
Dass er damit jedoch nicht allein ist, beweisen wir euch im folgenden Artikel:
Nichtsdestotrotz ist „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ ein unterhaltsamer, kurzweiliger Fantasy-Actionfilm, in der die größten Literaturheld*innen aus der viktorianischen Zeit in veränderter Form auftreten. Vox empfangt ihr etwa im Programm von RTL+.