„Karnevalstruppe“ und „Was erlauben Strunz?“: Viel zu oft sind die heutigen Fußball-Profis auch gut geschulte Medien-Profis - sie reden viel, sagen aber nichts. Da erinnert man sich gerne an Auftritte von Spielern und Trainern, die unmittelbare Emotionen zum Ausdruck brachten und vielfach in das kollektive Fußball-Gedächtnis eingegangen sind. Vorhang auf für Rudi Völler, Giovanni Trapattoni, Per Mertesacker und Co.
Giovanni Trapattoni: „Was erlauben Strunz?“
10. März 1998: Bayer-Trainer Giovanni Trapattoni steigert sich in eine Wutrede über seine Spieler hinein. Ganz genau weiß man nicht, was diese poetischen Sätze ausdrücken sollten. Bonmots wie „ich habe fertig“ und „gespielt wie Flasche leer“ sind jedoch in die geflügelte Fußball-Sprache eingegangen.
Per Mertesacker: „Watt woll’n se?“
Per Mertesacker lässt sich nach dem gewonnenen Algerien-Spiel bei der WM 2014 nicht die Butter vom Brot nehmen: „Ich leg mich erstmal drei Tage in die Eistonne“.
Rudi Völler: „Noch ein niedrigerer Tiefpunkt…“
Rudi Völler, damaliger Teamchef, trifft auf Waldemar Hartmann: „Du hast doch drei Weizenbier getrunken…“. Günter Netzer bekommt den Vorwurf, er habe früher „Standfußball“ gespielt, „Dann soll er doch Wetten Dass machen!“
Oliver Kahn: „Eier, wir brauchen Eier!“
Nach dem 0:2 gegen Schalke wird Oli Kahn befragt, warum es so kam. „Weil wir kein Tor geschossen haben…“ und dann die legendäre Antwort.
Lothar Matthäus: „Das ist doch ne Frechheit, was der pfeift!“
Gerechter Zorn: Lothar Matthäus wettert gegen den Schiedsrichter.
Scholl vs. Gomez: „Wund gelegen…“
Als Mehmet Scholl bei der EM 2012 den Portugal-Einsatz von Mario Gomez mit „ich hatte zwischendrin angst, dass er sich wund gelegen hat“ kommentierte, war sicher nicht seine Absicht, die öffentliche Sicht auf Mario Gomez als „Chancentod“ festzuschreiben (ein Ruf, der diesem seit der EM 2008 anhing). Gomez schoss 2012 wichtige Tore und brauchte doch einige Jahre, um das Image abzustreifen - eine unglückliche emotionale Einschätzung.
Kopfnuss-Schwalbe: Norbert Meier vs. Albert Streit
Am 6. Dezember 2005, in der 83. Minute: Die Emotionen kochten hoch, denn sowohl der MSV Duisburg, als auch der 1. FC Köln standen schon knietief im Abschiedskampf. FC-Mittelfeldspieler Albert Streit geht Kopf an Kopf mit Duisburg-Trainer Norbert Meier. Dieser führt unbedacht einen Kopfstoß aus und geht dann selbst wie ein Weltmeister zu Boden… Der Trainer nennt den Blackout im Nachhinein seinen „schwärzesten Tag“.