„Die nackte Kanone“ erhält eine Neuverfilmung. Darüber sind die Originalschöpfer allerdings alles andere als erfreut, wie sie im Interview wissen lassen.
Als die Slapstick-Komödie „Die nackte Kanone“ 1988 in die US-Kinos kam, hierzulande startete sie erst im April 1989, war sie für viele neue Fans der erste Berührungspunkt mit dem Schaffen des Filmemacher-Trios ZAZ, bestehend aus David Zucker, Jim Abrahams und Jerry Zucker. Das Markenzeichen von ZAZ waren Slapstick-Komödien und Parodien mit unfassbar absurder Situationskomik, in denen die Charaktere aber stets völlig ernst daherkamen. Schon vor „Die nackte Kanone“, die auf ihrer eigenen Miniserie „Die nackte Pistole“ basiert, hatte sich ZAZ einen Namen etwa mit „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ und „Top Secret“ gemacht. Doch es war „Die nackte Kanone“, die für den legendären Status des Trios sorgen sollte.
In den 1990er-Jahren trennte sich ZAZ, da die Mitglieder jeweils eigene Projekte verfolgen wollten. David Zucker kümmerte sich um die „Nackte Kanone“-Fortsetzungen, Jim Abrahams drehte „Hot Shots! – Die Mutter aller Filme“ und Jerry Zucker feierte Erfolge mit „Ghost – Nachricht von Sam“ und „Der erste Ritter“. Einer, der ebenfalls großen Anteil am ZAZ-Erfolg hatte, obwohl er nicht im Akronym verewigt wurde, ist Drehbuchautor Pat Proft („Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt“). Zum 35-jährigen Bestehen der Kultkomödie „Die nackte Kanone“ sprachen er und David Zucker mit The Hollywood Reporter über den Film und auch über die geplante Neuverfilmung mit Liam Neeson.
Bei der handelt es sich nach aktuellen Informationen mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Legacy-Fortsetzung, Neeson verkörpert darin Frank Drebins Sohn Frank Drebin jr., der es seinem alten Herrn gleichgetan und ebenfalls Polizist geworden ist – mit dem gleichen Talent für Ärger. Regie führt dieses Mal Akiva Schaffer („Chip und Chap: Die Ritter des Rechts“) nach einem Drehbuch von Seth MacFarlane („Family Guy“), der auch als Produzent an Bord ist.
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Eigentlich möchte man meinen, dass man bei der Neuverfilmung auf die Hilfe von ZAZ zumindest als Berater zurückgreifen würde. Doch offenbar hält Paramount Pictures es nicht für notwendig, die Altmeister zu konsultieren. Dabei hatten sie sogar ein Drehbuch für „Die nackte Kanone 4“ verfasst, wie David Zucker verrät:
„Pat [Proft], Mike [[McManus] und ich hatten ein Drehbuch für ‚Die nackte Kanone 4‘ verfasst; und wir hörten, dass Jon Gonda von Paramount das Drehbuch gelesen und durchgehend gelacht haben soll. Aber irgendwann beschlossen sie, nicht mit Pat, Mike und mir zusammenzuarbeiten. Dann haben sie Seth MacFarlane geholt und er hat Akiva Schaffer als Regisseur für Liam Neeson parat. Ich konnte mich nie mit Seth treffen.“
Pat Proft betonte, dass er nicht glücklich darüber sei, wie sich alles entwickelt hat. Er sei nicht erfreut darüber. Er sollte das Drehbuch schreiben, so der 76-Jährige. Klar, gerade ZAZ wäre geradezu perfekt, um die kultige Reihe fortzuführen, das Kollektiv kennt die Filme und weiß, was die Fans an ihnen geliebt haben. Andererseits ist MacFarlane nicht die schlechteste Alternative. Ihr verworfenes Drehbuch zu „Die nackte Kanone 4“ haben sie allerdings nicht ungenutzt gelassen. Nach einigen Änderungen ist daraus „Counterintelijence“ (absichtlich falsch geschrieben) entstanden. Und sie planen, damit ihren großen Abgang zu feiern. Worauf ihr euch in 2024 freuen dürft, seht ihr im Video.
„Die nackte Kanone“: Aussage von Jerry Zucker lässt Schlimmes für die Neuverfilmung erahnen
Im gleichen Interview äußerte Jerry Zucker seine Skepsis darüber, ob es den Verantwortlichen überhaupt gestattet sein wird, eine Legacy-Fortsetzung im Geiste der alten „Nackte Kanone“-Filmen zu kreieren:
„Vor ungefähr vier Jahren hatten Pat und ich ein Treffen bei Paramount mit dem damaligen Produktionsleiter. Es war eine Frau, die sich über einen Witz echauffierte, den Pat und ich über eine Polizistin geschrieben hatten, die ihre Kevlar-Weste anpassen oder ihre Brüste verkleinern lassen musste oder so etwas. Es war ein dummer, harmloser Witz, aber das war schon zu viel für sie. Ich kann mir also beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie die Leute einschränken werden, die ‚Nackte Kanone 4‘ machen, wenn sie so viel Angst haben.“
Eines ist klar, die „Nackte Kanone“-Filme leben von ihrem politisch und gesellschaftlich inkorrekten Humor. Alles andere dürfte den Titel gar nicht erst tragen.
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