Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.

Les intranquilles: Wahrhaftiges Drama um einen bipolaren Künstler, dessen Angehörige ihm nicht helfen können und genauso zu Ruhelosen werden, von Joachim Lafosse ("Die Ökonomie der Liebe", "Unsere Kinder" ).

Handlung und Hintergrund

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Joachim Lafosse
Darsteller
  • Leïla Bekhti,
  • Damien Bonnard,
  • Gabriel Merz Chammah

Kritikerrezensionen

  • Die Ruhelosen: Wahrhaftiges Drama um einen bipolaren Künstler, dessen Angehörige ihm nicht helfen können und genauso zu Ruhelosen werden, von Joachim Lafosse ("Die Ökonomie der Liebe", "Unsere Kinder" ).

    Wahrhaftiges Drama um einen bipolaren Künstler und seine Familie.

    „Les intranquilles“ („The Restless“), mit dem der belgische Filmamacher Joachim Lafosse 2021 erstmals im Wettbewerb des Festival de Cannes vertreten war, ist eine taffe Angelegenheit, das Porträt eines bipolaren Künstlers, der sich und seine Familie in seinen manischen Phasen an die Grenzen führt. Das Drama, in dem sie Lafosse wie in „Die Ökonomie der Liebe“ und „Unsere Kinder“ mit Familien, Beziehungen im Ausnahmezusatnd beschäftigt, tut als einziger Film im Wettbewerb keine Sekunde so, als wäre es nicht während der Pandemie entstanden (abgesehen von einer ganz kurzen Szene in „Drive My Car“). Er nimmt explizit auf diese neue Realität Bezug, in der wir seit März 2020 leben: Wenn sie sich nicht gerade Zuhause befinden oder unter sich auf Ausflügen, tragen die Menschen in „Les intranquilles“ Masken, reden auch darüber: In einer Szene rast der von „Les Miserables“-Star Damien Bonnard gespielte Maler Damien in einen Laden und wird darauf hingewiesen, dass er nicht bedient wird, solange er keine Maske trägt.

    Das trägt zu der unmittelbaren Wahrhaftigkeit des Films bei. Überhaupt geht es Lafosse nicht um einen Film über eine definierte Krankheit, um eine Fallstudie. Erst nach etwa 105 Minuten, also fünf Minuten vor Ende des Films, fällt erstmals der Ausdruck Bipolarität. Davor ist man einfach nur unmittelbar mit dabei, wie ein Mensch am Rad dreht, nicht mehr zur Ruhe kommt, immer noch hektischer wird, alles gleichzeitig tun will - unterstützt von einem tollen Sounddesign, in dem die immer aufgeregtere Atmung der Hauptfigur oft gezielt ganz nach vorn geschraubt wird: So fühlt es sich an, wenn man seinen Verstand verliert. Und vor allem jedes und jeden mit sich in den Abgrund reißt, die Ehefrau, den Sohn: Am Ende sind gezwungenermaßen alle „Die Rastlosen“. Keiner kommt hier unbeschadet raus.

    Thomas Schultze.
    Mehr anzeigen
Anzeige