Ohne Frage ist „Die Schöne und das Biest“ eine der zeitlosesten Geschichten, die jemals geschrieben und von Disney wiedererzählt wurden. Sowohl der Animationsfilm von 1991 als auch dessen Neuauflage als Realfilm hat die Herzen der Fans im Sturm erobert. Als Kind nimmt man den Film allerdings ganz anders wahr als als Erwachsener. Für diese hat der Film nämlich auch manch kuriose Sachen zu bieten, was Kinder vermutlich nicht sehen.
Das Biest wurde bereits als Kind verflucht
Im Prolog zum Film heißt es, dass das Biest für seine Selbstsüchtigkeit bestraft wurde und bis zu seinem 21. Lebensjahr Zeit hat, sich zu ändern oder es bleibt für immer selbiges. Lumière sagt später, dass seit über 10 Jahren niemand das Schloss betreten hätte. Das bedeutet, dass das Biest lediglich 10 Jahre alt und somit nur ein Kind war, als es bestraft wurde. Ziemlich drakonische Strafe für einen Heranwachsenden. Hätte es nicht auch Stubenarrest oder Zimmerputzen getan, um dem Jungen eine Lektion zu erteilen?
Lefou ist in Gaston verknallt
Ohne Frage dreht sich in dem Film alles um die Liebesgeschichte zwischen Belle und dem Biest. Wie auch immer, als Erwachsener fällt einem auch auf, wie Lefou ständig zu Gaston blickt und sein Lied zu Ehren des unerreichten Charms des Recken ist sicherlich mehr als nur eine Hymne um dessen Moral zu heben. Laut dem Regisseurs der Neuverfilmung haben die zwei in diesem sogar einen wahrhaft schwulen Moment.
Der Name Lefou ist eigentlich eine Beleidigung
Als Kind ist der Name Lefou, neben Gaston oder Maurice, einer von vielen französischen Namen in dem Film. Auf Deutsch lässt sich „le Fou“ allerdings als „der Verrückte“ übersetzen, was den Namen zu einer Beleidigung macht. Immer wenn einer der anderen Charaktere seinen Namen ruft, beleidigen sie ihn damit.
Die Dorfbewohner haben anscheinend keine Angst vor Magie
Selbst heutzutage würde ein Spiegel, der glüht und mit dem man jede beliebige Person ausspionieren kann, für eine gewisse Irritation sorgen. Im 18. Jahrhundert hätte ein solches Gimmick vermutlich sogar dazu geführt, dass der oder die Besitzerin auf dem Scheiterhaufen verbrannt würde. Das gilt insbesondere für solch kleine Dörfer wie das, in dem Belle wohnt. Diese scheint der Spiegel allerdings überhaupt nicht zu interessieren, und das obwohl sie sofort bereit sind, das Schloss zu stürmen und das Biest zu töten.
Es ist unmöglich, die Jahreszeit zu bestimmen
Wenn nur die Liebe eine Rolle spielt, dann nimmt man Zeit nicht mehr so ernst. Das dachten vielleicht die Macher und mischten die Jahreszeiten wild durcheinander, wie es ihnen gerade passte. So sieht man am Anfang des Films, wie einige Kürbisse herumgefahren werden, was bedeuten würde, dass Herbst ist. Ein wenig später erscheint Belle in einem Feld voller Pusteblumen, was eher auf Frühling oder Sommer hinweist. Aber schon ein paar Szenen später fängt es an zu schneien und jeder Charakter im Film tut so, als wäre der plötzliche Temperatursturz völlig normal.
Tassilo altert nicht
Wie bereits erwähnt, existiert der Fluch des Biestes schon seit über 10 Jahren. Als jedoch alle Schlossbewohner zurückverwandelt werden, wirkt Tassilo sehr viel jünger als 10 Jahre. Er muss immer noch ins Bett gebracht werden und folgt seiner Mutter überall hin. Madame Pottine könnte nach ihrer Verwandlung außerdem seine Großmutter sein. Daraus ergeben sich viele Fragen. Zum Beispiel: Wurde Tassilo von Madame Pottine als Tasse geboren oder wurde er als Baby verflucht und ist nur sehr klein für sein Alter?
Belle hätte vermutlich nicht lesen können
Es wird ziemlich klar dargestellt, dass Belles Dorf langweilig ist und sie deshalb von dort weg möchte. Diese Ideen hat sie aus den vielen Büchern, die sie liest, aber im 18. Jahrhundert wäre es sehr unwahrscheinlich gewesen, dass sie überhaupt hätte lesen können. Tatsächlich hätte das vermutlich keiner der Dorfbewohner gekonnt. Ausgehend von diesem Fakt, ergibt es für eine Geschäftsmann deshalb auch wenig Sinn, dort einen Bücherladen zu eröffnen. Anders als in einer großen Stadt, wo Angehörige höher gestellter Gesellschaftsklassen sich die nötige Ausbildung leisten konnten. Selbst das Biest, welches als Teil dieser einen Zugang zu besserer Bildung gehabt haben muss, hat Schwierigkeiten zu lesen.
Das Hochzeitslied im Film existierte zu dieser Zeit noch nicht
Während der unglücklichen Überraschungshochzeit, die Gaston für Belle und sich geplant hat, spielt eine Gruppe von Musikern Richard Wagners „Treulich geführt“ aus der Oper „Lohengrin“. Tatsächlich hätten sie das Stück noch gar nicht kennen können, da es erst 1848, also beinahe 100 Jahre nach der Szene, geschrieben wurde.
Der Weißkopf-Seeadler an der Wand der Taverne
Wenn man in der Tavernenszene genau hinsieht, kann man an der Wand hinter Gaston den Kopf eines Weißkopf-Seeadlers entdecken. Dieser ist in Frankreich allerdings überhaupt nicht beheimatet, sondern ausschließlich im Norden Amerikas. Mal ganz davon abgesehen, dass der tüchtige Jäger sich vermutlich nicht nur den Kopf an die Wand genagelt hätte, sondern gleich das ganze majestätische Tier ausstopfen hätte lassen, um es effektvoll zur Schau zu stellen. Außerdem hätte er auch erstmal die damals noch unglaublich lange und teure Reise zum Kontinent jenseits des Atlantiks und zurück antreten müssen. Was für diese Zeit eher unwahrscheinlich erscheint.