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The Other Boleyn Girl: England, 16. Jahrhundert: Der Herzog von Norfolk sieht seine Chance gekommen, den Einfluss seiner Familie zu erhöhen. Zufällig erlangt er Kenntnis davon, dass sich die Beziehung von König Heinrich VIII. und Gemahlin Katharina von Aragon dem Ende nähert. Der Herzog beschließt daraufhin zusammen mit seinem Schwager Sir Thomas Boleyn, dessen Töchter Anne und Mary in die Nähe des Königs zu bringen. Sollte sich dieser...

Handlung und Hintergrund

Anfang des 16. Jahrhunderts buhlen die beiden bildschönen Schwestern Anne (Natalie Portman) und Mary Boleyn (Scarlett Johansson) um die Gunst des Königs von England, Heinrich VIII. (Eric Bana). Aufgestachelt durch den blinden Ehrgeiz ihrer Familie werden sie erbitterte Rivalinnen im Kampf um die Gunst des leidenschaftlichen Herrschers. Ihre Intrigen bringen sie zwar beide in Heinrichs Bett, doch nur eine von ihnen wird Königin.

Dass es nicht besonders ratsam für die eigene Gesundheit war, König Heinrichs des VIII. Ehefrau zu werden, weiß in England jedes Kind. Nach dem Bestseller von Philippa Gregory schuf der oscarnominierte Peter Morgan („Die Queen„) die Vorlage für eine opulente Historientragödie.

England im 16. Jahrhundert. Weil Heinrich VIII nicht nur Staatsmann, sondern auch Frauenheld ist, findet er schnell Gefallen an Mary Boleyn, die auf Drängen ihres Vaters seine Mätresse wird. Als sie schwanger und bettlägerig wird, wandert der königliche Blick zu Marys Schwester. Anne Boleyn aber will mehr, will auf den Thron. Doch ihr Schicksal entscheidet sich im Bett, denn sie muss dem König einen Thronfolger schenken.

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Besetzung und Crew

Regisseur
  • Justin Chadwick
Produzent
  • Scott Rudin,
  • David M. Thompson,
  • Alison Owen
Darsteller
  • Natalie Portman,
  • Scarlett Johansson,
  • Eric Bana,
  • David Morrissey,
  • Kristin Scott Thomas,
  • Mark Rylance,
  • Jim Sturgess,
  • Ana Torrent,
  • Eddie Redmayne,
  • Benedict Cumberbatch,
  • Juno Temple,
  • TIffany Freisberg
Drehbuch
  • Peter Morgan
Musik
  • Paul Cantelon
Kamera
  • Kieran McGuigan
Schnitt
  • Carol Littleton,
  • Paul Knight
Casting
  • Karen Lindsay-Stewart

Kritikerrezensionen

    1. Dass die zweite Frau von Heinrich VIII., Anne Boleyn, eine Schwester hatte, die ebenfalls intime Beziehungen zum Monarchen pflegte, ist kaum bekannt. „Die Schwester der Königin“, Justin Chadwicks Regiedebüt in einem Kinofilm, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Philippa Gregory und stellt die Rivalität der ungleichen Schwestern in den Mittelpunkt eines spannenden Kostümdramas. Natalie Portman und Scarlett Johansson verleihen ihren Figuren Anne und Mary Boleyn emotionalen Reichtum und lebendige Glaubwürdigkeit.

      In opulenten Bildern zeichnet Chadwick das Leben am Hofe des Königs als einen von Intrigen geprägten Ort, an dem die Gunst des Monarchen über Leben und Tod entschied, über Reichtum oder Verbannung, Ansehen oder Ohnmacht. Hatte eine Familie junge Töchter wie die Boleyns, so brachte sie diese nach Möglichkeit wie Schachfiguren ins Spiel. Anne Boleyn ist auch sofort damit einverstanden, die Mätresse des verheirateten Königs zu werden, denn der Vater stellt ihr in Aussicht, dass sie als solche, wenn der König später sein Interesse verliert, einen hohen Adeligen heiraten kann.

      Der Film ist voller unerwarteter Wendungen, die mal die eine, dann die andere Schwester in der Gunst des Königs vorne sehen, und die die Beziehung von Anne und Mary immer neu auf die Probe stellen. Besonders hübsch ist der Einfall, die widerwillige Mary Gefallen an den Nächten mit Heinrich VIII. finden zu lassen. Scarlett Johansson und Eric Bana als junger, leidenschaftlicher Mann haben ein paar durchaus keusche, aber vor Erotik knisternde Schlafzimmerszenen. Die nächste Wendung bringt den Konkurrenzkampf der Schwestern zum Sieden, wenn Anne und der König vor dem Zimmer turteln, in dem Mary in den Wehen liegt.

      Natalie Portman spielt zunächst sehr lebhaft die scharfzüngige Verführerin, die sich dem König intellektuell ebenbürtig zeigt. In ihren sehr blauen, sehr grünen Kleidern ist sie ein schillernder Blickfang am Hof, der es genießt, die eigene Schwester aus dem Feld zu schlagen und den König zappeln zu lassen. Dann aber bittet sie Mary, ihr bei Hof beizustehen, und die schwesterliche Beziehung erreicht eine neue Ebene.

      Die siegesgewohnte Anne lehnt sich zunehmend an die warmherzige Mary an, während es in ihrer jungen Ehe kriselt. Nach der Geburt ihrer Tochter Elizabeth beginnt sie, die alles auf eine Karte setzte, um ihr Leben zu fürchten. Sowohl Natalie Portman, als auch Scarlett Johansson, die ihre mütterliche Seite entfaltet, fesseln durchgehend mit ihrem kontrastreichen Beziehungsspiel.

      Fazit: Natalie Portman und Scarlett Johansson sorgen als rivalisierende Schwestern Boleyn für spannendes Kinovergnügen.
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      1. Aus Englands scheinbar unerschöpflicher Monarchengeschichte sind es in Die Schwester der Königin die Frauen um König Heinrich VIII., die im Rampenlicht stehen. Mit eindrucksvoller Ausstattung und zeitgemäß opulenten Kostümen agieren Natalie Portman und Scarlett Johansson - perfekt besetzt - als zwei selbstbewusste Schwestern, die manche Männer in ihrer Machtbesessenheit als Waisenkinder erscheinen lassen: monumentales Entertainment ohne drastische Gewaltszenen und mit spürbar britischem Humor.

        Jurybegründung:

        England im 16. Jahrhundert: Heinrich der Achte wählt sich eine neue Bettgespielin, seine Königin Katharina von Arragon kann ihm keinen Thronfolger gebären. Da kommt die Familie Boleyn ins Spiel. Heinrich wird auf die schöne Anne Boleyn aufmerksam, doch ehe der Plan ihres Vaters, mit Hilfe der Tochter für seine Familie eine Karriere bei Hof strategisch umzusetzen, zur Geltung kommen kann, begegnet der König der jüngeren Boleyn-Tochter Mary. Schön und unschuldig wirkt die bereits verheiratete Mary auf den König augenblicklich verführerisch. Sie wird zu seiner Geliebten und gebärt ihm einen Sohn. Doch nun kommen Intrigen und Machtspiele zur Geltung, die sie aus ihrer Position verdrängen. Die Königin mit ihrem Gefolge will ihren Status nicht aufgeben und kämpft um ihr Recht. Gleichzeitig beschließt Anne Boleyn, sich an ihrer Schwester zu rächen, die ihr vermeintlich ihre Aussichten an der Seite Heinrichs verdorben hat.

        Im Mittelpunkt des Films stehen die Frauen Heinrichs VIII. und ihre kurzen Rollen in seinem Leben. Während die Frauen in starken Rollen und gefühlvollem Ausdruck zu sehen sind, verblassen die Männer in politischen Machtspielen und lächerlichen Gewändern. Liebe hat sich den Hierarchien und der Macht unterzuordnen; Heirat dient dem Machterhalt und politischen Ränkespielen. Der Überlebenskampf der Frauen wird anschaulich gemacht durch die Auseinandersetzung zwischen den Schwestern Mary und Anne, die sich dennoch nicht ohne Widerstand den Plänen der Männer unterordnen. Ihr Bruder George wird Opfer und stirbt auf dem Schafott - ebenso wie Anne. Dennoch wird der Thronfolger Heinrichs eine Frau sein: Elisabeth.

        Reich an düsteren Tableaus, mit vielen kammerspielartigen Szenen, in denen die politischen Gespräche geführt werden, sowie wenigen Außenaufnahmen, die nur als Zwischenschnitte ohne weitere Funktion für die Handlung fungieren, ist hier ein konventionell, handwerklich tadellos inszenierter Film entstanden, der in keiner Szene überrascht. Die Enthauptungsszenen werden zurückhaltend aus der Vogelperspektive oder mit Abblende weitgehend unblutig in Szene gesetzt. Kein Schauwert, der als Attraktion behandelt würde. Auch die Szenen zwischen Heinrich und seinen Frauen wirken zurückhaltend und dem Stil des Films angemessen.

        Während die Ausstattung und das Szenenbild meist überzeugen können, wirken die Gewänder in manchen Szenen, als kämen sie direkt aus der Schneiderei, wie überhaupt die Gemächer und Straßen außerordentlich sauber und gepflegt wirken, was der Wirklichkeit nach allen historischen Überlieferungen nicht entspricht.

        Die sorgfältige, handwerklich überzeugende Inszenierung und die in den weiblichen Rollen gelungene Besetzung ließ die FBW-Jury zu einer einvernehmlichen Bewertung gelangen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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