La peau douce: Pierre Lachenay ist verheiratet. Bei einer Geschäftsreise lernt er die wesentlich jüngere Stewardess Nicole kennen und beginnt eine Affäre. Hinter dem Rücken seiner Frau arrangiert er fortan regelmäßige Treffen, bleibt vermeintlich länger im Büro oder verreist gemeinsam mit Nicole. Doch schon bald verdächtigt ihn seine Frau.
François Truffaut inszeniert die angebliche Liebesgeschichte als einen geradlinigen...
Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere
redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei
unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol
gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Handlung und Hintergrund
Der Literaturhistoriker Pierre Lachenay lernt auf einer Vortragsreise die hübsche Stewardess Nicole kennen und beginnt mit der 21 Jahre jüngeren Frau ein Verhältnis. In Paris entwickelt sich die Affäre, für Pierre Ausbruch aus dem Alltagstrott seines Familienlebens, zum nervösen Versteckspiel vor seiner Frau Franca, die Verdacht schöpft und die Scheidung verlangt. Pierre kann sich nicht entscheiden. Nicole trennt sich von Pierre. Als er zu Franca zurückkehren will, erschießt sie ihn nach einer letzten Aussprache in einem Restaurant.
Schriftsteller geht Affäre mit Stewardess ein. Seine Frau rächt sich.
Besetzung und Crew
Regisseur
François Truffaut
Darsteller
Jean Desailly,
Françoise Dorléac,
Nelly Benedetti,
Daniel Ceccaldi,
Jean Lanier,
Paule Emanuele
Drehbuch
François Truffaut,
Jean-Louis Richard
Musik
Georges Delerue
Kamera
Raoul Coutard
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Ein Klassiker aus der Kategorie Ehedramen der 60er Jahre. Alle diese Filme haben die gleiche Einteilung: a)Anmache, b)Ausführung und c)Finale. Dabei sind die einzelnen Abschnitte verschieden lang und haben unterschiedliche dramaturgische Bedeutung. Hier ist der a-Teil das Übliche. Teil b wird ausführlich behandelt und da liegt Truffauts Stärke. Er erzählt schnörkellos, wie der Held Pierre (Jean Desailly) sich selber die Mühlsteine reihenweise um den Hals legt und Grönemeyers Zeile Männer lügen am Telefon wahr macht. Er wirkt gehetzt und rennt unaufhörlich von Termin zu Termin. Seine Ehefrau Franca (Nelly Benedetti) kommt ihm leicht auf die Schliche: heftiger Streit, Ohrfeige, Flinte. Bis sie sich zu einer konsequenten Aktion durchringt, ist sie ständig zwischen abgewiesener Zuneigung, Eifersucht und verletztem Stolz hin und hergerissen. Da hat es Nicole (Francoise Dorléac) leichter. Sie muss nur schön sein und in einer Szene die Entfremdung zu Pierre gesprächsmäßig rüberbringen. Das gelingt ihr allerdings spielerisch leicht.
Truffaut erweist sich hier als gelehriger Schüler von Hitchcock, was die Verzögerung der Aktionen angeht (wie im Zerrissenen Vorhang) und was die optisch sexlose Liebe betrifft (in allen Hitchcock-Filmen). Hier genügt ein zerwühltes Bett. Man sieht nichts, man ahnt und weiß. Da genügt das Entrollen eines Nylonstrumpfes, indem der Strumpfhalter gelöst wird.
Der die Handlung dauerhaft begleitende Soundtrack nervt. Gottseidank wird es zur Abwechslung auch mal ausgesetzt und dann wieder bewusst neu angesetzt.
Die Eile überträgt sich auf die Zuschauer, die erst beim letzten Ton (einem Schuss!) durchschnaufen. Klasse 60er Jahre-Atmosphäre, als der moralische Druck und die Konventionen noch ein echtes Hindernis für den Seitensprung waren.