„Die Truman Show“, „Bruce Allmächtig“, „Vergiss mein nicht“, „Ace Ventura“ – die Liste der Filmhits von Jim Carrey kann sich wahrlich sehen lassen. Seine ganz großen Filme liegen aber ein Weilchen zurück, mittlerweile ist ruhig geworden um den virtuosen Grimassenschneider. Dafür gibt es zahlreiche Gründe, einen davon enthüllte der mittlerweile 56 Jahre alte Darsteller jüngst selbst.
Jim Carrey hatte genug von Hollywood
„Ich wollte einfach nicht mehr in dem Business sein“, sagte Jim Carrey in einem ausgedehnten Bericht des Hollywood Reporter. Ihm behagte es nicht, dass Unternehmen zunehmend die Kontrolle über Projekte übernahmen. Dabei ging dem Darsteller offensichtlich die kreative Freiheit verloren, die ihm für seine Arbeit jedoch wichtig ist. Carrey wollte eben kein Gremium, dass ihm sagt, wie er etwas zu machen habe. Deswegen wählte er als kreative Ausdrucksform in jüngerer Vergangenheit die Malerei, da er dort völlige Kontrolle hat. Vornehmlich zeichnet er dabei politische Karikaturen über Mitglieder der Trump-Administration, was von deren Anhängern erwartbar kritisch aufgenommen wurde. Es gibt allerdings noch weitere Gründe, warum es in den letzten Jahren so ruhig um Jim Carrey wurde.
Eine Reihe von Flops setzten Jim Carreys Karriere zu
Als Ebenezer Scrooge in Disneys „Eine Weihnachtsgeschichte“ lockte Jim Carrey 2009 noch ein relativ großes Publikum in die Kinos, danach folgte eine Reihe von kommerziellen Flops wie „I Love You Phillip Morris“ und die Auftritte des Komikers auf der großen Leinwand wurden seltener. Im Jahr 2015 zum Beispiel absolvierte der gebürtige Kanadier gar keinen einzigen Auftritt vor einer Filmkamera.
Ein rätselhafter Wutausbruch
2013 sorgte Jim Carrey für Aufregung, als er in der Comicverfilmung „Kick-Ass 2“ die Rolle des Colonel Stars and Stripes übernahm und im Anschluss gegen den fertigen Film vom Leder zog. Der Film sei zu gewalttätig und er bereue es, darin mitgespielt zu haben, so der Schauspieler in einem rätselhaft gebliebenen Wutausbruch (Quelle: Daily Beast), der zu allerlei Irritationen führte. Laut Regisseur Jeff Wadlow habe Jim Carrey von vornherein gewusst, worauf er sich einlasse und alle von ihm bemängelte Szenen hätten eins zu eins im Drehbuch gestanden.
Private Schicksalsschläge: Jim Carrey durchlebt schwere Zeiten
Doch nicht nur beruflich lief es für Jim Carrey in letzter Zeit wenig erbaulich. Seine Freundin, Make-up-Spezialistin Cathriona White, beging Selbstmord, nur kurz nachdem sich das Paar getrennt haben soll. Es folgten öffentlich ausgetragene Schuldzuweisungen, die gar in einer Klage gegen den Schauspieler mündeten.
Schwere Vorwürfe
Die Vorwürfe, er habe seiner depressiven Freundin illegale Medikamente besorgt, wies Jim Carrey in einem öffentlichen Statement vehement zurück. Wie auch immer die Umstände, die zum Freitod von Cathriona White führten, zu werten sind, es ist natürlich für alle Betroffene einfach nur tragisch, einen erst 28 Jahre alten Menschen aus dem Leben scheiden zu sehen.
Jim Carrey spricht offen über seine Depression
Zuletzt hatte sich Jim Carrey öffentlich zu seiner psychischen Erkrankung geäußert. Der Hollywood-Star leidet schon seit mehreren Jahren an einer Depression. Im Interview mit iNews verriet er, dass es ihm momentan gut gehe und er sogar glücklich sei. Wenn es ihm jetzt schlecht gehe, halte dieser Zustand zumindest nicht lange an und er schaffe es, sich von seiner Krankheit nicht mehr mitreißen zu lassen.
Jim Carrey als Maler
Abseits der Schauspielerei ist Jim Carrey in seiner Freizeit leidenschaftlicher Maler. Im Zuge dessen war er im August 2017 in der sechsminütigen Dokumentation „I Needed Color“ von David Bushell zu sehen, in der er sich als besessener Maler vorstellte. Der Kurzfilm zeigt Carrey bei seiner täglichen Arbeit in seinem Atelier, außerdem sind einige Kunstwerke des Schauspielers zu sehen. Die Doku ist auf dem Videoportal Vimeo zu sehen.
„The Bad Batch“ & „True Crimes“
Im Jahr 2017 gab es außerdem weitere Lichtblicke am Horizont, denn Jim Carrey kehrte mit zwei Projekten zurück ins Filmgeschäft. Wer nun allerdings mit Komödien rechnet, der irrt, denn sowohl bei „The Bad Batch“ als auch bei „True Crimes“ handelt es sich um Thriller. Jim Carrey setzte seine Energie also in seine Fähigkeiten als Charakterdarsteller.
„Jim & Andy: The Great Beyond“
Im letzten Jahr war Jim Carrey außerdem in der Netflix-Dokumentation „Jim & Andy: The Great Beyond“ zu sehen. Dort steht er in der Rolle als Andy Kaufman vor der Kamera, den er 1999 in Miloš Formans Spielfilm „Der Mondmann“ verkörperte – eine seiner berühmtesten Darbietungen.
Gelingt Jim Carrey mit „Kidding“ das große Comeback?
In der Dramedy-Serie „Kidding“ spielt Jim Carrey Jeff, eine berühmte Ikone des Kinderfernsehen. Dieser verliert allerdings langsam seinen Verstand, als seine Familie beginnt, auseinanderzubrechen. Die Rolle klingt zumindest auf dem Papier, als wäre sie Jim Carrey wie auf den Leib geschrieben. Vielleicht bringt er sich damit wieder in den Schauspiel-Olymp und zeigt allen, dass er nichts verlernt hat.
Und dann ist da noch der Sonic-Film…
Neben „Kidding“ befindet sich ein weiteres Projekt in der Pipeline von Jim Carrey, das jedoch deutlich ungewöhnlicher wirkt. In der Videospielverfilmung des berühmten rennenden Igels Sonic wird Carrey den Bösewicht Dr. Ivo ‚Eggman‘ Robotnik spielen. Ob dies der Auftakt seiner Rückkehr zu großen Studiofilmen ist? Wir bleiben gespannt.