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Die Tür: Der Maler David Andernach ist auf der Höhe seines Erfolgs, als ein tragisches Unglück von einer Sekunde auf die andere alles verändert. Während er seine schönen Nachbarin Gia, mit der er eine Affäre hat, besucht, ertrinkt sein Töchterchen Leonie im Pool seines Hauses. Von Schuldgefühlen gepeinigt, bekommt David sein Leben nicht mehr in den Griff, zumal seine Frau Maja ihm nicht verzeihen kann. David, völlig am...

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Handlung und Hintergrund

Fünf Jahre nach dem tragischen Tod seiner Tochter, an dem er Mitschuld trägt, ist Maler David ein menschliches Wrack, ohne Hoffnung, sich selbst vergeben oder von seiner Ex-Frau Vergebung erfahren zu können. Doch eines Tages bietet sich die Chance auf Wiedergutmachung. Hinter einer Tür entdeckt er eine Parallelwelt, die exakte Kopie seines Lebens vor fünf Jahren. Nun kann er seine Tochter vor dem tödlichen Unfall retten, muss aber danach sein eigenes, jüngeres Ich töten, um ein besserer Ehemann und Vater werden zu können.

Fünf Jahre nach dem tragischen Tod seiner Tochter, an dem er Mitschuld trägt, ist Maler David ein menschliches Wrack, ohne Hoffnung, sich selbst vergeben oder von seiner Ex-Frau Vergebung erfahren zu können. Doch eines Tages bietet sich die Chance auf Wiedergutmachung. Hinter einer Tür entdeckt er eine Parallelwelt, die exakte Kopie seines Lebens vor fünf Jahren. Nun kann er seine Tochter vor dem tödlichen Unfall retten, muss aber danach sein eigenes, jüngeres Ich töten, um ein besserer Ehemann und Vater werden zu können.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Anno Saul
Produzent
  • Ralph Schwingel,
  • Stefan Schubert
Darsteller
  • Mads Mikkelsen,
  • Jessica Schwarz,
  • Valeria Eisenbart,
  • Thomas Thieme,
  • Tim Seyfi,
  • Heike Makatsch,
  • Stephan Kampwirth,
  • Suzan Anbeh,
  • Nele Trebs,
  • Thomas Arnold,
  • Karsten Dahlem,
  • Rene Lay,
  • Christof Düro,
  • Sabine Berg,
  • Patrick Heinrich
Drehbuch
  • Jan Berger
Musik
  • Fabian Römer
Kamera
  • Bella Halben
Schnitt
  • Andreas Radtke
Casting
  • Deborah Congia,
  • Patrick Dreikauss

Kritikerrezensionen

    1. Erst „Antichrist“ (Lars von Trier, 2009) und jetzt „Die Tür“ – natürlich ist es Zufall (und hoffentlich keine Tendenz), aber eine Parallele ist schon recht auffällig: Eltern, die Sex haben und ihn auch noch genießen, werden mit dem Tod ihres Kindes bestraft. Doch da beide Filme unterschiedlichen Genres angehören, schlagen sie allerdings nicht den gleichen Weg im Umgang mit dieser „Schuld“ ein: Anders als bei Lars Von Trier erhält der Protagonist in der Verfilmung des Romans „Die Damalstür“ von Akif Pirinçcis die Möglichkeit der Wiedergutmachung.

      Regie führte Anno Saul – ein Umstand, der durchaus etwas überrascht, denn seine bisher größten Erfolge beziehungsweise bekanntesten Arbeiten „Kebab Connection“ (2004) und „Wo ist Fred?“ (2006) gehören deutlich in die sorglose Komödienschublade. Mit „Die Tür“ beweist er hingegen, dass er sein Handwerk auch auf ernsthafter Ebene versteht. Allerdings ist es schwierig, etwas über den Film zu sagen, ohne dabei zu viel von der Handlung zu verraten.

      „Die Tür“ ist ein untypischer Fantasyfilm. Denn in der Regel präsentieren Fantasyfilme eine Welt, die absolut nichts mit der unsrigen gemein hat. Romanautor Akif Pirinçcis entwirft jedoch eine Parallelwelt, die der uns bekannten absolut gleicht. Saul führt den Weg der ungewöhnlichen Fantasygeschichte konsequent fort, in dem er ohne die gängigen Special-Effects auskommt, die sonst eigentlich zum Standardprogramm des Genres gehören. Eine kluge Entscheidung, denn die Animation des Schmetterlings entspricht definitiv nicht dem Standard, den man inzwischen gewohnt ist, was eventuell auf das niedrige Budget zurückzuführen ist.

      Des Weiteren sticht „Die Tür“ als Fantaysfilm hervor, weil er eben auch durch die fehlenden Effekte vor allem den Schauspielern eine ideale Plattform bietet, viele Facetten ihres Könnens zu demonstrieren. Mads Mikkelsen verkörpert praktisch drei Personen: Den egoistischen David Andanach, dem sein eigenes Vergnügen über alles geht und der seine Frau durch seine schrecklichen Bilder demütigt. Den verzweifelten David, der jeden Lebensmut verloren hat und den David, der versucht, seine Fehler wieder gutzumachen und sich nicht groß bemühen muss, ein liebevoller Ehemann und Vater zu sein. Jessica Schwarz tritt erst als kalte, verbitterte und tief verletzte Ehefrau auf und bekommt dann die Gelegenheit, eine Frau darzustellen, die wieder entdeckt, warum sie sich einst in ihren Ehemann verliebt hat und die es genießt Ehefrau und Mutter zu sein. Beide Schauspieler nutzen diese Möglichkeiten voll aus und sind in allen Entwicklungsstadien ihrer Figuren glaubwürdig. Anno Saul und Kamerafrau Bella Halben geben den beiden dabei durch viele Großaufnahmen und meist ruhige Kameraführung auch den nötigen Raum, um ihr Spiel zu entfalten. Thomas Thieme hingegen ist einmal mehr in typischer Weise als unsympathischer Koloss besetzt, mit dem man sich besser nicht anlegen sollte. Und auch Heike Makatschs Figur Gia ist leider nur in 08/15-Manier eine durchgeknallte DJane-Tussi, aus der Makatsch trotzdem das Bestmöglichste herausholt.

      Anno Saul und Drehbuchautor Jan Berger ist also durchaus ein innovativer Fantaysfilm gelungen. Ein paar Schwachstellen sollten aber trotzdem nicht verschwiegen werden: Der Film lebt von seiner beklemmenden Atmosphäre, dem Wechsel zwischen kalten, dunklen und hellen, warmen Bildern und grandiosen Einfällen wie der Assoziation des Orpheus-und-Eurydike-Motivs, als David mit Maja und seiner Tochter zurück in seine Welt möchte. Die paar Schockmomente, derer sich Saul bedient und vor allem der actionüberladene Showdown sind da fehlt am Platz und wirken zu gewollt. Und auch die Ereignisse nachdem das „Geheimnis“ der Parallelwelt gelüftet ist, sind hanebüchen.

      Fazit: Anno Saul ist ein innovativer Fantasyfilm gelungen, der in seinen stillen, beklemmenden Momenten überzeugt, aber leider gegen Ende deutlich an Qualität verliert.
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      1. Ein Alptraumszenario vom Feinsten! Der Maler David kann sich nicht verzeihen, dass er den Tod seiner Tochter verschuldete. Durch eine geheimnisvolle Tür, die ihn in eine Parallelwelt führt, bekommt er eine zweite Chance. Denn dort liegt die Zeit fünf Jahre zurück und so kann er sein Kind vor dem tödlichen Unfall retten. Dafür muss er allerdings sein altes Ich aus dem Weg schaffen, was nicht folgenlos bleibt. Geschickt bedient sich diese Romanverfilmung mit einem stark agierenden Mads Mikkelsen unterschiedlicher Genre und kombiniert so Krimi-Elemente mit Mystery und einem Schuss Science Fiction. Herausgekommen ist dabei ein atmosphärisch dichtes Zerreisspiel für die Nerven und eine abwechslungsreiche Variation des Doppelgängermotives.

        Jurybegründung:

        Beim Leben gibt es keine zweite Chance. Was aber - wenn doch? Wenn wir einen schweren Fehler, durch den wir einen unheilbaren Schaden erlitten haben, noch einmal korrigieren könnten? Wenn wir als ältere, klügere Menschen die Fehltritte unserer Jugend zurücknehmen könnten? Darüber spekuliert Anno Saul in dieser stimmungsvollen Adaption des Romans ‚Die Damalstür‘ von Akif Pirinccis.

        Schon daran, dass die düsteren Farbtöne und die bedrohliche Grundstimmung des Prologs auch in dieser Parallelwelt weiter vorherrschen, kann man erkennen, dass sie alles andere als eine schöne, neue Welt ist. Der Protagonist stolpert eher zufällig durch eine Tür und einen dunklen Gang in seine Nachbarschaft von vor genau fünf Jahren. So kann er diesmal seine Tochter vor dem damals geschehenen Ertrinken retten. Aus Panik tötet er sein Ich in dieser Welt und lebt nun dessen Leben. Aber seine Tochter spürt, dass er nicht wirklich ihr Vater ist und bald wird deutlich, dass er nicht der einzige ist, der sich schuldig gemacht hat, um eine zweite Chance zu bekommen. Anno Saul, inszeniert diesen fantastischen Thriller mit viel Sinn für dramatische Effekte.

        Es gelingt ihm, bis zum Schluss das Publikum durch immer neue Verwicklungen und Enthüllungen zu überraschen, und die Anleihen bei Filmen wie DIE DÄMONISCHEN und DIE FRAUEN VON STEPFORD werden stimmig weiterentwickelt. Das Symbol des blauen Schmetterlings weist darauf hin, dass sich die Filmemacher auch darüber bewusst sind, dass sie mit dem Motiv des Doppelgängers, der Todesmetaphorik und Blau als Farbe der Sehnsucht in der Tradition der deutschen Romantik stehen.

        Der Däne Mads Mikkelsen ist als grübelnder, von Schuld geplagter Protagonist sehr eindrucksvoll und glaubwürdig - nur seine Synchronstimme irritiert eine wenig. Wohl auch, weil er als Einziger nicht synchron die Lippen bewegt. Aber dieser kleine Einwand kann den positiven Eindruck des Film kaum schmälern. Ein Genrefilm dieser Art gelingt im deutschen Kino nur selten.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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