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Die Vaterlosen: Als Alt-Hippie und Kommunengründer Hans stirbt, begegnen sich seine Kinder erstmals nach einer langen Zeit der Entfremdung wieder. Niki ,der es als einziger vor dem Ableben seines alten Herren nach Hause schafft, Vito und Mizzi haben eigentlich längst mit ihrer Kindheit abgeschlossen. Das haben sie zumindest lange Jahre lang geglaubt. Nun bricht alles wieder hervor – unbeantwortete Fragen, ungeklärte Verhältnisse...

Handlung und Hintergrund

Als ihr Vater Hans stirbt, versammeln sich im halbverfallenen Landhaus in einem österreichischen Tal die vier (Halb-)Geschwister. Zusammen übernachten sie samt Anhang bei Hans‘ jüngerer Lebensgefährtin in der heruntergekommenen Kindheitsstätte - und schnell brechen alte Wunden wieder auf. Die Geschwister, die sich seit Langem aus den Augen verloren haben, erinnern sich an die gemeinsamen Kindertage, die nach außen hin wie ein 68er-Paradies wirkten, in Wirklichkeit aber mehr einer Hippie-Hölle glichen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Marie Kreutzer
Produzent
  • Franz Novotny,
  • Alexander Glehr,
  • Ursula Wolschlager,
  • Robert Buchschwenter
Darsteller
  • Andreas Kiendl,
  • Emily Cox,
  • Philipp Hochmair,
  • Marion Mitterhammer,
  • Pia Hierzegger,
  • Doris Schretzmayer,
  • Andrea Wenzl,
  • Sami Loris,
  • Johannes Krisch,
  • Axel Sichrovsky,
  • Seraphine Rastl,
  • Susanne Weber,
  • Hille Beseler,
  • Daniel Doujenis,
  • Kitty Khittl,
  • Nikolaus Wabitsch,
  • Alexander Wychodil,
  • Rupert M. Lehofer,
  • Sabine Friesz,
  • Markus Hamele,
  • Tom Hanslmaier,
  • Sandy Lopicic,
  • Dominik Warta
Drehbuch
  • Marie Kreutzer
Musik
  • David Hebenstreit
Kamera
  • Leena Koppe
Schnitt
  • Ulrike Kofler
Casting
  • Rita Waszilovics

Kritikerrezensionen

    1. „Die Vaterlosen“ ist ein Drama über die Beziehung zwischen Vätern und Kindern. Dass die Generation des Zweiten Weltkriegs als Vater in den meisten Fällen versagt hat, ist bereits ausreichend filmischen ausgeschlachtet worden. Deshalb zeigt die Österreicherin Marie Kreutzer in ihrem Spielfilmdebüt die Folgegeneration in ihrer Vaterrolle. Angespornt vom Versagen ihrer eigenen Väter wollten sie an die Erziehungsfrage grundlegend anders herangehen. Wobei sich das komplette Gegenteil aber nicht unbedingt als das komplett Richtige erwiesen hat: Dreh- und Angelpunkt der Dramenhandlung ist Hans – ein klassischer (Alt-)Hippie mit langen Haaren und dem Wunsch nach freier Liebe und einem Leben ohne die gängigen gesellschaftlichen Konventionen. Für den Zuschauer wird erst durch das Zusammensetzten der immer wieder eingestreuten Rückblenden (und das Lesen diverser Kritiken zu diesem Film) ersichtlich, dass die Erwachsenen und die Kinder aus der ersten vergilbten Rückblende des Films in einer Kommune zusammenleben. Da ihm das Haus gehört, ist Hans irgendwie das Oberhaupt der Gruppe und zumindest scheint für ihn das Konzept der freien Liebe aufzugehen. Die Rückblenden setzten allerdings erst ein, als das Projekt Kommune bereits zu scheitern droht. Was in der Theorie so schön und geradezu paradiesisch klingt, lässt sich in der Praxis nicht ganz so paradiesisch umsetzen. Wie beim Zusammensetzen eines Puzzles zeigt Regisseurin und Drehbuchautorin Kreutzer Stück für Stück – jedoch nicht chronologisch –, wie es zu der Endkonstellation in dem großen Haus gekommen ist, warum Kyra das Haus verlassen musste und welches Kind von welchen Eltern stammt. Dabei beweist sie Mut für leise Töne und eine durch und durch ruhige Kamera, die stets nah an den Figuren bleibt.

      Kreutzers große Stärken sind die Figurenzeichnung und die Auswahl ihrer Darsteller: Johannes Kirsch als Hans, der mit jeder Faser seines Körpers Autorität ausstrahlt und der den Kindern so viel Freiraum lässt, dass sich immer mehr Distanz zu ihnen aufbaut. Trotzdem glaubt man den Kindern, dass sie diese Vaterfigur sehr lieben, dieses distanzierte, unterkühlte Verhalten sie aber auch schnell dazu veranlasst, sich – weit weg – ein eigenes Leben aufzubauen. Aber auch die Nebenfiguren sind keineswegs eindimensional. Miguel, Kyras Freund, gespielt von Sami Loris zum Beispiel: Vom sympathischen, verständnisvollen Freund entwickelt er sich gekonnt zu einem nervenden Blödian, den die Situation bald heillos überfordert, weil er sich von den Klischees über das Kommunenleben einfach nicht lösen kann. Wunderbar unsympathisch ist auch Marion Mitterhammer als Anna, eine möchtegern-antiautoritäre Version der bösen Stiefmutter mit Humphrey-Bogart-Pulli. Still und geduldig wartet sie ab und ergreift ihre Gelegenheit beim Schopf, fest entschlossen, diese Gelegenheit zu einem Dauerzustand werden zu lassen.

      Vollkommen überflüssig hingegen ist der Handlungsstrang, der Mizzis neurologische Störung und vor allem die Frage nach ihrem Ursprung in den Vordergrund rückt. Es scheint fast so, als befürchte Kreutzer, ihr Publikum wisse einen Film ohne spannungsgeladene Twists nicht zu schätzen. Ein bisschen mehr Vertrauen hätte nicht geschadet, denn hin und wieder ist Kreutzer ein bisschen zu deutlich, lässt beispielsweise zu früh keinen Zweifel mehr über den Ausgang von Kyras und Nikis Wiedersehen.

      „Wurzeln sind überbewertet. Oder möchtest du ein Baum sein?“ heißt es in „Die Vaterlosen“ und obwohl die Pros und Kontras des Kommunendaseins zur Sprache kommen, dient diese alternative Lebensform nur als innovatives Gerüst, für einen altbekannten Stoff: Eine Familie kommt durch den Tod eines Elternteils nach langer Zeit wieder zusammen. Bald werden die Differenzen, die Gründe für die Trennung sichtbar – es kommt zum Konflikt. Aber letzten Endes gelingt es dann doch, die Vergangenheit aufzuarbeiten, um sie hinter sich lassen zu können und so den Weg für eine Annäherung zu ebnen.

      Fazit: Ein ruhiges, sehenswertes Spielfilmdebüt, das trotz kleinerer Schwächen vor allem durch die Figurenzeichnung und die Darsteller besticht.
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    2. Die Vaterlosen: Als Alt-Hippie und Kommunengründer Hans stirbt, begegnen sich seine Kinder erstmals nach einer langen Zeit der Entfremdung wieder. Niki ,der es als einziger vor dem Ableben seines alten Herren nach Hause schafft, Vito und Mizzi haben eigentlich längst mit ihrer Kindheit abgeschlossen. Das haben sie zumindest lange Jahre lang geglaubt. Nun bricht alles wieder hervor – unbeantwortete Fragen, ungeklärte Verhältnisse und ungelebte Sehnsüchte. Mehr noch: Mit der Ankunft Kyras wird Niki, Vito und Mizzi offenbart, dass sie eine Schwester haben, von deren Existenz sie bis dato nichts wussten...

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