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The Post: Engagiertes Historiendrama von Steven Spielberg mit Meryl Streep und Tom Hanks über die Veröffentlichung der skandalösen Pentagon-Papiere im Jahr 1971.

Handlung und Hintergrund

Wurde die amerikanische Öffentlichkeit in Bezug auf den Vietnamkrieg gezielt desinformiert? Im Sommer 1971 kopiert Daniel Ellsberg (Zach Woods), ein Mitglied des US-Verteidigungsministeriums, ein brisantes Dokument: die Pentagon-Papiere. Auf 7000 Seiten schildert das Geheimdokument, wie unter Präsident Johnson Kriegsvorbereitungen getroffen wurden. Gegenüber der Öffentlichkeit beteuerter Jonhson hingegen, nicht in Vietnam intervenieren zu wollen. Als Ellsberg die Dokumente veröffentlichen will, versucht die US-Regierung unter Nixon, den Skandal zu vertuschen.

In der renommierten Tageszeitung The Washington Post kämpft Kay Graham (Meryl Streep), die erste weibliche Zeitungsverlegerin der USA, um das Recht, die Pentagon-Papiere zu veröffentlichen. Gemeinsam mit dem Redakteur Ben Bradlee (Tom Hanks) legt sich die Verlegerin mit dem Machtapparat von Washington an. Der Kampf zwischen Journalisten und Regierung wird zum Symbol für die Pressefreiheit und geht bis zum Obersten Gerichtshof der USA hinauf. Die Veröffentlichung der Papiere würde die öffentliche Meinung zum umstrittenen Vietnamkrieg nachhaltig prägen.

„Die Verlegerin“ — Hintergründe

In nur sechs Monaten soll Regisseur Steven Spielberg („Ready Player One“) das komplexe Historiendrama „Die Verlegerin“ (Originaltitel: „The Post“) geplant, gedreht und geschnitten haben. In Rekordzeit ist so ein umfassendes Zeitdokument über den echten Skandal rund um die Veröffentlichung der Pentagon Papers entstanden.

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Die Veröffentlichung der Pentagon Papiere markiert einen der größten Skandale in der jüngeren Geschichte der USA. Während US-Präsident Nixon versuchte, den Skandal um die gezielte Desinformierung der Öffentlichkeit zu vertuschen, kämpften Journalisten der New York Times und der Washington Post vor dem Obersten Gerichtshof darum, die Geheimdokumente im Namen der Pressefreiheit abdrucken zu dürfen.

„Die Verlegerin“ — Besetzung

Abgesehen von dem brisanten Thema kann „Die Verlegerin“ von Steven Spielberg mit einem echten Star-Ensemble aufwarten. Allen voran natürlich Meryl Streep („Florence Foster Jenkins“) und Tom Hanks („The Circle“) in den Hauptrollen. Darüber hinaus ist „Die Verlegerin“ bis in die Nebenrollen hinein mit erstklassigen Stars wie Alison Brie („How to Be Single“) oder Bob Odenbirk („Better Call Saul“) besetzt.

„Die Verlegerin“ — Auszeichnungen

Spielbergs Historiendrama ist im Erscheinungsjahr 2017 nicht nur als Zeitdokument, sondern auch als Kommentar auf die gegenwärtige politische Situation in den USA zu verstehen. Vielleicht wurde der Film auch deshalb vom US-Filmverband als „Bester Film des Jahres 2017“ ausgezeichnet. „Die Verlegerin“ erhielt darüber hinaus zahllose Golden-Globe-Nominierungen — darunter etwa in den Kategorien „Bester Film“, „Beste Regie“, „Bester Hauptdarstellerin“, „Bester Hauptdarsteller“ und „Bestes Drehbuch“.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Steven Spielberg
Produzent
  • Josh Singer,
  • Thomas F. Karnowski,
  • Adam Somner,
  • Tim White,
  • Trevor White,
  • Kristie Macosko-Krieger,
  • Amy Pascal
Co-Produzent
  • Liz Hannah
Darsteller
  • Tom Hanks,
  • Meryl Streep,
  • Alison Brie,
  • Sarah Paulson,
  • Bob Odenkirk,
  • Tracy Letts,
  • Bradley Whitford,
  • Bruce Greenwood,
  • Matthew Rhys,
  • Carrie Coon,
  • Jesse Plemons,
  • David Cross,
  • Zach Woods,
  • Pat Healy
Drehbuch
  • Liz Hannah,
  • Josh Singer
Musik
  • John Williams
Kamera
  • Janusz Kaminski
Schnitt
  • Sarah Broshar ,
  • Michael Kahn
Casting
  • Ellen Lewis

Kritikerrezensionen

    1. Meisterregisseur Steven Spielberg erzählt die Geschichte von Katherine „Kay“ Graham, die sich als Verlegerin der Washington Post im Jahr 1971 dem Kampf um die Pressefreiheit stellt.

      Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Katherine „Kay“ Graham den Posten als Verlegerin der Washington Post, was ihr durch den männerdominierten Vorstand nicht leicht gemacht wird. Dennoch will sie teilhaben am Leben in der Redaktion und tauscht sich regelmäßig mit Ben Bradlee aus, dem Chefredakteur. Als im Sommer 1971 der Presse geheime Papiere aus dem Pentagon zugespielt werden, die die gezielte Desinformation der US-amerikanischen Öffentlichkeit in Bezug auf den Vietnamkrieg aufdecken, befindet sich Kay im Zwiespalt. Der Vorstand macht ihr klar, dass es wirtschaftlich negative Folgen haben könnte, sich gegen die Regierung zu stellen. Außerdem hält Kay freundschaftliche Beziehungen zu Menschen, die in den Papieren belastet werden. Doch Bradlee beschwört Kay, dass es Pflicht der Presse sei, die Wahrheit zu drucken. Und dass eine freie Presse sich auch von der Regierung nicht erpressen lässt. Die Veröffentlichung der „Pentagon Papiere“ in der New York Times und der Washington Post sorgte im Sommer 1971 für Aufruhr im Weißen Haus. Der anschließende Prozess, der zugunsten der Zeitungen endete, gilt als Meilenstein in Belangen der Pressefreiheit. Vor diesem historischen Hintergrund erzählt Steven Spielberg eine hochspannende Geschichte zwischen Thriller und Drama, die auch Parallelen zur aktuellen Debatte um die Unabhängigkeit der Presse aufzeigt. In Meryl Streep und Tom Hanks als Graham und Bradlee findet Spielberg ein sich in allen Belangen ebenbürtiges und ergänzendes Darstellerpaar. Das gemeinsame Ringen um die richtige Lösung ist auch dank glänzender Dialoge ein konstantes Aneinanderreiben, intellektuell hochspannend und dennoch stets mit emotionaler Tiefe. Tom Hanks ist herausragend als Ben Bradlee: dynamisch, entschieden, sturköpfig, hartnäckig. Und Meryl Streep gelingt darstellerisch der emotionale und glaubwürdige Konflikt zwischen der zu lange auferlegten Sanftheit einer Dame der Gesellschaft und der unbeirrbaren Entschlossenheit einer starken Frau. Die hervorragende Kamera bildet diesen inneren Kampf ab, wenn sie Streep umkreist und ihr dabei immer näherkommt. Der Rest des Cast veredelt die großen und kleinen Nebenrollen, Ausstattung, Kostüm und Maske sind durchweg authentisch. Noch dazu gelingt es Spielberg, die elektrisierende Spannung eines Zeitungsbetriebs im Ausnahmezustand unmittelbar spürbar zu machen. DIE VERLEGERIN ist mitreißendes Politdrama und emotionales Darstellerkino zugleich.

      Jurybegründung:

      Als Kay Graham 1963 die Verlagsführung der Washington Post erbt, wirkt sie wie eine der vielen Ausnahmen von der Emanzipation ihrer Zeit. Eine Frau, die sich von Männern nicht nur beraten, sondern auch leiten lässt. Das ändert sich, als ihre Zeitung 1971 in den Besitz der „Pentagon-Papiere“ gerät, die über die wahren Hintergründe des Krieges der USA in Vietnam aufklären. Nun bietet Kay Graham der US-Regierung die Stirn, und entscheidet sich, die Story zu den Papieren zu veröffentlichen, auch wenn sie damit ihre Zeitung und sogar ihre Freiheit riskiert, denn die US-Regierung setzt alles daran, die Geschichte zu vertuschen.
      In einer Zeit, in der sich Medien sowohl von der Quote, als auch, wie sich besonders in den USA wieder zeigt, von Einschüchterungsversuchen von Regierungsseite beeindrucken lassen, erscheint DIE VERLEGERIN wie ein wohltuender Blick zurück auf journalistische Tugenden. Steven Spielberg hat mit seiner neuesten Regiearbeit einen, im positivsten Sinne konventionellen, guten alten Film gedreht, der konsequent 35mm-Technik nutzt und nicht nur damit an Filme wie DIE UNBESTECHLICHEN erinnert.
      Mit Meryl Streep in der Titelrolle ist DIE VERLEGERIN zudem hervorragend besetzt. Streep verkörpert mit jeder Faser ihres Körpers eine Frau, die sich zunächst in das 1970er Jahre-Rollenverständnis einer Frau fügt und nicht traut zu sein, wozu sie sich eigentlich berufen fühlt. Sie versucht die Zeitung zu retten, indem sie dem Rat ihres Finanzmanagers Fritz folgt und die Zeitung an die Börse bringt. Spielberg lässt Graham zunächst konsequent blass hinter die Aktivitäten von Bänkern zurücktreten. Dazu versteckt sich auch hinter dem von Tom Hanks gespielten Washington Post-Chefredakteurs Ben Bradlee. Als Vollblutjournalist ist der nicht nur auf der beständigen Suche nach einer guten Story, sondern steht auch im dauernden Konkurrenzkampf zur New York Times. Ein Charakter, den Hanks hervorragend zu verkörpern weiß.
      Die emanzipatorische Geschichte Grahams unterstützt der Film inszenatorisch, indem er seine Zuschauer anfangs mit einer Fülle von Informationen „übergießt“. Namen, Daten, Fakten fliegen förmlich über die Leinwand, Dialoge werden akustisch so wenig aufgelöst, dass die Zuschauer gleich der Verlegerin das Gefühl bekommen, fehl am Platz zu sein. Immerhin ist sie nur in ihrer Position, weil ihr verstorbener Mann diese hinterlassen hatte, wie ihr immer wieder deutlich gemacht wird. Doch je weiter Spielberg den Plot vorantreibt, desto mehr arbeitet er die Details in Dialogen und Handlungen heraus und stellt auch dadurch die Verlegerin Graham als eigentlich handelnde Person vor.
      Der Höhepunkt des Films ist erreicht, wenn Grahams Reporter hochtourig um die Informationen aus den Pentagon-Papers ringen und Graham gleichzeitig von Geldgebern, Anwälten und Vorständen belagert wird, die ihr empfehlen, sich nicht mit der Regierung anzulegen. Spielberg inszeniert Politik und Wirtschaft so spannend wie einen Thriller. Auch wenn DIE VERLEGERIN ein sehr „erwachsener“ und damit reifer Film ist, hat er die Jury vom ersten Moment an emotional gefesselt. Mit hervorragendem Licht, perfekter Kamera und überragendem Score bringt Spielberg einen großen Moment der Emanzipation auf die Leinwand. Die Jury hat aber auch goutiert, dass Spielberg in seinem Vollblutdrama dem Publikum immer wieder auch ruhige und bisweilen geradezu heitere Momente der Entspannung spendiert. So etwa, wenn Bradlees Tochter Limonade an die Post-Journalisten verkauft oder wenn einer aus seinem Team beim Telefonieren, in Slapstick-Manier, Münzen verliert. Doch nichtsdestotrotz gehen auch diese vergnüglichen Sequenzen sogleich wieder in atemberaubende Spannung über. DIE VERLEGERIN handelt sowohl von der Wichtigkeit einer unabhängigen Presse wie auch von der Rolle, die Frauen bisweilen noch heute in der Wirtschaft zugestanden wird. Zwei unterschiedliche Storys, doch gleichsam stark erzählt und erstklassig inszeniert. Schauspiel, Licht, Ton, Schnitt, Kamera und auch Inhalt: Spielbergs Drama ist bis ins Detail stimmig und so kann die Jury dem Film eigentlich nur zum Vorwurf machen, dass sie einfach in allen Belangen mit ihm einverstanden ist. Ein Vorwurf, der sicherlich zu ertragen sein wird.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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