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Die Vierhändige: In der Kindheit sind die Schwestern Jessica und Sophie Zeugen eines Gewaltverbrechens geworden. Die ältere Jessica hat ihrer jüngeren Schwester daraufhin versprochen, immer auf sie aufzupassen. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich dieses Versprechen jedoch zu einer Drohung entwickelt. Mit 25 will Sophie (Frida-Lovisa Hamann) ihr eigenes Leben führen, sich verlieben, Pianistin werden, keine Angst mehr haben müssen...

Handlung und Hintergrund

In der Kindheit sind die Schwestern Jessica und Sophie Zeugen eines Gewaltverbrechens geworden. Die ältere Jessica hat ihrer jüngeren Schwester daraufhin versprochen, immer auf sie aufzupassen. Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich dieses Versprechen jedoch zu einer Drohung entwickelt. Mit 25 will Sophie (Frida-Lovisa Hamann) ihr eigenes Leben führen, sich verlieben, Pianistin werden, keine Angst mehr haben müssen. Jessica (Friederike Becht) jedoch hat sich in einen paranoiden Wahn gesteigert. Überall fürchtet sie eine Bedrohung für Sophie.

Die Beziehung gerät vollends außer Kontrolle, als Jessica eines Tages erfährt, dass die Täter von damals wieder freigelassen wurden. Kurzerhand entschließt sie, die Verbrecher zu finden. Doch ein Unfall verändert alles: Jessica stirbt und Sophie wird schwer verletzt. Eigentlich hätte sie nun die Chance, endlich ihr eigenes Leben zu führen. Da hört sie auf dem Anrufbeantworter die Stimme ihrer toten Schwester. Ist Jessica wirklich tot? Das Versprechen, ihre kleine Schwester zu beschützen, entwickelt sich zum existenziellen Albtraum.

„Die Vierhändige“ - Hintergründe

Mit seinem das Spielfilmdebüt „Bis aufs Blut“ hat Oliver Kienle bereits ein vielbeachtetes Jugenddrama vorgelegt. Die Geschichte um zwei Freunde, die in die Kriminalität abrutschen, erhielt Dutzende Preise, darunter etwa den wichtigen Publikumspreis des Max-Ophüls-Filmfestival. Mit „Die Vierhändige“ legt Kienle nun einen Psychothriller über ein folgenreiches Versprechen nach. Für die beiden Hauptrollen konnte der Nachwuchsregisseur die Schauspielerinnen Friederike Becht („Becks letzter Sommer„) und Frida-Lovisa Hamann („Die weiße Schlange“).

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Der Thriller „Die Vierhändige“ wurde auf dem Münchner Filmfest uraufgeführt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Kienle
Produzent
  • Markus Reinecke
Darsteller
  • Frida Lovisa Hamann,
  • Friederike Becht,
  • Christoph Letkowski,
  • Detlef Bothe,
  • Agnieszka Guzikowska,
  • Burak Yigit,
  • Heiko Pinkowski
Drehbuch
  • Oliver Kienle
Musik
  • Heiko Maile
Kamera
  • Yoshi Heimrath
Schnitt
  • Philipp Thomas

Kritikerrezensionen

    1. Sophie und Jessica wurden als Kinder Zeuge eines brutalen Verbrechens. Jessica, die Ältere, gab daraufhin ihrer jüngeren Schwester Sophie ein Versprechen: „Ich werde immer auf dich aufpassen!“ Doch nach all den Jahren ist aus dem Versprechen eine Besessenheit geworden. Jessica leidet unter Wahnvorstellungen, fürchtet überall eine Bedrohung. Sophie will endlich ihr Leben frei von Ängsten leben, sich eine Karriere als Pianistin aufbauen, sich verlieben. Als herauskommt, dass der Täter von damals nach 20 Jahren wieder auf freiem Fuß ist, ist Jessica entschlossen, ihn zu finden. Doch dazu kommt es nicht mehr. Bei einem Unfall stirbt Jessica. Sophie wird schwer verletzt. Von nun an ist alles anders. Sophie bekommt nun die Chance, ihr eigenes Leben zu leben. Doch als sie von Alpträumen geplagt wird und auf ihrem Anrufbeantworter die Stimme ihrer Schwester zu hören ist, muss sie sich fragen: Ist Jessica wirklich tot? Oder wird Sophie noch immer von ihr beschützt? In DIE VIERHÄNDIGE erzählt Regisseur Oliver Kienle eine extrem spannende, psychologische Geschichte fürs Kino, die den Zuschauer bis zuletzt fesselt. Die zwei Schwestern werden von Frida-Lovisa Hamann und Friederike Becht auf wunderbare Weise in ihrer grundsätzlichen Verschiedenheit dargestellt, sodass beide wie zwei Seiten einer gleichen Medaille wirken. Christoph Letkowski als Arzt, der sich in Sophie verliebt, bildet das Gleichgewicht und für den Zuschauer auch die Leitfigur, mit der man zusammen durch die komplexe und kunstvoll verwobene Geschichte geht. Die Kameraführung ist raffiniert, die rhythmische Montage lässt eine sogartige und atemlose Spannung entstehen und hilft bei der visuellen Verrätselung der Story, die erfolgreich gegen viele Erwartungshaltungen und Konventionen gebürstet ist. DIE VIERHÄNDIGE von Oliver Kienle ist ein überzeugender raffinierter Drama-Thriller mit gutem Timing, sehr guter Besetzung und einem überraschenden Ende.

      Jurybegründung:

      Während es im deutschen TV vor Krimis und Thrillern nur so wimmelt, nimmt sich der deutsche Kinofilm nur selten dieses Genres an und noch rarer sind dabei Psychothriller.

      Ein herausragend konstruiertes Drehbuch lieferte die Grundlage für die Geschichte um die beiden Schwestern Jessica und Sophie, deren Leben von Kindheit an untrennbar verbunden ist. Dies nicht nur durch ihre gemeinsame Leidenschaft für das Pianospiel begründet, sondern auch durch das alptraumhafte Erlebnis, als Kinder Zeugen eines Verbrechens geworden zu sein. Die zwei Jahre ältere Jessica fühlt sich seit dieser schrecklichen Tat geradezu zwanghaft als Schutzbefohlene für ihre jüngere Schwester Sophie verpflichtet. Als der Täter von damals nach zwanzig Jahren aus der Haft entlassen wird, nimmt Jessicas Schutzbedürfnis extrem paranoide Züge an. Bei einem Autounfall der Beiden stirbt Jessica. Nun nimmt der Psycho- bzw. Drama-Thriller Fahrt auf. Mehr und mehr verliert Sophie in totalen Blackouts die Kontrolle über Kopf und Körper und nimmt den Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle mit.
      Psychologisch extrem spannend verfolgt man die Vermischung der Identitäten, schwankend zwischen schizophrenen Attacken und Schuldgefühlen. Das ist raffiniert entwickelt und von der Regie sehr konsequent interpretiert. Als Glücksfall für den Film gilt die Besetzung mit Frida-Lovisa Hamann und Friederike Becht als Schwestern und Christoph Letkowski als Helfer in der Not, die ihre Rollen auf höchstem Niveau zu verkörpern wissen.
      Eine vorzügliche Kamera mit bester Lichtarbeit vor allem bei den überwiegend bei Nacht spielenden Szenen und eine sehr präzise Montage sind weitere positive handwerkliche Leistungen bei diesem gelungenen Mix aus Mystery, Thriller und Drama.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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