„Die Wannseekonferenz“ lässt das Publikum zum verheerendsten Vormittag der NS-Geschichte zurückkehren: dem 20. Januar 1942.
„Eine Generation, die die Geschichte ignoriert, hat keine Vergangenheit – und keine Zukunft“, schrieb US-Schriftsteller Robert A. Heinlein in seinem Roman „Time Enough for Love“. Wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte des eigenen Landes auseinanderzusetzen, weiß auch das ZDF: Anlässlich des 80. Jahrestages der folgenschwersten Versammlung des NS-Regimes am 20. Januar 1942 könnt ihr „Die Wannseekonferenz“ nach der Free-TV-Premiere jetzt in der ZDF-Mediathek streamen oder alternativ auf DVD erwerben.
„Die Wannseekonferenz“: Stream, Sendetermine und DVD
Wer die Free-TV-Premiere von „Die Wannseekonferenz“ am 24. Januar im ZDF verpasst hat oder sich zum 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz näher mit der Geschichte Deutschlands auseinandersetzen möchte, kann seit dem 18. Januar 2022 in der ZDF-Mediathek nicht nur das historische Biopic selbst, sondern auch die zugehörige Dokumentation und zahlreiche weitere Lehrinhalte nutzen. Den Film findet ihr in der Mediathek noch bis zum 17. Januar 2024, die Dokumentation könnt ihr sogar noch bis zum 20. Januar 2027 streamen.
Aktuell stehen zwar keine neuen Sendetermine von „Die Wannseekonferenz“ in Aussicht. Alternativ könnt ihr den Historienfilm auch jetzt als DVD auf Amazon bestellen.
Wer sich generell für das Genre Drama interessiert, wird auch bei diesen Serientipps etwas finden:
„Die Wannseekonferenz“ - Handlung: Darum geht es im Biopic
Regisseur Matti Geschonneck und Drehbuchautor Magnus Vattrodt geben den Zuschauer*innen in ihrem Historiendrama die Möglichkeit, einem Treffen beizuwohnen, das über das Schicksal von Millionen Europäer*innen entschied.
Als Chef des Reichssicherheitshauptamts, der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes SD hat Reinhard Heydrich am 20. Januar 1942 fünfzehn Personen der NS-Führung und -Verwaltung dazu geladen, die „Endlösung der Judenfrage“ zu besprechen. In der sogenannten „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ beraten die Mitglieder der SS, Reichskanzlei, Polizei sowie aus Ministerien und Verwaltung über das bürokratische Vorgehen und die Zuständigkeiten für den systematischen Massenmord an Europas Einwohner*innen jüdischen Glaubens.
Historischer Hintergrund: Was am 20. Januar 1942 passierte
Als historisches Biopic basiert das ZDF-Drama „Die Wannseekonferenz“ auf dem Besprechungsprotokoll von Adolf Eichmann, das als letztes noch existierendes Schlüsseldokument von den Entscheidungen bei der Wannsee-Konferenz berichtet. Tatsächlich kamen am 20. Januar 1942 die hochrangigen Vertreter*innen des Nationalsozialismus in einer Villa am Wannsee zusammen, um über die „Endlösung der Judenfrage“ und damit die Zukunft von Millionen Menschen zu entscheiden.
Die zugehörige Dokumentation von Jörg Müllner ordnet „Die Wannseekonferenz“ in einen historischen Kontext ein und beleuchtet damit die Folgen von einem damaligen und heutigen Standpunkt aus. Interviews mit Historiker*innen und der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer ebnen ein genaues Bild der verheerenden Geschichte, die wohl niemals in Vergessenheit geraten wird.
Nach den gleichnamigen Verfilmungen von 1984 und 2001 ist sich Programmdirektor Dr. Norbert Himmler der Bedeutung von „Die Wannseekonferenz“ mehr als bewusst. So sagte er in einer Pressemeldung des ZDF:
„Einen so folgenschweren Augenblick der Geschichte zu verfilmen, bedeutet nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch eine enorme Verantwortung. Auch wenn es schon zwei ältere Verfilmungen der Wannseekonferenz gibt: Es ist essentiell, dass wir auch für die nachfolgenden Generationen diese Ereignisse entlang der historischen Fakten und dem vorhandenen Sitzungsprotokoll zeitgemäß aufarbeiten und darstellen.“
„Die Wannseekonferenz“ mit hochkarätiger Besetzung
„Die Wannseekonferenz“ thematisiert den Ursprung des Holocaust und damit eine der wohl folgenschwersten Versammlungen der deutschen Geschichte. Mit Schauspielern wie Philipp Hochmair („Charité“), Jakob Diehl („Dark“) und Godehard Giese („Babylon Berlin“) setzt das ZDF in Kooperation mit Constantin Television GmbH zudem auf eine hochkarätige Besetzung, die das Übel jener Zeit überwältigend zum Ausdruck bringt. Dem schließen sich die Leistungen ihrer Kolleg*innen an.
Der Cast von „Die Wannseekonferenz“ im Überblick:
- Frederic Linkemann als Dr. Rudolf Lange, Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Lettland
- Maximilian Brückner als Dr. Eberhard Schöngarth, Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD
- Sascha Nathan als Dr. Joseph Bühler, Staatssekretär im Amt des Generalgouvernements
- Rafael Stachowiak als Dr. Georg Leibbrandt, Ministerialdirektor im Reichsministerium
- Johannes Allmayer als Adolf Eichmann, Leiter der Abteilung Judenangelegenheiten
- Lilli Fitchner als Protokollantin Ingeburg Werlemann
- Jakob Diehl als Heinrich Müller, Chef der Geheimen Staatspolizei
- Philipp Hochmair als Reinhard Heydrich Chef des Reichssicherheitshauptamts
- Markus Schleinzer als Otto Hofmann, Chef des Rasse- und Siedlungshauptamts
- Fabian Busch als Dr. Gerhard Klopfer, stellvertretender Leiter der Partei-Kanzlei der NSDAP
- Thomas Loibl als Friedrich Wilhelm Kritzinger, Ministerialdirektor in der Reichskanzlei
- Godehard Giese als Dr. Wilhelm Stuckart, Staatssekretär im Reichsministerium des Innern
- Simon Schwarz als Martin Luther, Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt
- Matthias Bundschuh als Erich Neumann, Staatssekretär beim Beauftragten für den Vierjahresplan
- Arnd Klawitter als Dr. Roland Freisler, Staatssekretär im Reichsjustizministerium
- Peter Jordan als Dr. Alfred Meyer, Staatssekretär im Reichsministerium
Dreharbeiten: Wo wurde „Die Wannseekonferenz“ gedreht?
Mit ihrem historischen Biopic orientieren sich Regisseur Matti Geschonneck und Drehbuchautor Magnus Vattrodt nicht nur detailgetreu an den Geschehnissen des 20. Januars 1942, sondern setzen in „Die Wannseekonferenz“ auch den Originalschauplatz in Szene. Mit Unterstützung der Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz fand sich das Filmteam dort ein, wo 80 Jahre zuvor eines der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte beschlossen wurde. Gedreht wurde außerdem im Berliner Union-Film-Studio in Tempelhof.
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