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La fille coupée en deux: Thriller mit komödiantischen Elementen von Regisseur Claude Chabrol über eine junge Frau, die von zwei Männern umworben wird. Dabei arbeitet Chabrol die Abgründe der gehobenen französischen Gesellschaft genau heraus. Der Film lief bereits als offizieller Wettbewerbsbeitrag außer Konkurrenz auf dem Filmfestival in Venedig 2007.

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Handlung und Hintergrund

Die hinreißend schöne Wetterfee Gabrielle (Ludivine Sagnier) erliegt dem Werben des Star-Autors und notorischen Frauenverführers Charles Saint-Denis (Francois Berléand). Gabrielle ahnt nicht, dass ihre sexuell freizügige Liebschaft für Charles nur erotische Abenteuer sind, für die er seine Ehe mit Dona (Valéria Cavalli) nicht aufs Spiel setzen würde. Zugleich buhlt der reiche Erbe Paul Gaudens (Benoît Magimel) um Gabrielles Gunst und löst ein gefährliches Eifersuchtsdrama aus.

Altmeister Claude Chabrol stellt eine Frau zwischen zwei Männer, was in seinem erotisch aufgeladenen, hervorragend gespielten Drama in einem Verbrechen aus Leidenschaft gipfelt. Gewohnt scharfsichtig und sarkastisch führt er in eine Welt aus Täuschung und Schein.

Die 25-jährige Wetterfee Gabrielle verfällt dem berühmten Schriftsteller Charles. Doch der denkt nicht im Traum daran, seine Ehe aufzugeben. Indes versucht der reiche Erbe Paul, die Mademoiselle für sich zu gewinnen. Als Charles Gabrielle über die erträgliche Grenze hinaus demütigt, entscheidet sie sich für eine Reise mit Paul und heiratet ihn, um finanziell abgesichert sein.

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Die 25-jährige Gabrielle begleitet den berühmten Schriftsteller Charles in dessen Wohnung. Sie wirft sich in einen Strudel düsterer Obsessionen, und erfüllt die Wünsche des glücklich Verheirateten. Parallel dazu versucht auch der labile Paul die Mademoiselle für sich zu gewinnen. Als Charles sie über die Maßen demütigt, entscheidet sich Gabrielle für eine Reise mit dem Rivalen und später zur Heirat. Dennoch wächst beim ungeliebten Ehemann der Hass auf den anderen, der ihm jederzeit den Besitz streitig machen kann.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Claude Chabrol
Produzent
  • Françoise Galfré,
  • Patrick Godeau
Darsteller
  • Ludivine Sagnier,
  • Benoît Magimel,
  • François Berléand,
  • Mathilda May,
  • Caroline Sihol,
  • Etienne Chicot,
  • Marie Bunel,
  • Valeria Cavalli,
  • Thomas Chabrol,
  • Jean-Marie Winling,
  • Didier Bénureau
Drehbuch
  • Claude Chabrol,
  • Cecile Maistre
Musik
  • Matthieu Chabrol
Kamera
  • Eduardo Serra
Schnitt
  • Monique Fardoulis

Kritikerrezensionen

    1. „Die zweigeteilte Frau“ von Claude Chabrol spielt auch in dem Milieu der Obsessionen und des gesellschaftlichen Schwindels mit dem schönen, aber gefährlichen Schein, das man von Chabrol einfach erwartet. Der Film entfaltet seine Stringenz und Abgründigkeit aber erst nach und nach, während vieler Szenen, die durchaus wehmütig an Woody Allens „Match Point“ denken lassen und daran, dass Allen sein Drama doch etwas tiefer, leidenschaftlicher, liebevoller durchkomponiert hatte.

      Chabrols Gesellschaftskrimi hingegen irritiert durch eigenwillige, manchmal holprige Behauptungen, was die Handlung und die Figurenentwicklung betrifft. Vielleicht liegen die Probleme, die Chabrol, der auch Co-Autor des Drehbuchs ist, mit der Geschichte hatte, schon darin, dass sie auf einem wahren Fall aus New York im Jahr 1906 basiert, die schon als Vorlage für Bücher und Filme wie zum Beispiel „Ragtime“ diente. Chabrol meinte, die Geschichte komplett in eine andere Zeit, in ein anderes Milieu transportieren zu können, um das Ewiggültige des Selbstbetrugs, sozusagen das Schizophrene, Zweigeteilte, in den Dekadenten demonstrieren zu können.

      Das hat zur Folge, dass Chabrol diesmal nicht genuin französische bourgeoise Kreise ausforscht. An vielen Stellen vermisst man sein Talent dazu, wenn er zum Beispiel hinter die Kulissen des Fernsehens schaut, wo Gabrielle ein Schnäppchen für ältere Herren zu werden droht. Oder wenn er dem vom Leben gelangweilten Schriftsteller Charles in dessen Prachtvilla folgt. Oder einen dieser Abende bei Pauls superreicher, super degenerierter Familie besucht – alles interessante Szenarien, die allzu schnell wieder verlassen werden.

      Ludivine Sagnier, Francois Berléand und Benoit Magimel spielen als Gabrielle, Charles und Paul schillernde Charaktere, wobei vor allem Gabrielle in ihrer Mischung aus lieblicher Unschuld und erwachsener Wandlungsfähigkeit fasziniert. Paul, der Sportwagen fahrende, Zigarillo rauchende Dandy mit den schlechten Manieren wirkt, als hätte er Freude an der Karikatur eines Dandys. Schade, dass das wirklich abgründige Geheimnis hinter seiner Eifersucht weniger durch sein Spiel preisgegeben wird – sondern durch eine andere Figur, die über ihn spricht.

      Mindestens zwei der Nebenfiguren irritieren durch ihre Deplatziertheit: Gabrielles Mutter ist der Inbegriff einer positiven Frau mit reinem Herzen – wie seltsam, dass ihr bei den Eskapaden ihrer Tochter nicht die Alarmlämpchen aufleuchten. Und was hat Charles’ Verlegerin, eine Art küssender Hausfreundin neben der Gattin, in der Geschichte verloren?

      Chabrol warnt vor der Welt des schönen Scheins, in der gutgläubige, zu Gefühlen noch fähige Mädchen auf solche Blender wie Charles hereinfallen, die nehmen, ohne zu schätzen. Deshalb hat der sexuell getönte Film etwas zutiefst Puritanisches, sozusagen die Angst des kleinen, rechtschaffenen Bürgertums vor dem Laster und der Verschwendung. Hat Chabrol am Ende sogar Recht, wenn er meint, dass die Gesellschaft vor der Frage steht, in welche dieser Richtungen sie sich entwickelt? Was am Ende mehr interessiert, weil es so was wie Wärme für eine der Figuren erzeugt, ist das Drama in Pauls Familie. Aber hier führt einen Chabrol auf eine Besichtigungstour, bei der man vom Zentrum im Vorbeihasten nur einen Blick erhascht.

      Fazit: Chabrol führt eine junge Frau in eine Welt der dekadenten Männer und der vorgetäuschten Gefühle – und bleibt einige Antworten schuldig.
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      1. Inspiriert von einer realen Begebenheit im frühen 20. Jahrhundert zeigt Chabrol sehr virtuos nie das Offensichtliche, sondern findet immer neue, überraschende Wendungen der Geschichte. In einem virtuosen Drahtseilakt mit seiner typisch französischen Leichtigkeit feiert und attackiert er die Bourgeoisie gleichermaßen und findet zu seiner „alten“ Stärke, der geschickten Erzählung, wieder zurück; das Publikum erntet beste Unterhaltung.

        Jurybegründung:

        Chabrol erzählt hier wieder vom französischen Bürgertum, und wie immer tut er dies mit einem virtuosen Drahtseilakt, bei dem er die Bourgeoisie zugleich feiert und attackiert. Den Skandal um den Tod eines amerikanischen Star-Architekten im frühen 20. Jahrhundert transponiert er ins zeitgenössische Frankreich und entwickelt dazu eine Reihe von komplexen Filmfiguren, die sich immer tiefer in ein Gewirr aus Leidenschaften, Täuschungen, Machtspielen und Eitelkeiten verwickeln.

        Der Routinier Chabrol wurde hier offensichtlich durch die Geschichte inspiriert, und so ist ihm ein Film gelungen, der zugleich elegant und kühl, spielerisch und philosophisch, intelligent und leicht ist.

        Beginnend mit der falschen Fährte der Autofahrt im blutroten Licht und endend mit der bei einem Zaubertrick tatsächlich zweigeteilten Frau zeigt Chabrol nie das Offensichtliche, sondern findet immer neue, überraschende Wendungen der Geschichte. So wird er zum Beispiel nicht melodramatisch, wenn Gabrielle vor Gericht günstig für Paul aussagt und dafür von dessen Mutter gnadenlos ausgebootet wird. Auch die Gerichtsverhandlung wird nicht gezeigt. Statt dessen sieht man, wie die Medien darüber berichten, denn deren Urteil ist in dieser Gesellschaft wichtiger als das der Justiz.

        Aus dem glänzend besetzten und aufgelegten Ensemble stechen insbesondere Francois Berléand als eine nie gänzlich unsympathisch Verkörperung der Dekadenz und Ludivine Sagnier als das schließlich erstaunlich integre Objekt seiner Begierde heraus.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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