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Disconnect: Packendes, bestens besetztes Ensembledrama und clever verwobener Thriller um Missbrauch, Identitätsdiebstahl und Mobbing via World Wide Web.

Handlung und Hintergrund

In der Ehe von Derek und seiner Frau kriselt es, doch als sie erkennen, dass ihr Computer gehackt wurde, rücken sie wieder zusammen. Das bringt den Ex-Cop Mike, einen Spezialisten für Internetkriminalität, ins Spiel. Ihm entgeht, dass sein Sohn Jason einen Mitschüler namens Ben in sozialen Netzwerken mobbt. Es kommt zur Katastrophe, die Bens ewig beschäftigte Eltern aufrüttelt und an die Verantwortung für ihre Kinder erinnert. Und dann ist da noch die ehrgeizige Journalistin Nina Dunham, die eine Story wittert, als sie im Pornochat den 18-jährigen Kyle kennenlernt.

In der Ehe von Derek und seiner Frau kriselt es, doch als sie erkennen, dass ihr Computer gehackt wurde, rücken sie wieder zusammen. Das bringt den Ex-Cop Mike, einen Spezialisten für Internetkriminalität, ins Spiel. Ihm entgeht, dass sein Sohn Jason einen Mitschüler namens Ben in sozialen Netzwerken mobbt. Es kommt zur Katastrophe, die Bens ewig beschäftigte Eltern aufrüttelt und an ihre Verantwortung erinnert. Und dann ist da noch die ehrgeizige Journalistin Nina, die eine Story wittert, als sie im Pornochat einen 18-jährigen kennenlernt.

Verschiedene Leute, einander zunächst nicht näher bekannt, lernen von den Tücken des Internets auf die harte Tour. Episodisches Drama mit Starbesetzung um die Abgründe der neuen Medienwelt und die Folgen für unser Wesen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Henry Alex Rubin
Produzent
  • Scott Ferguson,
  • Bradford Simpson,
  • Jennifer Hilton,
  • William Horberg,
  • Mickey Liddell
Darsteller
  • Jason Bateman,
  • Hope Davis,
  • Frank Grillo,
  • Michael Nyqvist,
  • Paula Patton,
  • Andrea Riseborough,
  • Alexander Skarsgård,
  • Max Thieriot,
  • Colin Ford,
  • Jonah Bobo,
  • Haley Ramm,
  • Marc Jacobs
Drehbuch
  • Andrew Stern
Musik
  • Max Richter
Kamera
  • Ken Seng
Schnitt
  • Lee Percy
Casting
  • Billy Hopkins

Kritikerrezensionen

    1. Bemerkenswerter, eindringlicher, bewusst langsam erzählter Film, der auf mehreren Ebenen funktioniert. Sehenswert!
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    2. Disconnect: Packendes, bestens besetztes Ensembledrama und clever verwobener Thriller um Missbrauch, Identitätsdiebstahl und Mobbing via World Wide Web.

      Packendes, bestens besetztes Ensembledrama und clever verwobener Thriller um Missbrauch, Identitätsdiebstahl und Mobbing via World Wide Web.

      Welche Gefahren birgt das Internet, wie beeinflusst es unser tagtägliches Leben? Dieser Frage geht Henry Alex Rubin in seinem Spielfilmdebüt „Disconnect“ nach. Für seine Dokumentation „Murderball“ (2005) wurde er für einen Oscar nominiert, seine Herkunft vom Non-fiction-Bereich ist beim Kinoerstling deutlich sichtbar. Nüchtern und funktional sind die Bilder, die Ästhetik realistisch gehalten, sein Augenmerk hat der Regisseur darauf gelegt, eine möglichst authentische Atmosphäre zu schaffen.

      Vier Handlungsstränge - nebst mehreren Subplots - verwebt er zum cleveren Thriller, in dem es um die Symbiose von Mensch und Technologie geht. Die Welt ist vernetzt, via iPad, Smartphone und soziale Netzwerke. Die moderne Kommunikation hat unser Leben grundlegend verändert - nicht unbedingt zum Besseren. So wird der introvertierte Ben (Jonah Bobo) von zwei Mitschülern via Facebook gnadenlos gemobbt, das Ehepaar Hull (Alexander Skarsgård und Paula Patton) seiner Identität - und all seiner Ersparnisse - beraubt, während TV-Journalistin Nina Dunham (Andrea Riseborough) ihren Netzkontakt zum gutgläubigen 18-jährigen Sex-Worker Kyle (Max Thieriot) nutzt, um eine spektakuläre Geschichte über Porno-Chatrooms zu lancieren.

      Die „Wir sind alle verbunden“-Prämisse ist nicht neu, Robert Altman mit „Short Cuts“ oder Alejandro González Iñárritu mit „Babel“ haben über dieses Phänomen reflektiert, noch nie aber hat sich ein Filmemacher so konsequent und nah an am Puls der Zeit damit befasst. Mit Empathie zeichnet Rubin seine Figuren, er beobachtet, wertet und dämonisiert nicht, zeigt nur was passieren kann, wenn das virtuelle Leben das wahre übernimmt. Dabei mutiert seine episodische Arbeit zum schleichenden, Haken schlagenden Thriller. Die Protagonisten sehen sich schließlich dazu gezwungen zu handeln und müssen die vermeintliche Sicherheit des World Wide Web verlassen.

      Immer wieder brechen Spiegel und Fenster den Blick, Sein und Schein drohen zu verwischen, handgreiflich wird’s sogar, plötzlich müssen die Figuren aus ihrer Anonymität heraustreten und sich ihren Problemen persönlich stellen. Dass das alles so glaubwürdig funktioniert ist Verdienst von Andrew Sterns intelligentem Drehbuch sowie des gut zusammengestellten, auf hohem Niveau agierenden Ensembles zu dem unter anderem auch Jason Bateman und Michael Nyqvist („Verblendung“) gehören. geh.
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      1. Die spannenden Geschichten, die das Internet-Drama "Disconnect" erzählt, sind alarmierend: Sie führen dem vertrauensvollen Nutzer von Onlinemedien vor, wie schnell er in Teufels Küche geraten kann. Regisseur Henry-Alex Rubin ("Murderball") und Drehbuchautor Andrew Stern spitzen die einzelnen Handlungsstränge unaufhaltsam zu, indem sie ständig von einem Schauplatz zum anderen wie in "L.A. Crash" wechseln. Erst als ihre ganze Existenz bedroht wird, besinnen sich die Protagonisten wieder darauf, wie wichtig reale Beziehungen sind.

        Derek und Cindy fallen aus allen Wolken, als ihnen der Ex-Cop Mike Dixon aufzeigt, wie fahrlässig sie beim Chatten und Online-Pokern mit ihren Daten umgehen. Ganz arglos ist auch der Schüler Ben, als ihn eine gutaussehende Unbekannte namens Jessica kontaktiert. Nie käme er auf die Idee, dass sich dahinter ein anderer Schüler verbirgt, der ihn bald furchtbar bloßstellen wird. Die drastischen Szenarien verdeutlichen, dass man in der Online-Kommunikation nicht sicher sein kann, mit wem man es zu tun hat. Und sie führen vor, wie schwer es im Schadensfall wird, die Täter aufzuspüren.

        Wie es im Titel anklingt, leiden die Filmcharaktere gleichzeitig an einem Mangel an persönlicher Kommunikation. Einige von ihnen sind isoliert und unverstanden, andere ignorieren ihre nächsten Angehörigen gewohnheitsmäßig. Mit dem bösen Erwachen geht Reue einher: Mike Dixon und Rich Bond beispielsweise haben als Väter versagt. Auch wenn nicht alle Episoden gleich gelungen und zum Teil auch in die Länge gezogen sind, erzeugen die bewegenden Momente mit den gut gespielten Charakteren Betroffenheit.

        Die Dramaturgie mit den Parallelmontagen und dem Kurs auf ein womöglich explosives Ende schürt die Spannung geschickt. Die in Filmen oft kühl und technisch wirkende Bildschirmkommunikation erhält hier stets einen emotionalen Rückbezug zum konkreten Menschen. Oft erscheint neben den Köpfen der Dialogpartner im Bild der Text ihrer folgenreichen Gespräche. "Disconnect" führt vor Augen, dass die Onlinekommunikation eine Fundgrube für dramatische Stoffe ist, die sich in packende Unterhaltung umsetzen lassen.

        Fazit: Das bewegende, geschickt aufgebaute Internetdrama "Disconnect" problematisiert den Umgang mit Onlinemedien auf ernstzunehmende Weise, ohne die Spannung zu vernachlässigen.
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